Katzenjammer – Was hilft gegen den fiesen Kater?

Foto: Erik Jan Leusink
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Es ist wieder passiert. Bloß nicht bewegen, vielleicht wird es dann nicht ganz so schlimm. Falsch gedacht, sie kündigen sich schon an: die hämmernden Kopfschmerzen. Mit dabei ist die alles überlagernde Übelkeit, ihr kann sich niemand entziehen. War der vorherige Abend etwas zu lustig und haben Bier, Wein und Schnaps zu gut geschmeckt, ist der nächste Morgen die reinste Qual. Wie ihr den schlimmsten Kater eures Lebens dennoch überstehen könnt, lest ihr hier.

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Die schlechte Nachricht

Foto: Carolina Heza

Alle folgenden Tipps sind natürlich richtig super duper, aber leider gibt es – wie immer – einen Haken. Auch wenn ihr euch alle Ratschläge zu Herzen nehmt, wird der Alkohol in eurem Blut nicht schneller abgebaut und ihr nicht schneller nüchtern. Aber einiges wird euch den Tag danach um einiges leichter machen. Wir können nur die Symptome behandeln. Für weniger Alkohol im Blut seid ihr verantwortlich.

Dem Kater vorbeugen

Eine Grundlage schaffen

Foto: Taylor Harding

Fans von Salat und leichter Kost sollten jetzt besonders gut aufpassen: Habt ihr eine wilde Party-Nacht vor euch, solltet ihr den Salat an diesem Abend links liegen lassen. Greift stattdessen lieber zu deftigen und fettigen Mahlzeiten. Das Fett macht es dem Alkohol schwer, zu schnell ins Blut zu gelangen. Also statt Salat oder gedünstetem Gemüse sollte man an solch einem Abend (ganz ohne schlechtes Gewissen) lieber zu Fettigem greifen – das ist doch mal ein Freifahrtschein! Also ran an Nachos, Bratwurst, Pasta mit fettiger Sauce, Braten, grilled cheese sandwich, Hot-Dogs, Pommes, Kartoffel-Gratin, …

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Der Drink ist entscheidend

Foto: Timothy Dykes

Nicht jeder Drink ist für den Kater am nächsten Morgen prädestiniert. Zur Erklärung: bei der alkoholischen Gärung entstehen unerwünschte Begleitalkohole, die werden auch Fuselalkohole genannt. Sie werden von der Leber in Giftstoffe umgewandelt, außerdem können sie bewirken, dass sich die Blutgefäße weiten: Das hat Migräne-ähnliche Symptome zur Folge. So viel zur Theorie. Aber welche Drinks enthalten wenig Fuselalkohol? Bier enthält weniger als Weizenbier. Weißwein und Prosecco enthalten weniger als Rotwein. Und sogar fast frei von dem fiesen Zeug ist Wodka.

Trinken – aber Wasser

Foto: Tracey Hocking

Ja, Bier, Wein und Sekt machen Spaß und sind lecker. Aber vergesst nicht, zwischendurch auch mal ein Glas Wasser zu trinken. Am besten immer im Wechsel: Einen Drink, ein Glas Wasser, einen Drink, ein Glas Wasser und so weiter. Diese Strategie hat zwei Effekte: Zum einen habt ihr weniger Zeit, Alkohol zu trinken, weil ihr mit dem Wasser beschäftigt seid – logisch. Zum anderen soll das zusätzliche Wasser vor Dehydrierung und den einhergehenden Kopfschmerzen schützen. Wissenschaftlich ist es zwar nicht bewiesen, dass Wasser euch vor dem Brummschädel am nächsten Tag rettet. Aber Wasser wird euch mit Sicherheit nicht schaden.

Medikamente gegen den Kater

Paracetamol

Foto: The-Lore.com

Paracetamol ist beim Hangover tabu! Der Körper kämpft bereits mit dem Alkohol und die Leber hat einiges zu tun. Und auch das Heilung versprechende Paracetamol muss abgebaut werden –hier ist ebenfalls die Leber zuständig. Das bedeutet doppelte Arbeit für das Organ und der Kater dauert länger an. Das will ja wohl niemand. Was auch niemand will: giftige Abbauprodukte. Werden Alkohol und Paracetamol gleichzeitig von der Leber verstoffwechselt, entstehen gifte Stoffe, die die Leber schädigen können. Paracetamol, nein danke!

Aspirin

Foto: The Tonik

Es ist der Klassiker in der Kater-Bekämpfung: Aspirin. Das Wundermittel soll Kopfschmerzen im Nu den Kampf ansagen und das Brummen wird in kurzer Zeit weniger. Aber das war es auch schon, Aspirin wirkt gegen Kopfschmerzen und nicht gegen den Kater. Und: Solltet ihr am nächsten Morgen (Überraschung) Probleme mit dem Magen haben oder müsst ihr euch gar übergeben, bringen euch die Tabletten leider auch nichts, denn sie reizen den Magen zusätzlich. Geheimtipp der Autorin: Erst eine Banane essen, dann ein Schmerzmittel (am besten Ibuprofen) nehmen.

