Industriekultur im Ruhrgebiet: Unsere Lieblingsplätze im Pott

Foto: Katharina Lenger
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Das Ruhrgebiet ist Natur und Industriekultur in einem. Zwischen Zechen, vielen Veranstaltungen und Parkanlagen gibt es hier jede Menge Industrieorte, die Geschichte schreiben und das Revier näher bringen. Genau deshalb haben wir für dich neun beeindruckende Plätze herausgesucht, die es wert sind, gesehen zu werden.

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Zeche Ewald | Herten

Foto: Katharina Lenger

Die Zeche Ewald liegt im Kreis Recklinghausen, im Stadtgebiet Herten. Von 1877 bis 2000 wurde hier Steinkohle gefördert. Wo früher malocht wurde, kannst du heute denkmalgeschützte Gebäude bewundern. In der ehemaligen Heizzentrale der Zeche finden seit der Eröffnung des sich dort befindenden Revue-Palastes schillernde Travestieshows statt. Außerdem bietet sich ein Spaziergang auf der angrenzenden Halde Hoheward an – inklusive tollem Ausblick auf das Ruhrgebiet. Oder du nimmst gleich das Fahrrad: Als Stärkung findest du auf dem alten Zechengelände einen Biergarten, wo es leckere Currywurst, Pommes und das ein oder andere Kaltgetränk zu verzehren gibt.

Tetraeder | Bottrop

Tetraeder Bottrop | Foto: Katharina Lenger

Schon von der Autobahn aus, kann man einen Teil des Tetraeders in Bottrop deutlich erkennen. Das Gerüst aus Stahl hat seit 1995 seinen Platz auf der 80 Meter hohen Halde Beckstraße gefunden. Um zum Tetraeder zu kommen, kannst du entweder per Stufen hinaufsteigen, oder du entscheidest dich direkt für die gemütliche Route: den ausgeschilderten Wanderwegen. Wenn du schwindelfrei bist bietet dir die Plattform des Tetraeders einen fantastischen Blick auf das Ruhrgebiet. Entdecken kannst du die weiße Schalke-Arena oder das Gasometer von Oberhausen. Aber auch die Skihalle Bottrop ist nicht zu übersehen. Ein Besuch lohnt sich, um einfach mal ein bisschen abzuschalten.
Tetraeder, Beckstraße 57a, Bottrop

Zeche Nachtigall | Witten

Foto: Katharina Lenger

Die Zeche Nachtigall, ein ehemaliges Steinkohlebergwerk, liegt in der Stadt Witten Bommern. Sie liegt ein wenig versteckt, jedoch ist sie gut mit dem Auto oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Seit 2003 gehört sie zum LWL-Industriemuseum. Urige Geräte und Maschinen, ja sogar eine alte Lokomotive stehen auf dem Grundstück. Betrachte eine alte Doppelringofenanlage von innen oder werde selbst zum Bergmann. Ausgerüstet mit Helm und Bergmannslampe erkundest du gemeinsam in einer Gruppe während einer kleinen Führung den Stollen und erfährst viele Informationen zum Thema Steinkohlebergwerk.
Zeche Nachtigall, Nachtigallstraße 35, Witten

Zeche Zollverein | Essen

Foto: Katharina Lenger

Seit 2001 gehört die Zeche Zollverein in Essen zum UNESCO Weltkulturerbe. Das Gelände ist riesig, ca. 100 Hektar groß – nicht umsonst zählt sie mit ihrer Schachtanlage XII, den Schachtanlagen 1/2/8 und der Kokerei zu den bedeutendsten Industriedenkmälern Europas. Der große Doppelförderturm ist kaum zu übersehen. Er wird sogar als „Eifelturm des Ruhrgebiets“ bezeichnet. Täglich wird hier zu verschiedene Veranstaltungen eingeladen, um Kohle und Kunst des Ruhrgebiets kennen zu lernen. Du kannst nicht nur ein Stück Bergbau- und Industriegeschichte bewundern, oder durch das Ruhr Museum schlendern, sondern auch Sportangebote, wie zum Beispiel die freizugängliche Parkour-Analage benutzen. Im Sommer kannst du das Werksschwimmbad unsicher machen und im Winter Eislaufen gehen.
Zeche Zollverein, Gelsenkirchener Str. 181, Essen

Zeche und Siedlung Teutoburgia | Herne

Foto: Katharina Lenger

Im Nordosten von Herne liegt die Zeche Teutoburgia im grünen Kunstwald. Der größte Teil der Zeche ist zwar schon zerstört, jedoch ist der Förderturm so wie das alte Maschinenhaus erhalten geblieben. Um die Zeche herum liegt der Kunstwald mit vielen Bäumen, Pflanzen und Blumen. Am Eingang des Waldes begrüßt dich eine 12 Meter hohe Stahlskulptur, es gibt außerdem schöne Gehwege so wie einen Spielplatz für Kinder. Zur Zeche Teutoburgia und dem Kunstwald gehört die wunderschöne Siedlung Teutoburgia, die unter Denkmalschutz steht und das Leben und Wohnen der Bergarbeiter widerspiegelt. Obwohl die Häuser sich architektonisch ähneln, ist jedes Haus anders und sehenswert.
Zeche und Siedlung Teutoburgia, Baarestraße, Herne

