Wandern mit Hund: Tipps und Routen

Will man mit dem Hund wandern, gibt's einiges zu beachten | Foto: Jamie Street
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Die Wanderlust steckt nicht nur im Menschen, auch Hunde genießen lange Spaziergänge in der Natur. Dabei gibt es ja auch so viel zu entdecken für die neugierigen Vierbeiner. Was Hundebesitzer vor der Wanderung beachten sollten und welche Wanderwege in NRW sich für Hunde gut eignen, verraten wir mit einem munteren „wuff“!

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Tipps zum Wandern mit Hund

Ob euer Hund ein guter Wandergefährte ist, wisst ihr natürlich am besten. Alter und Rasse spielen dabei natürlich wichtige Rollen, aber es soll auch quirlige Möpse und träge Retriever geben. Also testet die Kondition und den Spaß, den euer Hund am Wandern hat, erstmal auf kurzen Strecken. Um den Wauwau nicht zu überfordern, schickt es sich auch an, die Länge der Wanderrouten Schritt für Schritt zu steigern. Anfangs empfiehlt es sich auch, viele Pausen einzulegen – der Hund von heute zeigt sich ja gerne mal enthusiastischer, als es die eigene Fitness eigentlich hergibt. Also regelmäßig zur Ruhe setzen und Wasser verteilen. Füttern ist eine andere Sache: Eine Stunde Verdauungspause zwischen Mahlzeit und großer Wanderung ist ratsam. Zwischendurch eher leichte Snacks verteilen, bei sehr ausgiebigen Wanderungen mit Hund aber den üblichen Rhythmus des felligen Gefährten einhalten. Bei Sommerhitze sind Wanderungen für Hunde (vor allem mit viel Fell) oft nicht angenehm, generell sollte man es in der warmen Jahreszeit langsamer angehen.

Ausrüstung zum Wandern mit Hund

In eurem Wanderrucksack sollte Platz für einige essentielle Utensilien für die Hundewanderung sein. Ein Wassernapf ist selbstverständlich und kann am sinnvollsten außen an den Rucksack gebunden werden. Da spitze Steine oder fiese Flora auch schon mal kleine Verletzungen nach sich ziehen können, muss ein Ersthelfer-Paket dabei sein. Mit Desinfektionsmittel und Verbandszeug, aber auch einer Zeckenzange. Da Freilauf nicht immer möglich ist, gehört auch die Leine zum Gepäck. Dafür gibt es Flexileinen, die am eigenen Rucksack angebracht werden können, aber eher für kleine bis mittelgroße Hunde sinnvoll sind.

Auf ins Abenteuer! | Foto: Ja San Miguel

Wandern mit Hund im Ruhrgebiet

Naturschutzgebiet Langeloh | Castrop-Rauxel

Eine schöne Wanderroute führt durch dieses Naturschutzgebiet zwischen Castrop, Herne und Bochum. Der Naturpfad ist mit gelben Markierungen versehen und verläuft größtenteils durch Wald und Wiese. Einige Pfade sind nicht besonders gut ausgebaut, für trittsichere Hunde aber kein Problem. Nur zwei Abschnitte des Rundwegs verlaufen durch besiedeltes Gebiet und entlang von befahrenen Straßen. Die fast fünf Kilometer schafft man in zwei Stunden – eine gute Teststrecke also. Die Strecke ist beliebt, viel Laufpublikum und vor allem andere Hunde sind erwartbar.
Naturpfad Langeloh: 4,7 km, Startpunkt Wanderparkplatz Bochumer Straße, Castrop-Rauxel

Kemnader See | Bochum, Witten

Der Bochumer Klassiker für Spaziergänger, Jogger, Radler, Skater und klar, auch Hunde-Wanderer. Die Seeumrundung verlangt acht Kilometer ab, dafür sollte man etwas mehr als drei Stunden einrechnen. Denn ein längeres Verweilen auf der Hundewiese bei Witten-Herbede lässt sich nicht verhindern. Hier kann der Wuffi frei auslaufen und im Sommer ein erquickendes Bad im kühlenden Seegewässer nehmen.
Kemander See: 8 km, Startpunkt frei wählbar, etwa Hafen Heveney oder Freizeittreff Herbede

Naturpfad Kaiserberg | Duisburg

Gegenüber des Duisburger Zoos startet eine Wanderroute durch den Stadtwald – folgt einfach den Markierungen mit weißem Kreis auf schwarzem Grund. Die abwechslungsreiche Strecke beinhaltet viel flache Wege, mehrere Steigungen, Bahntrassen und (vor allem für wasserliebende Hunde toll) einen Bachlauf. Beim Wildschweingehege heißt es dann aber sicherheitshalber: Leine dran! Die zehn Kilometer des Rundwegs schaffen schon erfahrene Duos in etwa drei Stunden.
Naturpfad Kaiserberg: 10 km, Startpunkt Mülheimer Straße, gegenüber Zoo

