Stranger Than Fiction: Dokumentarfilmfest in NRW

Das Stranger Than Fiction Dokumentarfilmfest in NRW geht bereits in seine 25. Runde – gezeigt werden internationale Produktionen sowie Filme aus NRW. Foto: Pexels
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Vom 27.1. bis zum 8.2.23 steigt das Dokumentarfilmfest Stranger Than Fiction mit seiner bereits 25. Ausgabe in NRW. An Spielorten in Köln, Bochum, Brühl, Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Mülheim und Münster werden dann Werke in den Rubriken „Dokumentarfilm International” und „Dokumentarfilm NRW” gezeigt. Sämtliche Beiträge waren bisher noch nicht im Kino zu sehen – bei vielen Filmvorführungen sind auch die entsprechenden Regisseur:innen zu Gast. Wir haben für euch ein paar Highlights herausgepickt.

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Dokumentarfilmfest, Highlight 1: Mi Pais Imaginario

Es sind erschütternde Aufnahmen, die der Dokumentarfilmer Patricio Guzmán in seinem Werk „Mi Pais Imaginario” zeigt: Bis zu anderthalb Millionen Menschen gingen in Santiago de Chile auf die Straße, um sich lautstark für Gerechtigkeit, Bildung und eine neue Verfassung einzusetzen. Die Proteste gegen die strengen Regeln aus der Militärdiktatur Pinochets fand teils an vorderster Front statt; Guzmán führte für seine Regiearbeit unter anderem auch Interviews mit den Aktivistenführer:innen. Das beeindruckende Zeitdokument eröffnet das diesjährige Stranger Than Fiction-Festival.
Köln, Filmhaus Kino, Fr. 27.1. – 20.00 h / Bochum, Endstation Kino, Sa. 28.1. – 18.00 h / Dortmund, SweetSixteen Kino Sa. 28.1. – 19.00 h + Fr. 3.2. – 17.00 h / Düsseldorf, Metropol Kino Fr. 3.2. – 17.00 h / Mülheim, Rio Filmtheater Mi. 8.2. – 17.30 h / Münster, Cinema Mi. 8.2. – 18.30 h 
Mi Pais Imaginario, CHL/F 2022, 83 Minuten, OmdUT, Regie: Patricio Guzman

Dokumentarfilmfest, Highlight 2: Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht

Bevor der Dokumentarfilm „Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht” ab dem 2.2.23 bundesweit in den Kinos zu sehen ist, findet zuvor anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27.1. eine Vorführung in der Festivalwoche statt. Der Film zeichnet nach, wie durch Generalstaatsanwalt Fritz Bauer bei den Frankfurter Auschwitz Prozessen im Jahr 1963 erstmals Angeklagte für Beihilfe zum Mord im Dritten Reich vor ein deutsches Gericht gebracht wurden. Mit Blick auf jüngste NS-Prozesse („KZ Stutthof” in Münster 2018/2019 und Hamburg 2020) zeigt der Dokumentarfilm, wie sich Fritz Bauers Ansatz als neues Prinzip der Rechtsauffassung in Deutschland etablieren konnte. In Köln, Bochum, Dortmund und Essen sind die Regisseurinnen des Werks anwesend.
Köln, Filmhaus Kino Sa. 28.1. – 18.00 h  Gast: Cornelia Partmann / Bochum, Endstation Kino Di. 31.1. – 18.00 h  Gast: t.b.a. / Brühl, Zoom Kino Di. 31.1. – 18.00 h / Dortmund, SweetSixteen Kino Mo. 30.1. – 19.00 h  Gast: Isabel Gathof + So. 5.2. – 17.00 h / Duisburg, Filmforum Fr. 27.1. – 18.00 h / Essen, Filmstudio Glückauf So. 5.2. – 15.00 h  Gast: t.b.a. + Di. 7.2. – 17.30 h
Fritz Bauers Erbe – Gerechtigkeit verjährt nicht, D 2022, 98 Minuten, DF, Regie: Isabel Gathof, Sabine Lamby, Cornelia Partmann

Dokumentarfilmfest, Highlight 3: Sleep Paralysis

Das noch nicht in Gänze erforschte Phänomen der Schlafparalyse führt bei Betroffenen zu einer plötzlichen Bewegungsunfähigkeit, Halluzinationen und dem Gefühl, etwas Unbekanntem ausgeliefert zu sein. In „Sleep Paralysis” beleuchtet Dokumentarfilmer Vincent Graf diese Hilflosigkeit; Wissenschaftler:innen kommen zu Wort und Protagonist:innen schildern in Berichten ihre Erlebnisse. Spannend: Historiker:innen können belegen, dass das Phänomen der Schlafparalyse bereits seit Jahrhunderten existiert.
Köln, Filmhaus Kino Sa. 28.1. – 20.30 h  Gast: Vincent Graf / Dortmund, Roxy Kino So. 29.1. – 15.00 h  + SweetSixteen Kino Sa. 4.2. – 17.00 h  Gast: Vincent Graf / Düsseldorf, Metropol Kino So. 5.2. – 12.00 h  Gast: Vincent Graf / Mülheim, Rio Filmtheater Mi. 1.2. – 20.00 h  Gast: Vincent Graf
Sleep Paralysis, D 2022, 60 Minuten, OmdUT, Regie: Vincent Graf

