Weil Fußball so einen Bart hat: 6 etwas andere Sportarten

Bügeln - eine Sportart nur für die Hartgesottenen. Foto: Wikipedia
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Sport. Da denken die meisten an Fußball. Oder Joggen. Ganz extrovertierte Gemüter werden vielleicht Handball oder Surfen sagen. Über diese bekannten und beliebten sportlichen Aktivitäten hinaus hat die Welt aber noch so viel mehr in Sachen körperlicher Freizeitgestaltung zu bieten. Und mal ganz ehrlich, in einer geselligen Runde wird man kaum Erstaunen ernten, wenn man sagt, dass man gerne Fußball spielt. Ganz sicher das Bulls Eye der Gesprächsrunde ist man aber, wenn man von einer Runde Nacktrugby am Sonntag erzählt. Oder vom Schachboxen am Mittwoch. Wir stellen 6 Sportarten vor, die eben etwas anders sind.

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Seepferdchen erwünscht: Unterwasserhockey

Wenn man gerne im Wasser ist und Dinge über den Boden schiebt, ist diese Sportart perfekt. Unterwasserhockey gibt es in Deutschland tatsächlich schon seit 1996. In zwei Teams mit jeweils sechs Leuten begibt man sich ins kühle Nass (ein Schwimmbecken) und versucht, einen Bleipuck ins gegnerische Tor – in diesem Fall eine drei Meter lange Metallrinne – zu kriegen. Bewegt wird der Puck per „Stick“, das ist ein 30 Zentimeter langer Schläger. Unter Wasser wird dann um den Puck gekabbelt. Neben dem Stick gehört ein Schnorchel mit Mundschutz, eine Taucherbrille, Badekappe, Handschuh und natürlich die Schwimmbuchse oder der Badeanzug zur Ausrüstung eines Unterwasserhockeyspielers. Was das Atmen angeht… das lässt man am besten.

Für geniale Muskelprotze: Schachboxen

Immer wieder prallen sie als Gegensätze aufeinander – das Hirn und die Faust. Beide Lager scheinen unvereinbar. Kritisch beäugte man das doch so „andersartige“ Gegenüber. „Streber“ sagten die einen, „Brutalos“ sagten die anderen. Dann kam 2003 der niederländischen Aktionskünstler Iepe Rubingh wie ein Heilsbringer zu den Menschen. Er brachte ihnen das Schachboxen. Hirn und Faust, Seite an Seite. In elf Runden begegnen sich die Kontrahent:innen und spielen abwechselnd Schach (5 Runden) oder boxen sich (6 Runden). Den Sieg erlangt, wer den:die Gegner:in entweder Schachmatt setzt oder K.O. haut. Natürlich darf man bei dieser Sportart auch aufgeben. Zwischen den Runden liegen übrigens 60 Sekunden.

Unschlagbar: Boxen und Schach sind wie füreinander gemacht. Foto: Adobe Stock

Damit der Wind nicht nur um die Nase weht: Nacktrugby

Nur eines kann eine fast perfekte Sportart noch veredeln: Blank ziehen! Im Süden Neuseelands – in Dunedin (nein, das liegt nicht in Mittelerde) hat man begriffen, worauf es bei dem Spiel wirklich ankommt. Es ist das Gefühl der Freiheit! Viel zu lange mussten die edelsten Teile des menschlichen Körpers bei Mannschaftssportarten in völliger Dunkelheit verweilen. Nun sind die Ketten gesprengt, es schwingt mit, was zum Schwingen bestimmt ist. Der Ball und der nackte Mensch – Leder an Leder. Es ist mehr als ein Sport, mehr als nur Gerangel des Fleisches, denn es geht um den Geist der Spieler:innen, eine Überwindung der Hemmung, um sich auf eine apotheotische Reise zu begeben, die im Sieg vollendet oder in der Niederlage weitergeführt wird. Nacktrugby hält der Gesellschaft den Spiegel vor und entsagt dem Materiellen, ganz im Geiste des Marxismus begegnen sich die Spieler:innen als Menschen einer Klasse, einer Rasse und erkennen einander in einem Moment puren Gleichnisses, purer Ehrlichkeit. Und so ist Nacktrugby vielleicht nicht die Lösung, doch die Antwort, die Nacktrugby uns gibt, ist ein lautes und befreites Ja!

