Mehr als 450 Filme an sechs Tagen: Das klingt nach dem Film-Marathon des Jahrhunderts. Ist aber das Programm der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Und das kann sich sehen lassen („sehen“, wegen Filme, versteht ihr?). Vom 1. bis 6. Mai könnt ihr euch bereits zum 70. Mal ausgesuchte Arbeiten aus verschiedenen Genres und Ländern auf den Augen zergehen lassen. Und das solltet ihr auch tun.
Der Filmpreis ist heiß
117 neue Kurzfilme aus aller Welt kämpfen in fünf Kategorien um insgesamt 40.000 Euro Preisgeld. Dazu gehört unter anderem der MuVi-Preis für das beste deutsche Musikvideo. Daher leider nicht im Rennen: Dieses Meisterwerk von David Hasselhoff.
Besonders cool: Nicht die Jury, sondern Ihr entscheidet, wer den MuVi-Preis gewinnt. Einfach hier online abstimmen.
Neben Musikvideos werden auf den Kurzfilmtagen natürlich auch die besten Kurzfilme ausgezeichnet. Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Dabei gibt es – quasi von klein nach groß – jeweils eine Kategorie für Arbeiten aus NRW, Deutschland und der Welt. Und da die Kurzfilmtage ein Spaß für die ganze Familie sind, wird auch der beste Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet.
Eine kleine Warnung: Viele Filme behandeln die prägenden Themen unserer Zeit. Neben dem Klimawandel und dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur stehen daher auch Krieg und Flucht auf dem Programm. Themen, mit denen man sich beschäftigen sollte, die aber auch für viele Leute ein Trigger sein können.
Sportliche Filme
Die restlichen über 300 Filme werden in verschiedenen Programmen präsentiert. Im Scheinwerferlicht stehen in diesem Jahr historische Sportfilme der letzten hundert Jahre. Besonders sehenswert: Das Programm „Leibeserziehung“, das Sportlehrfilme aus den 30ern, 40ern und 50ern auf die Leinwand bringt. Ihr habt keine Lust auf Schule und auf Sportunterricht schon zweimal nicht? Dann schwelgt ihr alternativ in lokalpatriotischer Nostalgie und schaut euch historische Sportfilme aus‘m Pott an. Die Vermutung, dass Fußball da eine gewisse Rolle spielt, dürfte nahe liegen. Dazu gibt es eine Rückschau in die Geschichte der Filmtage mit einem Best-of der Sportfilmtage Oberhausen, die von 1968 bis 1977 stattfanden.
Internationale Filmemacher:innen im Fokus
Keine Lust auf Sport und Geschichte? Dann könnt ihr euch ganz in Ruhe den Werken herausragender Filmemacher:innen widmen. In der Vergangenheit waren in Oberhausen schon Werke von Roman Polański und George Lucas zu sehen. In diesem Jahr werden Mox Mäkelä aus Finnland, Davorin Marc aus Slowenien, der Ami Abraham Ravett und John Torres von den Philippinen und ihre Werke in den Mittelpunkt gestellt. Die kennt ihr nicht? Dann erst recht nix wie hin und weiterbilden. Nächste Woche schreiben wir einen Test.
Ein Lied kann ein Kurzfilm sein
Für alle Musik-Fans ist neben dem besagten MuVi-Preis auch das restliche musikalische Programm interessant. Bei MuVi International seht ihr die besten Arbeiten aus aller Welt und bei MuVi 14+ in diesem Jahr vor allem Musikvideos mit dem Thema Sport. Ach, Sasha. Die Hälfte der Musikvideos wurde übrigens mithilfe von KI produziert, vielleicht könnt ihr ja erkennen, welche.
Und alle Kinder, Jugendlichen und Junggebliebenen freuen sich zum einen über 35 Filme aus 19 Ländern, die um den Preis als bester Jugendfilm wetteifern, und zum anderen über das weitere Kinder- und Jugendprogramm. Wer sagt denn, dass man als Erwachsene:r keine Kinderfilme gucken darf?
Was läuft wann?
Das Programm und die Möglichkeit, Tickets zu kaufen, findet ihr hier. Popcorn kauf ihr dann aber einfach vor Ort.
Und für alle, die es nicht nach Oberhausen schaffen, zum Schluss noch ein Tipp: Während des Festivals werden die Wettbewerbsfilme auf THIS IS SHORT, der Kurzfilm-Plattform des European Short Film Network, gestreamt. Ab dem 2. Mai können die Filme dort angesehen werden.
Film ab!