Welche Wanderstrecke gefällt dem Wauwau? | Foto: André Dehne

Gipfelkreuzweg | Hagen

Im Osten des Ruhrpotts kann man mit dem Hundi für die erste große Bergwanderung trainieren. Denn der Gipfelkreuzweg führt durch die höchsten Berge Hagens und tief hinab ins Nahmer Tal und wieder rauf bis zur Sauerlandgrenze in Wiblingwerde. 13 Kilometer folgt man der Beschilderung mit Rechtecken über manches Auf und Ab. Insgesamt wird der Schwierigkeitsgrad aber noch als „mittel“ eingestuft. Wälder, freie Felder und Bäche sind schön, nur einmal muss man eine Autobahn passieren. Achtung: Kein Rundweg!
Gipfelkreuzweg: 13 km, Startpunkt Bahnhof Rummenohl

Baldeneysteig | Essen

Trainierte Wanderhunde im eingespielten Team können sich an eine der herausforderungsvolleren Wanderrouten im Ruhrgebiet wagen. Der Baldeneysteig rund um den Essener Baldeneysee schlägt mit einer Gesamtlänge von fast 27 Kilometern und 600 Höhenmetern zu Buche. Weil das nächste Nahverkehrsangebot nie weit ist, kann die Runde jederzeit recht problemlos abgebrochen werden. Ist die Energie weiter unermesslich, können diverse Nebenstrecken (die „Seitenblicke“) hinzugefügt werden. Landschaftlich dürfen Hund und Besitzer sich auf den nördlichen Wegen über Waldgebiet freuen, während im Süden weite Felder dominieren.
Baldeneysteig: 26,7 km, Startpunkt frei wählbar, etwa S-Bahnhof Essen-Kupferdreh

Wandern mit Hund im Bergischen Land

Wasserweg | Hückeswagen

24 Wanderwege hat die Gesellschaft „Das Bergische“ durchs hügelige Land zwischen Wupper und Düssel erschlossen. Der Wasserweg ist eine schöne Variante fürs Wandern mit Hund, weil hier abwechslungsreiches Terrain geboten wird. So hat der vierbeinige Freund stets Neues zu entdecken. Natürlich besonders viel Wasser, aber auch weite Wiesen und Baumhaine. Die Route ist mit befestigten Wegen und vier Kilometern Länge absolut anfängerfreundlich.
Wasserweg: 4,3 km, Startpunkt Parkplatz am Mühlenweg, Hückeswagen

neanderland Steig | Hann, Wülfrath

Ein weitläufiges Streckennetz von 230 Kilometern führt durch die schöne Natur im Neanderland, wo einst der Neanderthaler entdeckt wurde. Zwischen Erkrath und Mettmann und nur zehn Kilometer von Düsseldorf entfernt finden sich Moore, Forste, Seen und Weiden. Zerteilt werden die 230 Kilometer in 17 Einzeletappen. Eine davon führt über 17 Kilometer und mit nur moderaten Steigungen von Haan-Gruiten nach Wülfrath. Es wird viel entlang der Düssel gewandert, aber auch besonders viele Weiden und Felder erfreuen Hunde auf Wanderschaft.
neanderland Steig: 16,7 km, Startpunkt: Bahnhof Gruiten

Mit Hund in die Natur | Foto: Tadeusz Lakota

Bergischer Weg | Velbert

Die zweite Etappe des Bergischen Wegs ist nur was für trainierte Hundewanderer. Fast 23 Kilometer lang ist die Route von Velbert nach Wülfrath, dafür sollte man sieben Stunden veranschlagen. Es geht zur Quelle der Düssel, dabei passiert man Europas größten Kalksteinbruch, endlose Felder mit tollen Ausblicken und viel Natur. Der Untergrund ist dabei manchmal aus Asphalt, manchmal nur aus Erde.
Bergischer Weg 2: 22,6 km, Startpunkt: Velbert-Langenhorst, Wanderparkplatz Heidhausen

Wandern mit Hund im Sauerland

Balver Rundweg | Balve

Klar, das Sauerland ist was für Wanderprofis. Aber wer mit Hund im Schlepptau erstmal das Gelände testen will, kann sich den Rundweg in Balve vorknöpfen. Fast neun Kilometer geht die Runde, die Steigungen sind meisterbar, in zweieinhalb Stunden ist man durch. Start (und Ziel) ist die Luisenhütte in Wocklum. Geboten werden erwartbar viel Wald und Natur, dazu erstaunliche Panoramaaussichten und der plätschernde Orlebach.
Balver Rundweg: 8,8 Kilometer, Startpunkt: Luisenhütte Wocklum, Balve

