Sehenswerte Ausstellungen in Köln im Frühjahr 2020

Foto: Igor Miske
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Hach, was hat Köln doch für schöne Museen. Und schöne Museen heißt auch schöne Ausstellungen, da sind wir uns wohl einig. Damit ihr nichts verpasst und den Überblick behaltet, haben wir einige der sehenswerten Ausstellungen in Köln im Frühjahr 2020 für euch herausgesucht, ob Kunst oder Geschichte.

Achtung: Aufgrund der Veranstaltungsregelung zur Eindämmung des Corona-Virus bitten wir darum, sich im Einzelfall noch einmal beim Veranstalter selbst zu erkundigen, ob die Veranstaltungen tatsächlich stattfinden.

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Ausstellungen in Köln bis Februar 2020

Heilige und Asketen | 11.10.–16.2. | Rautenstrauch-Joest-Museum

Foto: RJM, Patrick Schwarz, rba 2019

Welche religiösen Assoziationen verbindet ihr mit Indien? Klar, Hinduismus, Buddhismus und Islam dürfte da jeder auf dem Schirm haben. Aber habt ihr schon einmal vom Jainismus gehört? Die bis heute praktizierte Religion hat ihre Ursprünge im 6. Jahrhundert vor Christus und fußt auf dem Grundsatz des Nicht-Tötens von Mensch und Tier. Nicht zuletzt deshalb ist die indisch-vegetarische Küche so unglaublich lecker, aber wir schweifen ab. Im Rautenstrauch-Joest-Museum jedenfalls könnt ihr noch bis zum 16. Februar eine Sammlung an Miniaturen aus den heiligen Schriften der Jainas aus der Zeit zwischen dem Ende des 14. und Anfang des 17. Jahrhunderts bewundern. Und bewundern ist hier der richtige Begriff, sind einige der Miniaturen doch kostbar mit Gold und Lapislazuli ausgearbeitet.
Heilige und Asketen: bis 16.2., Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln

Vergiss deinen Namen nicht | 15.11.–23.2. | NS-Dokumentationszentrum

Ruth und Robert Büchler. Ruth überlebte Auschwitz-Birkenau nicht. | Foto: Archiv Alwin Meyer

2020 jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und damit das Ende des Holocausts sowie die Befreiung der Überlebenden zum 75. Mal. Die NS-Vernichtungsmaschinerie machte auch nicht vor Säuglingen, Kindern oder Jugendlichen Halt. Die wenigen, die den menschengemachten Horror überlebt haben, waren für ihr Leben gezeichnet. Im NS-Dokumentationszentrum könnt ihr euch mit einigen der Menschen und ihren Lebensgeschichten eingehender beschäftigen. Gerade in einer Zeit, in der die letzten Zeitzeugen nach und nach verstummen, ist die Beschäftigung mit dem Holocaust wichtiger denn je.
Vergiss deinen Namen nicht – Die Kinder von Ausschwitz: bis 23.2., NS-Dokumentationszentrum, Köln

Ausstellungen in Köln bis März 2020

Inside Rembrandt | 1.11.–1.3. | Wallraf-Richartz-Museum

Rembrandt Werkstatt, Selbstbildnis mit roter Mütze, um 1659, Öl auf Leinwand, Staatsgalerie Stuttgart | Foto: bpk Berlin – Staatsgalerie Stuttgart

Rembrandt war einer der herausragenden Künstler des Goldenen Zeitalters der Niederlande. Das Wallraf-Richartz-Museum stellt anlässlich des 350. Todestages des Niederländers noch bis zum 1. März sowohl seine hauseigenen, als auch geliehene Werke zur Schau. Mit dabei ist etwa das Gemälde „Der Gelehrte im Studierzimmer“ aus der Prager Nationalgalerie. Um Rembrandt besser in seiner Zeit verordnen zu können, werden außerdem Arbeiten seiner Zeitgenossen und Schüler zu sehen sein, unter anderem von Jan Lievens, Govert Flinck und Ferdinand Bol.
Inside Rembrandt: bis 1.3., Wallraft-Richartz-Museum, Köln

Wade Guyton | 16.11.–1.3. | Museum Ludwig

© Wade Guyton, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln / Marc Weber

Der Wahl-New-Yoker Wade Guyton ist vor allem für seine großformatigen Tintenstrahldruckwerke bekannt, versteht sich aber auch auf den Gebieten des Zeichnens, der Fotografie und der Bildhauerei. Gemeinsam mit dem Museum Ludwig hat der 1972 in Indiana geborene US-Amerikaner eine Werkschau erarbeitet, die seine Arbeiten der letzten zwei Jahrzehnte beinhaltet. Bemerkenswert: Anlässlich der Ausstellung hat der Künstler auf der Terrasse vor dem Südeingang eine neue Außenskulptur geschaffen, die sowohl Bezug auf sein eigenes Werk, als auch auf die Architektur des Museums nimmt.
Wade Guyton: bis 1.3., Museum Ludwig, Köln

Norman Seeff: The Look of Sound | 13.9.–8.3. | MAKK

Frank Zappa, 1976 | Foto: Norman Seeff

Er hat „die Großen“ fotografiert: Norman Seef knipste in seiner langen Schaffensphase bereits Namen wie Patti Smith, Frank Zappa, Johnny Cash, Tina Turner oder die Rolling Stones. Am Werk des Porträtfotografen lässt sich heute die Entwicklung der Populärmusik seit den 60er-Jahren im wahrsten Sinne des Wortes bildhaft ablesen. Im Museum für Angewandte Kunst in Köln sind in der Schau „Norman Seeff: The Look of Sound“ noch bis Anfang März mehr als 170 Fotografien des Ausnahmetalents sowie Entwürfe, Collagen und Videoaufnahmen seiner Fotosessions zu sehen.
Norman Seeff: The Look of Sound: bis 8. März, MAKK, Köln