Keine Scheu: Zeigt beim Nacktrugby eure zauberhaften Körperchen. Foto: Adobe Stock

Trotz Horse kein Pferd: Hobby Horse

Ein Pferd ist teuer. Und man braucht für so ein Tier sehr viel Zeit. Es will gepflegt, beschäftigt und liebgehabt werden. Und das vielleicht über mehrere Jahrzehnte. Geld, Zeit – das hat doch heute keiner mehr. Muss man trotzdem dem Pferdesport entsagen? Nein! Gute Nachrichten für alle mit schmalem Geldbeutel und überfüllten Kalendern (und Pferdehaarallergiker:innen): Bei Hobby Horse müsst ihr auf nichts verzichten! Korinthenkacker:innen würden jetzt sagen, dass theoretisch das Pferd fehlt, aber Klugscheißer mag ja bekanntlich niemand. Wobei wir zugeben müssen: Ja, beim Hobby Horse fehlt strenggenommen das Pferd – aber nur, wenn man von einem lebendigen Pferd spricht. Hobby Horser:innen haben ihr Steckenpferd nämlich stets dabei! Und dann geht es auch schon in den üblichen Pferdesport-Disziplinen zur Sache: Springreiten, Dressur, Westernreiten – gemeinsam mit dem Steckenpferd erlebt man alle gängigen Reiterfahrungen. Man könnte es auch als veganes Reiten beschreiben. Hobby Horsing kommt übrigens aus Finnland.

Es ist nicht besonders fair, wenn das Pferd die ganze Arbeit macht. Beim Hobby Horsing ist endlich der Mensch an der Reihe. Foto: Adobe Stock

Sportart der Mutigen: Hässlichtanzen

Billy Elliot – er wollte nur tanzen. Und das tat er. Vorteil: Er hatte dafür Talent. Zugegeben, den Zuschauer:innen zuzumuten, einem kleinen Körperklaus beim 106-minütigen Abzappeln zuzuschauen, wäre auch etwas makaber gewesen. Doch für Billy wäre es in diesem Paralleluniversum nicht vorbei gewesen – für ihn hätte eine neue Karriere im Raum gestanden: Hässlichtanzen! „Ugly Dancing“ ist mittlerweile weltweit als Sport beliebt. Sogar in Deutschland gibt es Meisterschaften, zu denen Menschen aus ganz Europa strömen. Sie alle haben nur ein Ziel: Mit ihren Tänzen den Zuschauer:innen später noch in ihren Alpträumen erscheinen! Und Hässlichtanz ist keine willkürliche Blödelei – um den hässlichsten Tanz abzuliefern, braucht es Planung, Übung und ein besonderes Auge fürs optisch nicht Hinnehmbare. Also, kleiner Billy, ob dein Tanz nun verzückt oder die Augen zum Bluten bringt, am Ende zählt nur eines: Folge deinem Herzen!

Haushalt meets Sport: Extrembügeln

Bügeln – für die einen eine Qual, für die anderen unabdingbar für ein ausgewogenes Zen. Über dies hinaus, gibt es aber noch eine spezielle Gruppe von Bügel-Extremist:innen. Für sie reicht es nicht, die Kleidung perfekt glatt zu bekommen – ihnen geht es um das Adrenalin. Sie wollen das Bügeln spüren, es „leben“, eins werden mit dem Eisen und dem Brett. Dies geht nur unter außerordentlichen Bedingungen. Dann wird Bügeln von der Haushaltspflicht zur Grenzerfahrung. Extrembügler:innen nehmen das Bügel-Equipment mit auf den höchsten Berg und ins tiefste Meer. Sie bügeln mit 100 Sachen auf der Straße oder bügeln nackt in eisiger Kälte. Gemeinsam mit dem Bügelbrett aus dem Flugzeug springen – das machen nur wahre Bügel-Connaisseurs. Es heißt, die Ionenbindung wäre die stärkste existierende Verbindung. Das ist falsch. Die stärkste existierende Verbindung ist zwischen dem Extrembügler und seinem Eisen.

Auf dem Wasser unverzichtbar: Das Bügelbrett samt Eisen. Foto: dpa
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