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Den Kater wegspülen

Ingwer-Tee

Foto: Dominik Martin

Ingwer ist das Allheilmittel, schon immer gewesen! Besonders beim Kater offenbart die Wurzel ihre Superpower: Ingwer hilft gegen Übelkeit! Übelkeit ist wohl mit das Schlimmste, was uns nach einer durchzechten Nacht erwartet. Wir können uns nicht bewegen oder gar einen Schluck Wasser trinken, ohne dass es uns wieder hoch kommt. Wenn ihr klug seid, setzt euch schon am Abend vorher einen Ingwer-Tee auf und trinkt ihn am nächsten Tag, so vermeidet ihr zusätzliche Bewegung.

Kräutertee

Foto: Alison Marras

Neben Ingwer-Tee können euch auch andere Tees die Kater-Zeit etwas erleichtern. Kamillentee ist bekannt dafür, den Magen wieder ins Lot bringen zu können und Linderung zu verschaffen. Und Oma empfiehlt Grünen Tee, der soll die Leber entgiften und auch dem Magen guttun. Schaden wird es wohl nicht.

Kokoswasser

Foto: Markus Winkler

Das Wasser der Kokosnuss gilt schon seit Jahren als ein absolutes Zaubermittel und wird als Geheimwaffe gegen so manches Zipperlein eingesetzt. Das leckere Kokoswasser soll auch den Körper dabei unterstützen gegen die Dehydrierung anzukämpfen. Es soll uns besser als Wasser mit Elektrolyten und Mineralien versorgen. Mineralien wie Kalium unterstützen den Körper beim Kampf gegen den Hangover und lindern Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen.

Elektrolytlösung gegen den Kater

Habt ihr die ganze Nacht ordentlich gebechert, hat euer Körper mit hoher Wahrscheinlichkeit wichtige Spurenelemente verloren. Verschiedene Elektrolytlösungen – die oft für Durchfall-Patienten gedacht sind – können eure Rettung sein. Vor und nach dem Schlafen könnt ihr den Körper so unterstützen, diese wirklich, wirklich schlimme Zeit irgendwie zu überstehen. Beim nächsten Besuch in der Apotheke also einmal den Durchfall-Patienten spielen, der nächste Kater wird es euch danken.

Kaffee mit Zitrone

Foto: Kozjat

Werdet ihr am nächsten Morgen vom Hämmern eures Schädels geweckt, solltet ihr zu einem Kaffee oder Espresso mit Zitronensaft greifen – sofern eurer Magen das zulässt. Habt ihr die Mischung irgendwie runterbekommen und bleibt sie auch unten, sollte sich euer Kopf bald besser anfühlen. Diese Kombination dämpft das Schmerzempfinden, das ist tatsächlich nachgewiesen. Koffein und Zitronensäure blockieren die Bildung eines Enzyms, welches für die fiesen Kopfschmerzen verantwortlich ist.

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Konterbier

Foto: Marina Zaharkina

Wenn ihr nicht gerade auf einem Festival seid, dann heißt es: Nein, einfach nein! Es kann nicht genug betont werden, was das für eine dumme Idee ist. Denkt gar nicht erst daran. Zwar kann ein Konterbier euren Kater hinauszögern, mehr aber auch nicht. Außerdem steckt in dieser Technik der Geist des Alkoholismus. Don’t be dumb.

Kater-Frühstück

Was kommt auf den Teller?

Foto: Jonathan Farber

Nach einem exzessiven Suff in der vergangenen Nacht ist vielen am nächsten Morgen so gar nicht nach Frühstück zu mute. Oft muss sorgfältig abgewogen werden, was schlimmer ist: die Kopfschmerzen oder die Übelkeit. Sind es die Kopfschmerzen, solltet ihr versuchen zumindest eine kleine Grundlage (vielleicht eine Banane) für die Schmerztablette zu schaffen. Ist die Übelkeit schlimmer, müsst ihr einfach abwarten und vielleicht einen Ingwer-Tee trinken. Ist das gröbste überstanden und es meldet sich der Hunger, ist der Appetit auf Fettiges, Salziges und Deftiges meist besonders groß. Das ist auch gut so, denn eine durchfeierte Nacht ist kräftezehrend für den Körper und er muss einige Reserven wieder auffüllen. Also haut rein. Saure Gurken und Salzstangen können den Salzhaushalt wieder auffüllen und die Säure unterstützt den Körper beim Alkoholabbau. Aber auch Obst und Gemüse sind keine schlechte Idee. Vitamine und Fruchtzucker machen euch wieder fit – und die ultimative Erfrischung gibt es obendrein.