Höhenflug-Rundtour | Sorpetal

Das Sauerland fordert Wanderer wie Hund. Das ist nirgendwo wahrer als bei dieser anspruchsvollen Rundtour durchs Sorpetal. Wiesen, Buchenwälder, Flüsse, Moore, Ausblicke und „die Urwälder von morgen“ verspricht das Tourismusportal Sauerland. Viele neue Eindrücke für neugierige Vierbeiner also. Gute fünf Stunden können die auf 18 Kilometern gesammelt werden – immer dem weißen H auf blauem Grund nach. Der Preis sind einige stramme Steigungen.
Höhenflug-Rundtour: 18,1 km, Startpunkt Wanderparkplatz „Großes Bildchen“

Wuff? | Foto: Jamie Street

Golddorf-Route | Wenholthausen

Mit schönen 11 Kilometern hat diese Rundtour eine vortreffliche Länge für Wanderungen mit Hund. Der kaltschnäuzige Kollege kann hier viel Natur erleben, die Pfote in den Esmecke Stausee tunken, an der Teufelstanne sein Revier markieren oder am Wildgehege mit anderen Arten kommunizieren. Alle Wege sind gut ausgebaut und trotzdem mitten im Grün. Dreieinhalb Stunden sollte man einrechnen.
Golddorf-Route: 11,2 km, Startpunkt Eslohe Wenholthausen – Wenneplatz

Bigge-Liste-Wanderweg | Attendorn

Und hier eine Option für Wanderer mit ausdauernden Vierbeinern, die gar nicht genug vom Auslauf kriegen können. Denn für den Bigge-Liste-Wanderweg sollte man zwei Tage veranschlagen. Nicht nur aufgrund der 45 Kilometer langen Strecken, sondern auch wegen der insgesamt über 2000 Höhenmeter. Es geht über Stock und Stein rund um Bigge- und Listersee, wo viel prächtiges Naturidyll wartet. Abkürzungen sind per Bootsfahrt machbar. Da bellt der Hund!
Bigge-Lister-Wanderweg: 45 km, Startpunkt: Waldenburger Bucht, Attendorn

Wandern mit Hund in der Eifel

Traumpfädchen

Ein Träumchen diese Pfädchen – finden auch Vierbeiner! Die offizielle Tourismus Gesellschaft der Eifel nennt diese fünf kurzen Wanderrouten „Premium-Spazierwanderwege“. Und Premium ist jawohl grade gut genug für den Hund im Haus! Zwischen drei und sieben Kilometer führen die mit gut erkennbaren „Traumpfädchen“-Schildern ausgezeichneten Strecken durch die pittoreske Natur der Eifel. Die leichteste ist eine 3,2 Kilometer lange Rundtour mit Start bei der Wabelsberger Wacholderhütte. Die längste heißt Paradiesweg und führt über sieben Kilometer durch Feld und Flur und entlang des Polcher Bachs. Wasservernarrte Hunde würden diesem Weg fünf von fünf Sternen geben!
Traumpfädchen Landscheider Wacholderblick: 3,2 km; Startpunkt: Wabelsberger Wacholderhütte, Langscheid
Traumpfädchen Paradiesweg: 7,2 km; Startpunkt: Parkplatz an der Schützenhalle, Polch

Lieserpfad Etappe 2 | Daun

Der lange Lieserpfad ist in vier Etappen eingeteilt. Die zweite davon bietet einige interessante Eckdaten für Hundebesitzer mit Wanderambitionen. Gewandert wird hier über 18 Kilometer von Daun nach Manderscheid, wofür gute fünf Stunden eingerechnet werden sollten. Erleben kann man das stille Gemünder Maar, das Tal der Lieser, grüne Wiesengrunde, lichte Eichenhaine und den Felsenpfad oberhalb der Manderscheider Burgen.
Lieserpfad Etappe 2: 18,3 km, Startpunkt: Tourist-Information, Daun

Auf der Heckenlandroute | Foto: Eifel Tourismus / Dominik Ketz

Heckenlandroute | Simmerath-Eicherscheid

Viel weites Gelände für freien Lauf verspricht dieser 14,5 Kilometer lange Rundlauf. Durchkreuzt wird das Monschauer Heckenland, benannt nach seinen historischen Heckenkonstruktionen, das Tal der Rur, der Hammer Berg und schließlich die Eicherscheider Hochfläche mit der versprochenen Weite. Pausen für Hund und Herrchen einlegen kann man an einer Schutzhütte oder am Aussichtspunkt Uhusley.
Heckenlandroute: 14,5 km, Start: Eicherscheid

Wasserlandroute | Einruhr

Der Hundeblog kalteschnauze-blog.de empfiehlt die Wasserlandroute fürs Wandern mit Hund. Besagter Rundweg führt durchs Herz des Nationalparks Eifel und hält, was sie verspricht: viel Wasser! Fast 17 Kilometer geht es entlang des Obersees, über eine beeindruckende Staumauer und durch dichten Wald. Tipp der Bloggerin: Genug Wasser mitnehmen, wirklich an den See ran kommt der Hund nur spärlich.
Wasserlandroute: 16,7 km, Start: Einruhr

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