Die Kultur steht still. Der Corona-Virus sorgt für Einschränkungen der normalen Freizeitaktivitäten. Kein Grund aber, zuhause Trübsal zu blasen und stumpf an die eigenen, kunstlos behangenen Wände zu starren. Wenn die Museen schon geschlossen sind, dann nutzt einfach die Chance virtuell Rundgänge voller Kunst und Kultur zu erleben – und zwar weltweit. Carpe diem!
Virtuelle Rundgänge durch Museen der Welt
British Museum
Das Londoner Museum nennt sich im Netz „Museum of the World“ und lädt Besucher dazu ein, historische Artefakte und Ausstellungsstücke auf einer digitalen Zeitachse zu entdecken. Sortiert wird nach Herkunft (Africa, America, Asia, Europe, Oceania) oder nach Thema (Art and Design, Living and Dying, Power and Identity, Religion and Belief, Trade and Conflict), beide Sortiermöglichkeiten sind auch kombinierbar. So entdeckt man Steinkunst aus Afrika, wie das mehr als 7000 Jahre alte Crocodile aus der Wüste Libyens oder ein polynesisches Inselkleid aus dem Jahr 2002.
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Guggenheim Museum
„Ich war noch niemals in New York…“ muss ab jetzt niemand mehr sagen. Mit Google Street View kann man sich ganz easy ins weltberühmte Guggenheim Museum beamen. Dort streift man dann ganz ohne nervige Mitbesucher über die riesige Wendeltreppe, die den Kern des Gebäudes ausmacht und zu deren Seiten allerhand Kunst wartet. Eine Leiste am unteren Bildschirmrand gibt Möglichkeit, zum Werk der Wahl zu springen. Ein weiterer Klick öffnet ein Fenster mit Details zum Werk. Schade ist, dass Videoinstallationen oder andere bewegliche Objekte nicht in Aktion erlebt werden können. Aber hey: New York, New York!
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National Gallery of Art – Washington D.C.
In Slideshows zeigt die Gallery zwei „Online Exhibits“ – einmal „Fashioning a Nation“ über amerikanisches Modedesign und „Vermeer and the Masters of Genre Painting“ über das Goldene Zeitalter in der niederländischen Kunst. Tausende weitere Werke sind ebenfalls online betrachtbar.
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National Museum of Modern and Contemporary Art – Seoul
Weil Architektur und Umgebung wichtige Bestandteile des koreanischen Kunstmuseums in Seoul sind, bietet die digitale Tour auch die Möglichkeit, diese zu erkunden. Streetview-mäßig kann man zudem durch sechs Ebenen im Inneren streifen und kontemporäre Kunst aus Korea und dem Rest der Welt entdecken. Besonders die raumgreifenden Installationen sind dabei interessant.
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Van Gogh Museum
Auf vier Ebenen taucht ihr über Werke in die Welt des niederländischen Künstlers Van Gogh ein. Das Mysterium, wieso er ein Teil seines Ohres lassen musste, wird zwar auch hier nicht gelöst, macht aber nichts. Fesselnd ist der mittels Street-View-Technologie festgehaltene Rundgang trotzdem. Neben den aktuellen Online-Ausstellungen „Which Books did Vincent van Gogh Read?“ und „Vincent van Gogh’s love life“ gibt’s hunderte Objekt Van Goghs sowie anderer Künstler der Sammlung von Post-Impressionismus bis Neo-Impressionismus oder etwa Kubismus en detail zu betrachten – Beschreibungen inklusive.
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Die Uffizien
Das große U-förmige Gebäude und so einiges aus der Sammlung in Florenz verdankt die kunstbesessene Menschheit der einflussreichen Familie Medici. Hier befinden sich Klassiker, die jeder schon einmal gesehen hat. Stichwort: Botticellis „Geburt der Venus“. Gemälde aus dem 13. bis zum 18. Jahrhundert vieler großer Meister von Leonardo da Vinci, über Michelangelo bis Caravaggio und Co. beherbergt das Museum. Einen Teil sowie vier aktuelle Ausstellungen und ein virtueller Rundgang sind im „Art Project“ von Google verfügbar.
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Museo Frida Kahlo
Starke Kunst einer starken Frau bekommt ihr hier aus Mexiko vors Gesicht. Es werden einige Werke virtuell gezeigt und erläutert. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf biographischen Aspekten, immerhin handelt es sich bei dem Gebäude um das Geburtshaus von Frida Kahlo, in dem sie auch verstarb. Mittels Street-View-Ansicht wandelt ihr in ihren Fußstapfen durch den Garten des berühmten Blauen Hauses, durch das Studio oder die Küche. Installationen beleuchten ihren Kleiderschrank, der nicht nur voll von schmucken Textilien und Accessoires, sondern auch von orthopädischen Vorrichtungen ist.
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Virtuelle Rundgänge durch Museen Deutschlands
Bode-Museum – Staatliche Museen zu Berlin
Begebt euch virtuell dort auf vermeintliche Spurensuche, wo vor knapp drei Jahren die 100 Kilo schwere Goldmünze geraubt worden ist: im Berliner Bode-Museum. Online steht ihr in einem der vier Räume des Münzkabinetts und könnt interaktiv Schaukästen für eine nähere Betrachtung von Münzen und Medaillen anwählen. Im prächtigen Bau des Bode-Museums liegt der andere Schwerpunkt auf Byzantinischer Kunst. Der Start zu dieser Tour beginnt in der Eingangshalle – eine imposante, marmorne Kuppelhalle. Das in Realität an der Spitze der Berliner Museumsinsel liegende Gebäude zeigt virtuell insgesamt 61 seiner Räume.