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Petersilie

Foto: Hanna Stolt

Fühlt sich euer Mund so an, als hätte ein Tier darin geschlafen und hilft auch keine Zähneputzen mehr gegen die Ekel-Fahne, dann muss die Geheimwaffe her: Petersilie! Kaut auf einigen Blättern herum und die Mundkeule löst sich in Luft auf. Extra-Tipp: Gurgelt anschließend mit etwas Milch oder Pflanzenmilch. Nochmal Zähneputzen und ihr könnt wieder unter Menschen gehen – fantastisch.

Gemüsebrühe

Foto: Henrique Félix

Gerade wenn euch doch noch etwas flau im Magen ist, kommt die gute alte Gemüsebrühe gerade recht. Die beruhigt nicht nur euren aufgebrachten Magen, sondern füllt auch eure Mineralstoffreserven wieder auf und gleichzeitig versorgt ihr euren ausgetrockneten Körper mit Flüssigkeit. Das ist eine win-win-win-Situation.

Weitere Tipps gegen den Kater

Kalte Dusche

Foto: Chandler Cruttenden

Zwar kann eine Dusche den Blutalkoholwert nicht mindern, aber danach fühlt ihr euch ein kleines bisschen besser, versprochen. Um den Kreislauf nicht weiter zu schwächen, sollten Warmduscher jetzt ganz stark sein. Denn um auf Touren zu kommen, müsst ihr die blaue Seite des Wasserhahns aufdrehen. Arbeitet euch langsam vor, erst die Füße und Beine, dann die Arme. Danach solltet ihr euch etwas frischer und klarer fühlen.

Schlaf

Foto: Jorge Zapata

Fallen wir sturzbetrunken ins Bett, fallen wir genauso schnell in einen vermeintlich tiefen Schlaf. Aber Obacht: Zwar landen wir direkt in der Tiefschlafphase, in der sich der Körper erholen soll, aber der REM-Schlaf lässt auf sich warten. Das hat Konzentrationsschwierigkeiten und eine schlechte Motorik am nächsten Tag zur Folge. Auch eine unschöne Nebenwirkung der feuchtfröhlichen Nacht: Schnarchen und Atemaussetzer. Das macht den Schlaf (auch für diejenigen, die mit uns das Bett teilen) ziemlich unruhig und nicht sonderlich erholsam. Nach übermäßigem Alkoholkonsum wachen wir oft sogar früh auf und wälzen uns dann mit Kopfschmerzen im Bett herum. Habt ihr an dem Tag frei, versucht doch zwischendurch ein kleines Nickerchen einzulegen und den Schlaf nachzuholen. Euer Körper wird es euch danken.

Pfefferminzöl gegen den Brummschädel

Foto: Christin Hume

Ätherische Öle wie Pfefferminzöl können euch helfen die fiesen Kopfschmerzen zu vertreiben. Massiert das Öl dazu einfach auf Nacken, Stirn und Schläfen mit kreisenden Bewegungen ein. Nach kurzer Zeit solltet ihr eine Linderung verspüren. Wenn nicht, fühlt ihr euch zumindest etwas erfrischt!

Frische Luft

Foto: Paul Green

Sauerstoff! Es kann so einfach sein: Geht raus an die Luft und atmet. Die frische Luft regt Kreislauf und Durchblutung wieder an. Dieser fantastisch originelle Trick funktioniert am besten, wenn es draußen kalt ist. Fühlt ihr euch aber so gar nicht in der Lage, das Bett zu verlassen, dann macht doch wenigstens ein Fenster auf. Bei 40 Grad Außentemperatur und knallendem Sonnenschein solltet ihr lieber eure muffige Bude bevorzugen. Die Hitze kann eure Kopfschmerzen verschlimmern.

Anti-Kater-Shots

Es soll die Errungenschaft des 21 Jahrhunderts sein: Shots gegen Kater. Diese kleinen Vitamin-Bomben enthalten unter anderem Mineralstoffe, die den Elektrolythaushalt wieder auf Vordermann bringen sollen. Gemeinsam mit antioxidativen Pflanzenextrakten soll der Kater schnell in seine Schranken verwiesen werden. Ob das wirklich funktioniert? Das wissen wir leider auch nicht. Aber vielleicht kann man auf die guten Amazon-Bewertungen vertrauen.

Den Kater nicht mit Zucker füttern

Foto: João Freitas

Naschkatzen aufgepasst: Nachdem ihr es geschafft habt, das Bett zu verlassen und in die Küche wankt, solltet ihr nicht direkt zum Nutella-Glas greifen. Zucker verschlimmert den Kater nur. Der Heißhunger auf Deftiges kommt nicht von ungefähr. Durch ungehemmten Zucker-Konsum werden zusätzlich Alkohol-Abbauprodukte produziert, die schlimme Kopfschmerzen verursachen. Haltet euch lieber an Pizza und Chips, wie vernünftige Menschen.

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