Dokumentarfilmfest, Highlight 4: She Chef

Die junge Köchin Agnes hat es bis zum Titel der Kochweltmeisterin geschafft – in „She Chef” zeichnen Melanie Liebheit und Gereon Wetzel ihren Weg durch einige der besten Restaurants der Welt nach. Ob Bergisch Gladbach oder Barcelona: Die Zuschauer:innen lernen spannende und ganz unterschiedliche Kochkulturen und Arbeitsweisen kennen. „Bewaffnet” mit Messern, Hackebeilen und Pinzetten stellt die Protagonistin des Dokumentarfilms allerlei kulinarische Kreationen her, während die Kamera das junge Talent begleitet. Dabei beeindruckt es auch, wie sich Agnes bei geringem Lohn in einem männlich-dominierten Beruf hoch an die Spitze arbeitet.
Köln, Filmhaus Kino Mo. 30.1. – 18.30 h  Gäste: Melanie Liebheit und Gereon Wetzel / Dortmund, Roxy Kino Fr. 3.2. – 19.00 h / Duisburg, Filmforum Sa. 28.1. – 18.00 h / Düsseldorf, Metropol Kino Sa. 4.2. – 14.00 h / Brühl, Zoom Kino Do. 26.1. – 18.00 h
She Chef, D/A 2022, 105 Minuten, OmdtUT, Regie: Melanie Liebheit und Gereon Wetzel

Dokumentarfilmfest, Highlight 5: Lars Eidinger – Sein oder nicht sein

Wie bekommt man einen umtriebigen Künstler wie Lars Eidinger zu fassen? Der Schauspieler überzeugt auf der Theaterbühne durch seine körperliche Präsenz; vor der Kamera glänzt er mit einem variantenreichen Spiel. Lars Eidinger ist rastlos – ob als Schauspieler, Regisseur, Fotograf oder auch DJ. Reiner Holzemer blickt in „Lars Eidinger – Sein oder nicht sein” auf die künstlerische Biografie des Multitalents und präsentiert auch intime Einblicke in die Arbeitsweise Eidingers. Ob in der Hauptrolle des Jedermann bei den Salzburger Festspielen 2021 oder bei Dreharbeiten zur Serie IRMA VEP in Paris: Der Regisseur ist mit seiner Kamera stets nah dran. In Köln steht Holzemer am 30.1. für ein anschließendes Filmgespräch zur Verfügung.
Köln, Filmhaus Kino Mo. 30.1. – 21.00 h  Gast: Reiner Holzemer / Brühl, Zoom Kino So. 29.1. – 18.00 h / Dortmund, Roxy Kino So. 29.1. – 19.00 h / Duisburg, Filmforum Mo. 30.1. – 20.30 h / Düsseldorf, Metropol So. 5.2. – 14.00 h / Essen, Filmstudio Glückauf So. 5.2. – 13.00 h / Münster, Cinema So. 5.2. – 13.00 h 
Lars Eidinger – Sein oder nicht sein, D 2022, 93 Minuten, Regie: Reiner Holzemer

Dokumentarfilmfest, Highlight 6: Nichts Neues

Während ihr Kapitän Claus-Peter Reisch vor Ort der Prozess gemacht wird, muss die Crew des Seenotrettungsschiffes Lifeline im Hafen von Malta zehn Monate lang ausharren. Der Vorwurf lautet: „Fehlende Registrierung des Schiffes”. In „Nichts Neues” begleitet Regisseur Lennart Hüper die Besatzung in dieser schier endlosen Zeit, während draußen – an Land und im Meer, entlang der Fluchtroute von Libyen nach Italien – das Leben weitergeht. Der Dokumentarfilm deckt die Absurditäten der europäischen Migrationspolitik schonungslos auf.
Köln, Filmhaus Kino Mi. 1.2. – 18.00 h  Gast: Lennart Hüper / Bochum, Endstation Kino So. 29.1. – 18.00 h  Gast: Lennart Hüper / Dortmund, SweetSixteen Kino Di. 31.1. – 19.00 h  Gast: Lennart Hüper / Duisburg, Filmforum Di. 31.1. – 20.30 h / Münster, Cinema Di. 7.2. – 18.30 h
Nichts Neues, D/A 2021, 80 Minuten, OmdtUT, Regie: Lennart Hüper

Dokumentarfilmfest, Highlight 7: Kurzfilmprogramm NRW

Auch das „Stranger Than Fiction”-Kurzfilmprogramm hat es in sich: Der elfminütige Streifen „Flut” von Almourad Aldeeb etwa bebildert die tragische Naturkatastrophe, die sich am 14.7.21 im Ahrtal ereignet hat. Bei der Jahrhundertüberschwemmung kamen 130 Menschen ums Leben; Tausende verloren ihr Zuhause. Verlust, Angst, Machtlosigkeit: Die Stadt Ahrweiler wirkte nach der Flut wie eine Geisterstadt. Ebenfalls auf dem Programm stehen die Dokumentationen „Lamarck” (Regie: Marian Mayland) und „Bis morgen” (Regie: Kevin Biele).
Köln, Filmhaus Sa. 4.2. – 20.00 h  Gäste: Almourad Aldeeb und Kevin Biele
Kurzfilmprogramm NRW

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