10 historische Hörbücher: Geschichte erleben

Foto: Bence Boros
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Wie war wohl das Leben im Mittelalter oder in der Renaissance? Zur Beantwortung dieser Frage kann man entweder dröge Fachwälzer blättern – oder sich einen historischen Roman als Hörbuch auf die Lauscher setzen. Neun unserer Lieblinge, ob aus dem antiken Rom, dem frühmodernen Schottland oder dem mittelalterlichen Köln, gibt’s hier als Empfehlung für euch.

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Rebecca Gablé | Das Lächeln der Fortuna

England, 1360: Der zwölfjährige Robert muss seine besten Jahre im Kloster absitzen, da er als Sohn des Earl of Waringham eine gewisse Bildung vorweisen muss. Doch sein Leben nimmt eine dramatische Wendung als er erfährt, dass sein Vater – des Hochverrats angeklagt – Selbstmord begeht und Robert so nicht nur seinen Vater, sondern auch sein Erbe verliert. Der Selbstmord wird vom König als Schuldeingeständnis gewertet. Robert flieht aus dem Kloster und verdingt sich als Stallknecht in seiner Heimat Waringham, doch insgeheim zweifelt er an der Geschichte um den Selbstmord seines Vaters. Rebecca Gablé ist mittlerweile eine der erfolgreichsten deutschen Autorinnen historischer Romane, „Das Lächeln der Fortuna“ ist der erste Band der beliebten Waringham-Saga.
Rebecca Gablé, Das Lächeln der Fortuna*, gelesen von Martin May

Umberto Eco | Baudolino

„Baudolino“ von Umberto Eco ist zwar im Kern ein im Mittelalter angesiedelter historischer Roman, überzeugt aber vor allem durch seinen Münchaus’schen Charakter. Der Titelheld Baudolino schafft es, sich dank seiner Lügenmärchen aus dem Stand als einfacher Bauernjunge bis zu einem Getreuen des Kaisers Friedrich Barbarossa aufzuschwingen. Er nimmt am Dritten Kreuzzug Teil und sieht das byzantinische Konstantinopel. Dabei ist nie klar, wo er flunkert und wo er die Wahrheit erzählt. Ein diebisches Hörvergnügen.
Umberto Eco, Baudolino*, gelesen u.a. von Jens Wawrczeck und Peter Fricke

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Ken Follett | Sturz der Titanen

Ken Follet ist der Grand Maître des englischsprachigen historischen Romans. In seiner „Jahrhundert-Saga“ nimmt sich der Brite in drei mehr oder weniger zusammenhängenden Büchern des 20. Jahrhunderts in Europa an. Den Auftakt bildet „Sturz der Titanen“, das den Kontinent im Ersten Weltkrieg zeigt. Anhand von fünf Familien in England, Deutschland, Österreich, Russland und Wales zeigt Follett, wie allumfassend diese Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts auf das Leben der Menschen, auf die Gesellschaft und die weltpolitische Lage Einfluss genommen hat. Die Nachfolger „Winter der Welt“ und „Kinder der Freiheit“ haben die Zeit des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Kriegs zum Thema.
Ken Follett, Sturz der Titanen*, gelesen von Philipp Schepmann

Ken Follett | Die Säulen der Erde

Ken Follett kann aber nicht nur das 20. Jahrhundert zu großer Literatur verarbeiten. Schon 1989 gelang ihm mit „Die Säulen der Erde“ ein Welterfolg. Dieser über tausend Seiten dicke Schmöker führt ins mittelalterliche England des 12. Jahrhunderts, eine Zeit der Thronstreitigkeiten und Bürgerkriege. Im fiktiven Ort Kingsbridge möchte der junge Prior Philip als Zeichen des Friedens eine gotische Kathedrale errichten. Realisieren soll das Mammutprojekt Baumeister Tom, ein begabter Steinmetz. Doch bis das Gotteshaus endlich in den Himmel ragt, werden mehrere Jahrzehnte vergehen. Neben packender Fehden, hinterhältiger Intrigen und mehreren Liebesgeschichten enthält der Roman auch viele spannende Fakten zur mittelalterlichen Baukunst gotischer Kathedralen. Für Architekturfans ein Muss!
Ken Follet, Die Säulen der Erde*, gelesen von Joachim Kerzel