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Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
Seid ihr schon mal über die immer volle A40 getingelt und habt euch gefragt, was für ein fensterloses Gebäudekonstrukt dort in Duisburg thront? Hinter den roten Backsteinen versteckt sich das Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Auch wenn der Anschein trügt, steht es allen Bürgern offen. Bestaunen könnt ihr das „Gedächtnis“ des Landes – Bilder von Orten und Ereignissen in NRW – ebenfalls Im Netz. Die Online-Ausstellung via Google Arts & Culture „schwarz-weiß wird bunt“ resümiert zudem 70 Jahre NRW.
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Kunstpalast Düsseldorf
Dieser Ort voller Kunst liegt greifbar vor unserer NRW-Nase. Habt ihr es dennoch zeitlich nie geschafft, ist nun der perfekte Zeitpunkt gekommen. Online blickt ihr auf eine Sammlung aus den Epochen Barock, Romantik, Renaissance und Moderne Kunst. Zuerst klickt ihr da schon mal auf den Kupferstich Albrecht Dürers (Melencolia I), um dann wild zu atemberaubend schöner Glaskunst zu switchen. It’s your choice!
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Lehmbruck Museum
Klar, eigentlich muss man das Lehmbruck Museum live erleben, um die faszinierende Architektur zu erfassen. Und auch die Skulpturen wollen eigentlich frei aus allen Blickwinkeln betrachtet werden. Aber weil niemandem die Exponate vorenthalten werden sollen, findet sich eine Auswahl auch online in Fotostrecken bei Google Arts & Culture. Die aktuelle Sonderausstellung „Lynn Chadwick. Biester der Zeit“ macht das Lehmbruck Museum außerdem auf der hauseigenen Website erlebbar.
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Folkwang Museum
Zwei Online-Ausstellungen bietet das Essener Museum aktuell über Google an. Da wäre zum einen „Vincent van Gogh ganz nah“, eine kommentierte Fotostrecke, die van Goghs Werk „Rhonebarken“ bis ins Detail zerlegt und zahlreiche Details anzoomt und erläutert. Und zum anderen: Eine Sezierung der begehbaren Installation „Helm/Helmet/Yelmo“ – man kennt ihn, diesen honigwabenartigen Halbraum. Online werden all die Details und Ausstellungsstücke darin aufgelistet, die man live schon mal übersieht, weil das Konstrukt so atemberaubend ist. Kann man also noch richtig was lernen!
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DASA Arbeitswelt Ausstellung
Gearbeitet wird immer – auch wenn Corona is‘! Naja, nicht ganz: Die DASA hat aktuell geschlossen. Aber nicht verzagen: Drei spannend und abwechslungsreich konzipierte Online-Ausstellungen bringen die Thematik auch virtuell näher. Bild, Text, Video und Fotos aus den Ausstellungsräumen wechseln sich ab – nur virtuell die DASA durchwandern kann man nicht. Und auch die tollen interaktiven Stationen muss man missen. Trotzdem toll! Teil des „Arts and Culture“-Projekts von Google.
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TextilTechnikum
In die ehemalige Textilmaschinenfabrik, dem Monforts Quartier, geht dieser virtuelle Gang. Mönchengladbach ist übrigens noch heute einer der bedeutendsten Textilstandorte Deutschlands. Nicht gewusst? Lernt hier noch viel mehr über textile Geschichte und bestaunt die Sammlung der Textilmaschinen – vom Handwebstuhl bis zum modernen Luftdüsen-Webautomaten. Die eine oder andere Mode-Inspiration gibt’s obendrein.
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Deutsches Röntgen-Museum
Stehen Kunst, Kunst und noch mal Kunst für gewöhnlich bei euren Museumsbesuchen auf dem Programm, dann lasst euch mal von Exoten entführen. Eines davon wäre das Deutsche Röntgen-Museum in Remscheid. Der Stadtteil Lennep ist Geburtsort des Entdeckers der Röntgenstrahlen. Entdeckt also selbst online, wie er das Unsichtbare zum Vorschein brachte. Leicht gruseliger Krankenhaus-Touch der Vergangenheit inklusive!
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Digitale Kunsthalle
Dieses Projekt gehört zum Kosmos der ZDF-Mediathek und bringt immer neue Ausstellungen in den virtuellen Raum. Zugegeben: Die Bewegungsmöglichkeiten sind etwas hakelig und die digitalen Räume recht schlicht, aber es geht ja auch um die ausgestellte Kunst! Und die ist wahrlich nicht zu verachten, aktuell sieht man etwa die gehypte Ausstellung „Inside Rembrandt“ des Kölner Wallraf-Richartz-Museums oder „Felix Nussbaum.“ aus dem Museumsquartier Osnabrück.
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PS: Viele weitere Museen und Kunstschätze dieser Welt könnt ihr hier noch von der Couch aus erkunden. Ganze 1200 führende Museen und Archive sind in Zusammenarbeit mit Google Arts & Culture für eure spannende Entdeckungsreise virtuell festgehalten.
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