Japanische Musik: Artists, Sounds und Songs zum Reinhören

Die Sängerin Aimer ist perfekt, wenn man in japanische Musik reinhören will. Foto: Sony Music
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K-Pop – das kennt man ja mittlerweile. BTS und Blackpink haben es auf die größten Bühnen der Welt geschafft und knacken Rekorde auf allen Plattformen, auf denen sie erscheinen. Doch wie sieht es mit anderer Musik aus Fernost aus? Japanische Musik hat es bisher vor allem in die Lebensräume von Anime- und Manga-Fans geschafft. Darüber hinaus bleibt ein Mainstream-Hype wie im K-Pop bis jetzt noch aus. Doch wer weiß, wann sich das ändert, denn Musik aus Japan glänzt mit Vielfalt, Experimentierfreudigkeit und Können. Doch wo hört man am besten rein, wenn man nicht einen Namen aus Japan kennt? Wir haben für euch heiße Tipps.

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Der Unsterbliche: Miyavi

Der Dude ist schon eine ganze Weile am Start. Zuerst hat er in der Visual-Kei Band Due’le quartz als Gitarrist und Background-Sänger gespielt. Das war zu einer Zeit, als ganz Japan musikalisch gefühlt nur aus französisch-namigen Visual-Kei Bands bestand. Wir gehen jetzt nicht auf L’Arc~en~Ciel und Dir en grey ein. Seit 2002 ist Miyavi jedenfalls solo unterwegs und liefert fleißig Ohrwürmer ab. Die Songs sind rockig („New Gravity“) bis poppig („Dancing with my fingers“) und krallen sich im Ohr fest wie eine Helikopter-Mutti an ihrem Ältesten am ersten Schultag. Ob Party oder Roadtrip – mit einem Song von Miyavi landet man immer einen Treffer. Der 1981 geborene Japaner ist übrigens auch Songwriter. Und Schauspieler. Und Mode macht er auch. Wir haben ihn bisher übrigens auch nicht altern sehen.

Japans Hit-Garant: UVERworld

Seit 2004 ist die Rockband UVERworld am Start und was sollen wir sagen: Die Leute lieben die Band mit ihren sechs Mitgliedern einfach. UVERworld – die hört man, die erkennt man, die liebt man. Einen Raketenstart hat UVERworld auch mit dem Opening-Song „Odd Future“ für den Anime „My Hero Academia“ hingelegt. Die Boys haben einfach verstanden, dass Musik Bock machen muss, und diese Message tragen sie seit vielen Jahren erfolgreich über die Grenzen Japans hinaus. Statt sich auf Erfolg auszuruhen, gibt es immer wieder neue Songs mit spannendem Style und einem ungewöhnlichen Mix. UVERworld – ein Hit-Garant.

Mucke mit Brille: Aimer

Die Stimme, der Sound, die Ausstrahlung, die Brille – an Aimer ist einfach alles großartig. 2011 debütierte die Sängerin und sang sich dann kontinuierlich in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer. Ihre Songs brauchen kein Label, man hört sofort: Das ist Aimer! Ob Pop, Rock oder Ballade, vor der charmanten Japanerin verneigt sich jedes Genre. Seit ihrem Mega-Hit „Zankyou Zanka“ gehört Aimer zur obersten Riege der japanischen Musiklandschaft und in Zukunft werden fraglos noch viele traumhaft melodische und unverwechselbare Songs von ihr folgen. Bei Live-Auftritten hat sie außerdem bewiesen, dass auch eine elfenhafte Gestalt wie die zierliche Aimer tausende Menschen mit ihrer Präsenz und Stimme von den Stühlen reißen kann.

Die Exzentriker: Maximum the Hormone

Ja. Wo fangen wir an. Seit 1999 treibt sich die Band bereits herum und bis heute haben sie den Spaß am wilden Mixen und Experimentieren nicht verloren. Musikalisch sind Maximum the Hormone irgendwas zwischen Metal, Punk, Hardcore, Pop, Ska und irgendwas, was einfach ihr eigenes Ding ist. Wenige Bands setzen auf so viel Signatur und Eigensinn. Und auf Spaß, Spaß, Spaß beim Zusammenrühren der originellen Songs. Dabei sind ihnen irgendwelche Konventionen auch völlig egal. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Wo auch immer sie auftauchen, bleibt ihre Musik im Kopf und erhält Kultstatus. „What’s up People“ ist genauso crazy wie „2-hundred-million-centimeter-long-blades“ und wird von Fans hart gefeiert. Und was sollen wir sagen: Die drei Jungs und ihr mega gutes Drummer-Girl haben es einfach raus.