Alexandre Dumas | Der Graf von Monte Christo

„Der Graf von Monte Christo“ ist wohl die Rache-Story schlechthin. Im Frankreich der post-napoleonischen Restauration wird der junge Seemann Edmont Dantès von einigen seiner Mitmenschen um seine glücklichen Lebensumstände beneidet: Karriere, schöne Frau, gute Laune – der Mann hat einfach alles. Zack, wird er als napoleonischer Agent denunziert und es geht in Kerkerhaft. Dantès lernt einen schrulligen alten Priester kennen, der ihm von einem verborgenen Schatz erzählt. Unserem Helden gelingt die Flucht, er findet den Schatz, legt sich das Alias „Der Graf von Monte Christo“ zu und spinnt mit seinem neu gewonnen Reichtum einen Racheplan, der sich gewaschen hat. Weltliteratur.
Alexandre Dumas, Der Graf von Monte Christo*, gelesen von Karlheinz Gabor

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Bernard Cornwell | Das Letzte Königreich

Das angenehme am Protagonisten Uhtred in Bernard Cornwells „Das Letzte Königreich“ ist seine einnehmende Stumpfheit. Uhtred Uhtredson möchte im 9. Jahrhundert im Königreich Northumbria einfach nur seinen Stammsitz Bebbanburg wieder in Besitz nehmen, der ihm von seinem Onkel geraubt wurde. Dabei kommen ihm allerdings die einfallenden Dänen in die Quere, die sich in England ganz wohl fühlen. Über Umwege trifft Uhtred auf den Thronfolger von Wessex, Alfred, der ihn für seine Vision eines geeinten englischen Königreichs einnehmen möchte. Mittlerweile zählt die Uhtred-Saga elf Bände.
Bernard Cornwell, Das Letzte Königreich*, gelesen von Gerd Andresen

Daniel Kehlmann | Tyll

Das 17. Jahrhundert war für ziemlich viele Menschen ziemlich bescheiden – um es vorsichtig auszudrücken. In „Tyll“ entwirft Daniel Kehlmann ein Panorama dieser von Krieg, Glaubenskonflikten, Hungersnöten und Epidemien gezeichneten Epoche, aufgehängt am jungen Müllerssohn Tylll Ulenspiegel, der durch das vom Dreißigjährigen Krieg zerfressene Reich zieht– auch wenn der mehr oder weniger historische Till Eulenspiegel eine mittelalterlichere Figur war. Zeitgenossen des 17. Jahrhunderts treten allerdings durchaus auf. Ein spannender Einblick in eine Zeit, die heute von vielen vergessen ist.
Daniel Kehlmann, Tyll*, gelesen von Ulrich Noethen

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Robert Harris | Pompeji

Es ist 79 nach Christus. Der römische Wasserbaumeister Attilius wird nach Pompeji geschickt, um den Aquädukt Aqua Augusta zu reparieren, der die Stadt mit Wasser versorgt. In der Stadt selbst wird er nicht nur mit dem kaputten Aquädukt konfrontiert, sondern kommt auch einem Kriminalfall um das Verschwinden seines Vorgängers auf die Schliche. Von dem drohenden Ausbruch des Vesuv ahnt er anfangs noch nichts.
Robert Harris, Pompeji*, gelesen von Karlheinz Tafel

Diana Gabaldon | Outlander: Feuer und Stein

Ok, die bisher acht Bänder starke „Outlander“-Reihe von Diana Gabaldon ist jetzt nicht zu 100 Prozent historisch. Zumindest insofern, als dass Protagonistin Claire im Jahr 1946 in ein Zeitloch hineinfällt und im Schottland des Jahres 1743 wieder herauspurzelt. Die Konflikte zwischen dem anglikanisch-protestantischen England und dem katholischen Schottland, inmitten derer sie sich wiederfindet, sind historisch sehr gut belegbar. Doch damit nicht genug, verkompliziert sich die Situation noch dadurch, dass Claire auf einen Urahnen ihres Ehemanns trifft.
Diana Gabaldon, Outlander: Feuer und Stein*, gelesen von Birgitta Assheuer

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Frank Schätzing | Tod und Teufel

Mit „Tod und Teufel“ hat Erfolgsautor Frank Schätzing einen Krimi im historischen Gewand verfasst. Im Mittelpunkt steht der bis heute ungeklärte aber historisch belegte Fall des Meister Gerhard, der als erster Dombaumeister des Kölner Doms im 13. Jahrhundert unter ungeklärten Umständen vom Baugerüst gestürzt sein soll. Schätzings fiktiver Protagonist Jacop „der Fuchs“ beobachtet den Sturz und auch den Verursacher. Da Jacop aber ein obdachloser Bettler im mittelalterlichen Köln ist und obendrein auch noch vom Mörder zum Schweigen gebracht werden soll, fällt es ihm nicht leicht, den Fall an die Öffentlichkeit zu bringen. Ein spannender Mittelalter-Krimi, nicht nur für Kölner.
Frank Schätzing, Tod und Teufel*, gelesen u.a. von Anke Engelke und Mario Adorf

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