KreaTief? 7 Ideen für eine volle Leinwand

Manchmal braucht es nur einen Stups, und schon löst sich das KreaTief in Farbe und Form auf. Foto: Adobe Stock
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Da ist sie, der Horror aller kreativen Menschen: die leere Leinwand. Und was man sich auch vornimmt, sie will sich einfach nicht füllen. Ob nun Hobby-Kritzler:in oder Vollblut-Maler:in, fast jeder kennt das Gefühl, richtig Bock auf eine Runde Malen zu haben, doch umgesetzt bekommt man am Ende nichts. Die Gründe für eine Blockade können vielfältig sein. Es fehlt das passende Motiv, man hat an sich selbst viel zu hohe Ansprüche oder der Stress im Alltag lässt einen einfach erschöpft zurück. Zum Glück bringen wir frohe Kunde: Gegen die leere Leinwand lässt sich was machen. Die folgenden Methoden sind vor allem als Ice Breaker gedacht. Es geht darum, einfach zu machen und gar nicht groß nachzudenken. Wir suchen nicht den oder die neue Monet, sondern geben Tipps, wie man mit Freude aus dem KreaTief findet.

Wenn die Leinwand leerbleibt, ist das für viele kein schönes Gefühl. Zum Glück gibt es Methoden, der Leinwand mit Freude Farbe zu verleihen. Foto: Adobe Stock
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Hilfe vom Meister: Malen mit Bob Ross

Bob Ross, der TV-Maler mit der ikonischen Frisur. In „The Joy of Painting“ ermutigt Ross, Malen positiv anzugehen. Foto: Bob Ross Company

„Happy little accidents“ – für viele ist Bob Ross nicht nur irgendein Typ, der im Fernsehen Landschaften gemalt hat. Bob Ross ist eine Philosophie. Habe Mitgefühl, denke positiv und empfinde Freude an dem, was du tust. Wer gemeinsam mit Bob Ross malt, fühlt sich einfach gut. Und deswegen ist auch das eine schöne Methode, die leere Leinwand zu füllen. Einfach „The Joy of Painting“ von Bob Ross anschmeißen und seiner beruhigenden Stimme folgen. Was am Ende dabei herauskommt, ist nicht so wichtig, richtig oder falsch hat in einer gemeinsamen Bob-Ross-Session nichts zu suchen. Bob Ross ist Well-Being noch bevor es Well-Being gab. Aber wie dem auch sei. Für eine Runde Malen mit Bob Ross braucht es nur eine Leinwand, Ölfarben, eine Palette zum Mischen der Farben, Pinsel und einen Malspachtel.

Hilfe von der AI: Motiv per Klick

So gerne würde man malen. Aber was? Das richtige Motiv ist einem noch nicht untergekommen und die Skills reichen leider nicht, um ein Bild ganz ohne Vorlage zu malen. Nicht verzagen, die AI fragen! Künstliche Intelligenz ist vielen Kunstschaffenden ein Dorn im Auge. Macht die AI den kreativen Menschen obsolet? Eine tiefgreifende Frage. Wir sehen die AI hier mehr als Chance. Ihr möchtet einen Akkordeon spielenden lila Affen auf einem Renault Twingo malen, wisst aber nicht, wie ihr das selbst anstellen sollt? Die AI malt es euch vor. Und dann seid ihr gefragt: Setzt das Motiv mit euren Skills und eurem Stil um. Die AI soll hier lediglich als Motivfinder fungieren, damit ihr genau das vor Augen habt, wonach es euch gelüstet. Letzten Endes ist nur eines wichtig: loslegen! Und wenn es dann statt des Akkordeons eine E-Gitarre werden soll, ist das dank AI auch kein Problem.

Nicholas Cage als Santa Claus spielt mit Affen. Dank AI keine unmögliche Vorlage mehr. Grafik: Mareike Hanke/ Img2go.com

Zurück in die Vergangenheit: alte Bilder nochmal malen

Man kennt’s. Ein Ausflug auf den Dachboden bringt die alte Kunstkladde zum Vorschein. Oder Muttern kramt aus irgendeiner Ecke das Gekrakel eures 6-jährigen Ichs heraus. Was man dann erblickt, lässt einen teilweise vor Scham erblinden. Seid nicht so hart zu euch – jeder hat mal klein angefangen. Zeigt eurem früheren Ich doch mal, wie gut ihr mittlerweile den Pinsel schwingen könnt und macht einen Re-Draw eurer alten Kunstwerke. Und auch, wenn ihr früher schon der absolute Hammer wart – wie wäre es, wenn ihr die Stimmung des Bildes diesmal anders zeichnet? Oder eine andere Perspektive benutzt? Die Kreativität kennt da zum Glück keine Grenzen.

Wie wäre es mit Acrylic Pouring?