Altes Schiffshebewerg Henrichenburg | Waltrop

Foto: Lukas Vering

Vor mehr als 100 Jahren wurde das Schiffshebeweg Henrichenburg von Kaiser Willhem II am Dortmund-Ems-Kanal eingeweiht. Seit über 40 Jahren liegt der Aufzug nun still und ist heute ein Museum, welches die Geschichte des Hebewerks aufzeigt. Eine Treppe führt dich hinauf auf die Brücke zwischen den Oberhaupttürmen. Von hier oben hast du einen tollen Ausblick auf die Stahlkonstruktionen – und natürlich auf die schöne Kanallandschaft von Waltrop.  In der Maschinenhalle gibt’s Informationen zu den Wasserstraßen und wie das Hebewerk überhaupt gebaut wurde. Spannend ist die Sammlung von schwimmenden Arbeitsgeräten und historischen Schiffen, die im unteren Vorhafen ihren Platz gefunden haben. Tauche ein in die Welt des Hebewerkes und genieße zusätzlich die Landschaften drum herum.
Schiffshebewerk Henrichenburg, am Hebewerk 26, Waltrop

Landschaftspark | Duisburg

Klettern im Landschaftspark Duisburg | Foto: Thomas Berns

Wo früher hart malocht wurde, kann heute spaziert, gefeiert, fotografiert, getaucht und geklettert werden – der Landschaftspark Duisburg Nord, ein ehemaliges Hüttenwerk, lädt jährlich mehr als eine Million Besucher ein – und das zu Recht. Der Park ist etwa 180 Hektar groß. Nicht umsonst zählt die britische Tageszeitung The Guardian den Landschaftspark zu den zehn besten Stadtparks der Welt. Hier findet man nicht nur Entspannung und Ruhe, wenn du dich sportlich betätigen möchtest, hast du viele Möglichkeiten dazu: In einem alten Gasometer findest du Europas größtes künstliches Tauchsportzentrum. Tauche zu einem alten Wrack eines Flugzeuges oder zum künstlich angelegtes Riff. Wenn du lieber klettern möchtest, findest du im Park einen großen Klettergarten des Deutschen Alpenverein Sektion Duisburg. Dieser zählt zu den größten Outdoor-Klettergarten Deutschlands. Im Hochseilgarten kannst du in 55 Meter Höhe von Hochofen zu Hochofen balancieren. Und wenn du Lust hast dir das Ruhrgebiet von oben anzuschauen, nehme die Treppe hoch zum Hochofen 5 – die Aussicht wird dich umhauen.
Landschaftspark Duisburg Nord, Emscherstraße 71, Duisburg

Zeche Recklinghausen II | Recklinghausen

Foto: Katharina Lenger

Die Zeche Recklinghausen II liegt, wie der Name schon verrät, in Recklinghausen. Bis 1974 wurde auf der Schachtanlage der Zeche Kohle gefördert – kurz danach diente sie nur der Material- und Seilfahrt. Seit dem Abriss eines großen Teils gehört die Zeche Recklinghausen II zum Emscher Landschaftspark und bietet heute Erholung und Action zugleich. Im Mittelpunkt des Stadtteilparks steht das alte Fördergerüst. Die Wege um das Gerüst herum laden zu einem kleinen Spaziergang ein und wenn du dich gerne sportlich betätigen möchtest, kannst du dein Skateboard oder Bike einpacken und auf die Piste gehen. Extra für junge Besucher wurde hier ein Skatepark errichtet. Neben der Zeche Recklinghausen II liegt die Halde Hoheward, die du über die bekannte Drachenbrücke erreichen kannst.
Zeche Recklinghausen II, Karlstraße 53B, Recklinghausen

Henrichshütte | Hattingen

Foto: Katharina Lenger

Auf dem Gelände der Henrichshütte in Hattingen sprühten die Funken. Über 100.000 Menschen arbeiteten hier und produzierten Koks, Eisen und Stahl, gossen, walzten und schmiedeten das Metall. Das ist nun Geschichte – und doch zählt der Hochofen zu den ältesten, noch erhaltenden im Pott. Auf ca. 55 Meter Höhe hast du  einen fantastischen Blick auf die Geschichte von Eisen und Stahl. Wenn du möchtest, kannst du dich für eine Führung über das Gelände anmelden: Von der Gießhalle bis hoch ins Herz der Hochofenanlage ist alles mit dabei. An einigen Stellen kannst du sogar Fotos Arbeitern finden, die hier täglich malocht haben.
Henrichshütte Hattingen, Werksstraße 31, Hattingen

Ein Beitrag von Katharina Lenger

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