Musik von hier 1/2022: 6 neue Alben von Künstler:innen aus NRW

Checkt die neusten Platten aus NRW und entdeckt einen Insiderhit, bevor es alle anderen tun. Foto: Pexels
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Wir haben für euch neue Musik gecheckt – und tatsächlich ist momentan richtig viel los. Hört rein, was die Szene NRWs zu bieten hat:

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Udo Dirkschneider – My Way

Die Heavy-Metal-Szene NRWs hat zweifelsohne ein wahres Urgestein. Bei Udo Dirkschneider, ehemaliger Sänger von Accept und Gründer der Band U.D.O., kann man wahrhaftig schon von einem Dino sprechen, denn der Wuppertaler wird Anfang April 70 Jahre jung. Das ist Anlass genug, um sich auf seinem neusten Soloalbum mit seiner Biografie zu beschäftigen und zurückzublicken. „My Way“ beinhaltet 17 Coversongs und über eine Stunde Musik, die zeigt, wer Udo im Laufe seiner Jahre beeinflusst hat. Ob Legenden wie Tina Turner, die Rolling Stones, Led Zeppelin, Motörhead oder AC/DC, aber auch genrefremde Musiker:innen wie Wolfsheim oder Frank Sinatra haben ihren Platz. Udo covert große Hits in seinem altbekannten Reibeisen-Stil und macht sich selbst ein Geschenk mit Retrospektivcharakter. Das sei ihm gegönnt. VÖ: 22.4.

Sparkling – This Is My Life/Das ist mein Leben/C’est ma vie

Als deutsche Band bei dem weltbekannten BBC Radio 1 in London auftreten zu dürfen, ist ein wahrer Ritterschlag. Dem Kölner Trio Sparkling gelang dies nach ihrer LP-Veröffentlichung 2019. Der eigenwillige Electro-Pop, der immer auch Rock- und Punk-Einflüsse beinhaltet, hat in der Indie-Szene gefruchtet. Drei Jahre später folgt nun eine vier Songs starke EP, die gekonnt an den gefeierten Vorgängern anknüpft. Levin, Leon und Luca wissen den Old-But-New-School-Trend geschickt einzusetzen und liefern besonders in „Not The Right Place“ eine unverschämt ohrwurmige Hook, die in 2000er-Clubs für Ekstase gesorgt hätte. VÖ: 11.3.

St. Kleinkrieg – Die Sonne scheint für alle

Mit 66 Jahren, da… ist noch lange nicht Schluss, weiß auch Stefan Kleinkrieg. Als Gitarrist der Kultband Extrabreit zockt der in Hagen geborene Ruhrpottler bereits über vier Dekaden mit – auch auf seinem Soloprojekt werden die Saiten gezupft. 17 Songs lang wird sich mit deutschen Lyrics soundtechnisch auf amerikanischen Pfaden geritten. Ein Großteil der Songs bewegt sich zwischen Country, Americana und Blues, lässt aber auch die Rockfraktion nicht vollends allein dastehen. Handgemachte Titel für verrauchte Kneipen und für Fans der Truppe ein kleiner Ausflug in die gute, alte Zeit. „Nie wieder jung“ sollte einigen aus der Seele sprechen. VÖ: 25.2.

Wahnschaffe – Bumm Bumm Bumm Bumm

Der Titel und das Cover deuten es an. Herzen schlagen. Solange sie es aber noch tun, ist eigentlich alles ok. Die Kölner Musikerin Wahnschaffe befasst sich in den 20 Minuten ihrer zweiten EP mit Gefühlswelten der letzten zwei, sehr prägenden Jahre. Musikalisch ist dabei etwas wirklich Gelungenes herausgekommen. Die fünf Songs gehen super ins Ohr, machen Spaß, erinnern einerseits an Deutsch-Pop-Größen wie Mine oder Judith Holofernes und sind andererseits leichter Pop-R’n’B mit Singer/Songwriter-Note. Die Stimme erinnert an Eva von Juli mit größerer Range. Jeder Track ist hörenswert und macht Lust auf ein ganzes Album. Tipp: „Schattenspiel“. VÖ: 4.3.

Emma6 – Alles Teil des Plans

Emma6 haben sich 2005 in Heinsberg gegründet und landeten mit dem Debütalbum „Soundtrack für dieses Jahr“ (2011) einen kleinen Achtungserfolg. Von dem Deutsch-Pop-Rock sind in erster Linie nur noch die Texte übrig – die sind aber dafür auch auf dem vierten Album „Alles Teil des Plans“ wieder stimmig. Im Sound wurde jedoch ordentlich reduziert, sodass Sänger Peter und seine Jungs mehr Richtung Akustik und Lagerfeueratmo schielen. Sanfter, nachdenklicher und melancholischer Indie-Pop über Zwischenmenschliches und Weltschmerz, gepaart mit eingängigen Refrains. Besonders gelungen: „Nirgendwo“, „Blinder Fleck“. VÖ: 1.4.

Annelu – sth. to feel

Geboren im tiefsten Bayern, nun mit anderen kreativen Künstler:innen in Köln im regen Austausch: Annelu sieht ihr Debütalbum „Sth. to feel“ als Coming-of-Age-Platte, obwohl sie bereits Mitte 20 ist. Deswegen drehen sich die zwölf Songs alle in irgendeiner Form um intensive Gefühle. Die LP hat einen Hauch 2000er-Pop-Melancholik. Besonders Songs wie „Just In My Head“ und „Take Me Out Tonight“ haben durch die sanfte Stimmfarbe der Sängerin einerseits einen klassisch-verträumten Charakter, werden jedoch durch moderne Synthie-Beats aufgepimpt. Die Refrains flutschen angenehm durch, einiges bleibt beim ersten Hören direkt hängen. VÖ: 21.4.

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