Es gibt Tage, da fühlen sich Bleistift, Pinsel und Co in unseren Händen einfach nicht wohl. Jeder Strich misslingt. Vielleicht ist das das Zeichen, dass wir unser Schicksal von etwas anderem bestimmen lassen sollen: vom Zufall. Beim Acrylic Pouring arbeitet man ohne Pinsel und Co. Stattdessen lässt man eine größere Menge flüssiger Acrylfarbe ineinander und auseinander fließen. Das Ergebnis sind unvorhersehbare, abstrakte Kunstwerke. In den USA ist Acrylic Pouring sehr beliebt und viele Künstler:innen lassen sich Erstaunliches einfallen, um die Farben neu zu vermischen und noch außergewöhnlichere Effekte zu erzielen. Man kann die Farben aus Bechern nacheinander auf die Leinwand fließen lassen oder mehrere Farben gleichzeitig gießen. Es gibt allerlei Hilfsmittel für das Acrylic Pouring und wer Spaß an der Methode gewinnt, profitiert von diesen sicher. Als Laie reicht es, sich Flaschen mit verschiedenen Acrylfarben zu kaufen (die Farbe sollte möglichst flüssig sein), ebenso Pappbecher und das Medium (beispielsweise eine Leinwand) worauf die Farbe gegossen wird. Da diese Technik eine… ziemliche Sauerei ist, empfehlen wir außerdem Handschuhe und Planen zum Unterlegen, damit die Farbe nicht später überall ist. Danach kann es auch schon losgehen. Das Wichtigste ist wie immer: Spaß haben!

Beim Acrylic Pouring können außergewöhnliche Kunstwerke entstehen. Im Internet findet man viele Tipps, womit einem noch coolere Effekte gelingen. Foto: Adobe Stock

Malen nach Zahlen? Malen nach Zeit!

Es ist eine beliebte Challenge im Internet. Ein und dasselbe Motiv wird mehrmals unter verschiedenen Zeitvorgaben gemalt. Man beginnt damit, innerhalb einer Minute das ausgesuchte Motiv zu zeichnen. Egal, wie weit man ist, nach einer Minute wird gestoppt. Danach wird das Ganze von Neuem gestartet, diesmal aber mit 10 Minuten Zeit. Danach gibt es eine Stunde Zeit und schließlich – sofern man möchte – 10 Stunden. Schließlich hat man von ein und demselben Motiv mehrere Bilder, mit denen man sich unterschiedlich lang beschäftigt hat. Während Nummer eins noch eine unausgegorene Kritzelei ist, sieht man beim finalen Bild bereits, was Geduld und Zeit in der Kunst bewirken kann. Oft beginnt eine Zeichnung nur mit einem losen Sketch. Später entsteht durch viele Details und Ausdauer dann ein finales Werk. Die Zeit-Challenge fordert heraus, ist aber auch eine gute Übung, sich aus der eigenen Komfortzone zu begeben. Am Ende zählt nicht, ob das Ergebnis gut oder schlecht ist, sondern wie man Zeitvorgaben auf der Leinwand managen kann – und was dabei möglich ist.

Pinsel schnappen und raus: Malen in der Natur

Rausgehen, Leinwand aufstellen, malen. An der frischen Luft kommt die Inspiration ganz von selbst. Foto: Adobe Stock

In den eigenen vier Wänden kann es schon mal etwas piefig zugehen und an Inspiration ist erst gar nicht zu denken. Wer allerdings bekannt dafür ist, Künstler:innen eine Muse zu sein, ist Mutter Natur. So schnappt euch eure Utensilien und raus geht’s nach draußen. Ob es nun ein Park, der Wald oder auch eine Industriekulisse ist, direkt das zu malen, was man sieht, ist eine großartige Herausforderung und man verankert sich vollständig im Moment. Ob es nun nur ein paar Skizzen sind oder gleich ein detailliertes Stillleben – an der frischen Luft zu malen, tut der Seele gut. Vielleicht inspiriert ihr sogar Leute, mitzumachen. Könnt ihr euch nicht für ein Motiv entscheiden, macht einfach Fotos und setzt euch später hin, das Fotografierte umzusetzen. So habt ihr den Vorteil, dass das Licht gleichbleibt. Und denkt daran – der Herbst steht vor der Tür und hat bekanntlich die schönsten Farben.

Mitmachen beim #inktober

Drawing Challenges mit vielen Teilnehmenden helfen, motiviert zu bleiben. Vor allem an der Inktober-Challenge nehmen auf Social Media einige Kunstschaffende teil. Ziel: Jeden Tag im Oktober ein Bild zeichnen. Klingt aufwendig? Vielleicht. Wie ausgefeilt die Bilder sind, liegt schlussendlich an einem selbst. Letztendlich geht es darum, Praxis zu bekommen. Jeden Tag malen – jeden Tag die Leinwand füllen. Vielleicht erblickt nicht jeden Tag ein Meisterwerk das Licht der Welt, doch auch in der Kunst heißt es: Übung macht den Meister. Hat man die Inktober-Challenge gemeistert, hat man jede Menge Erfahrung gesammelt. Und ist dabei was Nettes entstanden, kann man sein Werk mit der #inktober-Community teilen. Letzten Endes geht es darum, sich gezielt Zeit für seine Leidenschaft zu nehmen.

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