Ausstellungen in Köln bis April 2020

Von Jakob zu Jacques | 24.10.–5.4. | Herz-Jesu-Kirche

2019 stand zwar ganz im Zeichen des Bauhauses, doch in Köln hatte man auch noch Zeit, einem berühmten Sohn der Stadt zu gedenken: 1819 wurde der Komponist Jakob „Jacques“ Offenbach am Rhein geboren. Heute gilt der kölsche Jung als Begründer der modernen Operette, mit der er der westlichen Musik seinen Stempel aufdrückte. Zwar lebte und wirkte Offenbach große Teile seines Lebens in Paris, doch die Kölner halten ihren Jakob dennoch in gutem Gedächtnis, wie auch die Ausstellung „Von Jakob zu Jacques“ in der Herz-Jesu-Kirche zeigt. Die ist hervorgegangen aus einem Online-Projekt des Historischen Archivs der Stadt.
Von Jakob zu Jacques – Der Kölner Offenbach: bis 5.4., Herz-Jesu-Kirche, Köln

Design Gruppe Pentagon | 13.1.–26.4. | MAKK

Gruppe Pentagon, chair „d8“, 1987 | Foto: DetlefSchumacher.com

In den 80er-Jahren half die Kölner Gruppe Pentagon, deutsches Design aus der sogenannten „Guten Form“ herauszuheben und ihm einen neuen Anstrich, eine neue und moderne Form zu verpassen. Sechs Jahre, von 1985 bis 1991, sorgten die fünf Mitglieder mit ihren Metall- und Möbelkonstruktionen für Furore, waren 1987 Teil der documenta und der Biennale in Sao Paulo. Einen Querschnitt dieser Schaffensphase zeigt das MAKK von Januar bis April. Die Ausstellung ist gemeinsam mit den Pentagon-Mitgliedern gestaltet worden, zeigt die Möbelentwürfe ebenso wie grafische Arbeiten der Gruppe.
Design Gruppe Pentagon: bis 26.4., MAKK, Köln

Ausstellungen in Köln bis Mai 2020

Trunken an Nüchternheit | 13.11.–3.5. | Museum für Ostasiatische Kunst

Teekanne mit applizierten „Schneeballblüten“, China, Yongzheng-Periode der Qing-Dynastie, 1723-35. Museum für Ostasiatische Kunst Köln | Foto: Rheinisches Bildarchiv, Marion Mennicken

Der Tee-Genuss ist der Inbegriff der ostasiatischen Trinkkultur. Die Teezubereitung ist nicht einfach Mittel zum Zweck, sondern entwickelte sich bereits seit dem 7. Jahrhundert in Richtung Zeremonie und Ritual. Dementsprechend hoch war und ist der Stellenwert, der dem Tee von Künstlern, Literaten und Klerikern zugemessen wurde. Ähnlichen Niederschlag fand auch der zeitgenössische Getreidewein, der im Ahnenkult Verwendung fand. Die Ausstellung „Trunken an Nüchternheit“ im Museum für Ostasiatische Kunst zeigt die Bedeutung der Getränke anhand verschiedener Keramiken, Schriften und Darstellungen im Verlauf der chinesischen Epochen.
Trunken an Nüchternheit: bis 3.5., Museum für Ostasiatische Kunst, Köln

Blinky Palermo. Die gesamten Editionen | 18.1.–3.5. | Museum Ludwig

Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln/Marc Weber

Er war ein Freund von Gerhard Richter und Imi Knoebel, studierte bei Bruno Goller und Joseph Beuys, dessen Meisterschüler er schließlich wurde: Blinky Palermo, bürgerlich Peter Heisterkamp, könnte wie Richter ein Star der Kunstszene sein, doch ist der gebürtige Leipziger 1977 bereits mit 33 Jahren verstorben. Ein beachtliches Werk hat er dennoch hinterlassen. Stilprägend sind Palermos Stoff- und Metallbilder, die aus seinen früheren Wandbildern hervorgegangen sind. Die Schau im Museum Ludwig zeigt eine vollständigee Sammlung von Palermos Editionen, mitsamt Probedrucken und Einzelblättern, die nur in geringer Auflage existieren.
Blinky Palermo. Die gesamte Edition: bis 3.5., Museum Ludwig

Ausstellungen in Köln bis Juni 2020

Art Déco | 27.3.–28.6. | Käthe Kollwitz Museum

Paul Ibre, Illustration aus Les Robes du Paul Poiret, 1908, Pochoir über Strichätzung | Foto: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg

Die Zeit zwischen den Weltkriegen fasziniert uns auch heute noch. Das zeigen nicht zuletzt Swing-Partys und der gigantische Erfolg von „Babylon Berlin“. Im Käthe Kollwitz könnt ihr von Ende März bis Ende Juni die maßgebliche Stilrichtung dieser Zeit in verschiedenen Ausformungen bewundern: die Art Déco. Farbenfroh und ausdrucksstark präsentiert die sich in Plakaten, Illustrationen und Anzeigen und steht damit in starkem Kontrast zu den gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit.
Art Déco: 27.3.–28.6., Käthe Kollwitz Museum, Köln

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