Die schönsten Halden im Ruhrgebiet

Das Observatorium auf der Halde Hoheward | Foto: Stadt Herten
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Im sonst recht ebenen Ruhrgebiet bilden die zahlreichen Halden einige ganz herausragende Aussichtspunkte. Der Industrieschutt der vergangenen Jahrzehnte wird so zum Ausflugsziel  – und mehr! Denn das „Kultur“ in Industriekultur rührt nicht zuletzt daher, dass viele der Halden zur Heimstatt großer und weithin sichtbarer Kunstwerke wurden und damit zu Sehenswürdigkeiten der Bergbau-Kultur. Ob Herten, Bottrop oder Gelsenkirchen – hier findest du die schönsten Halden im Ruhrgebiet.

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Halde Hoheward | Herten

Foto: Ruhr Tourismus, Ralph Lueger

Schon von weitem kann man das imposante Observatorium auf der Halde Hoheward in Herten erblicken. Die Halde selbst entstand aus dem Aushub der Zechen Recklinghausen II, Ewald und General Blumenthal und zählt in der Höhe 152,5 Meter. Das auf der Halde errichtete Horizontobservatorium steht dort seit 2008 und ermöglicht dem Betrachter – ähnlich prähistorischer Steinkreise – das Beobachten wichtiger Himmelsmarken sowie des Sonnenverlaufs zur Sommer- und Wintersonnenwende. Neben dem Ausblick in den Himmel bietet sich aber auch der Ausblick hinunter in die umliegende Landschaft des nördlichen Ruhrgebiets an.
Halde Hoheward, Zugang über Cranger Straße, Herten

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Halde Hoppenbruch | Herten

70 Meter über das Umland erhebt sich die Halde Hoppenbruch in Herten, von der man einen hervorragenden Blick auf die Schwesterhalde Hoheward hat. Hoppenbruch kann aber auch ohne Probleme für sich selbst stehen und wird geprägt vom auf ihr thronenden Windkraftrad. Das kennzeichnet die Halde nicht nur optisch, sondern auch thematisch, denn südlich des Windrades steht der Skulpturengarten Windkraft, der künstlerisch Informationen zu der erneuerbaren Energiequelle liefert.
Halde Hoppenbruch, Zugang über Hohewardstraße, Herten

Halde Haniel | Bottrop

Die Halde Haniel in Bottrop besteht aus dem Schutt der Zeche Prosper-Haniel, deren Schließung 2018 das Ende des Steinkohleabbaus im Ruhrgebiet markierte. Auf der 159 Meter hohen Halde finden sich mehrere Sehenswürdigkeiten: Auf der Südseite erhebt sich ein 1992 aufgestelltes Gipfelkreuz, daneben ist ein Amphitheater mit Kapazität für 800 Personen in die Halde eingelassen. Über dem Amphitheater wiederum gibt es die Stelen-Konstruktion „Totems“ des baskischen Bildhauser Augustín Ibrarrola zu bewundern, die 2002 aus über 100 Eisenbahnschwellen geschaffen wurde.
Halde Haniel, Zugang über Fernewaldstraße, Bottrop

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Halde Rheinelbe | Gelsenkirchen

Foto: Stadt Gelsenkirchen

Den Stairway to Heaven findest du auf der Halde Rheinelbe in Gelsenkirchen. Auf deren Gipfel erhebt sich nämlich die Himmelstreppe, eine Skulptur des Künstlers Herman Prigann, steil ins strahlende Blau hinein. Der Künstler hat die Halde mitsamt Umgebung als eine Art Freilicht-Werkstatt benutzt: Neben der Himmelstreppe findet sich hier ein Skulpturenwald, der aus typischen Abfallprodukten der Industrie errichtet wurde und so auf die schwermetallige Geschichte des Ruhrgebiets verweist. Halden-Fun-Fact: Die Halde Rheinelbe gehört zu den sogenannten brennenden Halden, schwelt im inneren also noch immer vor sich hin. Das Erklimmen ist aber trotzdem gänzlich ungefährlich – mit Ausnahme vielleicht der vielen Downhill-Fahrer, bei denen die Halde äußerst beliebt ist.
Halde Rheinelbe, Zugang über Leithestraße, Gelsenkirchen-Ückendorf

Halde Rungenberg | Gelsenkirchen

Foto: Stadt Gelsenkirchen

Halden und öffentliche Kunstwerke gehören im Ruhrgebiet mittlerweile fest zusammen. Auf der Halde Rungenberg bei Gelsenkirchen steht die Lichtinstallation „Nachtzeichen“ der beiden Künstler Klaus Noculak und Hermann EsRichter. Der Besuch in der Dämmerung empfiehlt sich, denn die Lichtstrahlen aus den beiden Scheinwerfern komplettieren die ausgelassene Spitze der Halde. Die Beleuchtung setzt täglich eine halbe Stunde nach der Straßenbeleuchtung ein und endet um Mitternacht.
Halde Rungenberg, Zugang über Holthauser Straße, Gelsenkirchen-Buer

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Halde Großes Holz | Bergkamen

Die Halde Großes Holz in Bergkamen zählt zu den jüngsten Halden im Ruhrgebiet. Im Gegensatz zu den älteren Halden ist sie bereits zum Zeitpunkt ihrer Aufschüttung als Landschaftsbauwerk geplant worden, das sich möglichst natürlich in die Umgebung fügen sollte, anstatt einfach nur als Platz zum Ablegen von Aushub zu dienen. Dementsprechend ist die Halde heute nahezu vollständig begrünt und beheimatet „natürliche“ Sehenswürdigkeiten, wie etwa den versunkenen Hain. Aber auch diese Halde ist ohne Kunstwerke nicht komplett: Der Korridorpark ist ein drei Kilometer langer Weg, der dich an neun Leuchttürmen aus bläulich schimmerndem Stahl vorbeiführt.
Halde Großes Holz, Zugang über Erich-Ollenhauer-Straße, Bergkamen-Weddinghofen

Heinrich-Hildebrand-Höhe mit Tiger & Turtle | Duisburg

Foto: Ruhr Tourismus / Stefan Ziese

Die Heinrich-Hildebrand-Höhe in Duisburg wird von einer der markantesten Landmarken der Region gekrönt: Tiger & Turtle. Die begehbare Skulptur wurde im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 von den Heike Mutter und Ulrich Genth errichtet und ist einer Achterbahn nachempfunden. Bis auf den mittleren Looping kann das gesamte Bauwerk über Treppen bestiegen werden und bietet einen fantastischen Ausblick auf die umliegende Landschaft.
Heinrich-Hildebrand-Höhe mit Tiger & Turtle, Zugang über Ehinger Straße, Duisburg

Schurenbachhalde | Essen

Foto: Peter Wieler, EMG

Auf der Schurenbachhalde in Essen wurde unter anderem ein Teil des Aushubs der Zeche Zollverein aufgeschüttet. Nach deren Schließung 1986 folgte dann noch der Aushub vieler anderer Bergwerke, bis die Halde durch die Errichtung der markanten Stahlbramme des Bildhauers Richard Serra 1998 für abgeschlossen erklärt wurde. Einmal oben angekommen, genießt du den Ausblick über die Emscherregion.
Schurenbachhalde, Zugang über Emscherstraße, Essen-Altenessen

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