Klein aber Oho: Hanabie

Willkommen in einem neuen Genre: Harajuku-core. Angelehnt an das wilde Tokyoter Stadtviertel Harajuku und die crazy Mode dort, hat die Band Babymetal vor Jahren den neuen Musikstil geprägt. Nun geht seit einem Jahr die Band Hanabie durch die Decke. „Pardon me, I have to go now“ ist im Internet zum viralen Hit geworden. Die 4 Japanerinnen mögen zuckersüß aussehen, doch wenn Leadsängerin Yukina plötzlich Töne rausholt, die man sonst nur von besessenen Männern während eines Exorzismus erwartet, dann weiß man: Okay, das ist eine musikalische Büchse der Pandora. Klebriger Japan-Pop und Hardcore-Metal in einem Song? Na klar! Hanabie ist eine neue Musikerfahrung für all diejenigen, die glauben, schon alles gehört zu haben. Keine Sorge. Habt ihr nicht.

Japans musikalischer Gral: Ado

Mit 17 brachte sie ihren Mega-Hit „Usseewa“ raus, mit 18 wurde sie bereits zur Gallionsfigur der japanischen Musikwelt. Mit gerade mal Anfang 20 ist Ado nun das heißeste Eisen, was Japan im globalen Musikbusiness zu bieten hat. Wieso das so ist? Ado ist eine Utaite. Das sind Kunstschaffende, die ihre Person völlig verbergen und sich durch Alter Egos oder Avatare promoten. Bis heute weiß die Öffentlichkeit nicht, wie Ado aussieht. Das macht auch nichts. Ado ist so populär, weil ihre Stimme der Hammer ist. Die Bandbreite ihrer Songs ist ein Symptom der Diversität ihrer Stimme. Ob nun zart und leise oder tief und rau – macht Ado den Mund auf, erkennt man sie sofort. Seit „Usseewa“ hagelt es weitere Mega-Hits: „New Genesis“, „Tot Musica“ oder das neueste Lied „Show“ sind frische und vielseitige Ohrwürmer. Merkt euch den Namen Ado – denn ihr werdet sicher noch von ihr hören.

Die Klangvolle: Yama

Tada! Ado und yama beweisen beide, dass es tatsächlich nur auf das Talent ankommt. Denn so wie Ado ist auch yama eine Utaite. Mittlerweile ist yama in der Öffentlichkeit durch ihren besonderen Style bekannt: Weiße Maske, blaue Haare und Hoodie. Die Sängerin ist aber weit mehr als ein Mysterium: Sie ist eine talentierte Künstlerin mit einer sanften und trotzdem eindringlichen Stimme. Egal, um welches Genre es geht, wird es von yama gesungen, geht es ins Herz – und natürlich ins Ohr. Was die Songs von yama betrifft: Macht euch einfach einen an. Die sind alle wundervoll.

Die Grenzgängerin: QUEEN BEE

Die Band wird angeführt von Frontsängerin und Songwriterin Avu-chan, die auch für viele andere aus der Branche catchy Songs geschrieben hat. Damit ist die Japanerin mit afrikanischen Wurzeln nicht nur vor dem Mikro brillant, sondern verfügt auch außerhalb davon über ein großartiges musikalisches Feeling. Fans aus dem Bereich Anime wissen vor allem ihren unverwechselbaren Song „Fire“ zu schätzen, der ein geradezu bösartiger Ohrwurm ist. Avu-chans Stimme ist außerdem unverwechselbar und spielt sowohl mit femininen als auch maskulinen Klängen, was sicher auch daran liegt, dass sich Avu-chan als non-binary identifiziert und das geschlechtlich Fluide auch in ihre Songs einfließen lässt, besonders stark in „Half“ zu hören. Ob nun poppig-funky oder balladig-berührend – wo Queen Bee auftaucht, ist gute Musik garantiert.

The One and: Anly

Die in Okinawa geborene Künstlerin ist eine One-Woman-Show. Nur mit Gitarre und Loop auf der Bühne, reißt sie regelmäßig mit ihren unglaublichen Performances die Leute vom Hocker. Habt ihr mal die Möglichkeit, sie live zu sehen – unbedingt machen! Anly kann rockig, poppig und auch die sanften Songs nailed sie mit ihrer zauberhaften und signifikanten Stimme. Möchte man ins „Anly-Land“ starten, empfehlen wir keinen bestimmten Song, weil sie so viele Banger im Repertoire hat, aber ihr Album „Loop“ ist unbestreitbar ein abwechslungsreicher Ohrenschmaus zum Durchhören.

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