In fremden Welten: Diese Spiele sind perfekt zum Abtauchen

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Die Realität – ja, sie stinkt manchmal. Wir leben in Zeiten von Krieg, Inflation und Zukunftsängsten. Manchmal möchte man das einfach vergessen. Manchmal ist es auch nicht einfach, die eigene Hilflosigkeit angesichts so globaler Probleme zu akzeptieren. Doch wohin mit dem Frust und dem Weltschmerz? Im Gaming finden viele Spieler:innen eine Zuflucht. Sie werfen PC oder Konsole an und dann dreht sich die virtuelle Welt nur um sie. Wir haben uns Spiele von 2023 angeschaut, die sich perfekt für ein bisschen Weltflucht eignen – wo ihr der:die Held:in seid und das Schicksal in eurer Hand liegt.

In Hogwarts Legacy wirkt ihr ganz unglaubliche Magie. Foto: Warner Bros.
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Lang erwartetes Spiel: Hogwarts Legacy

Für viele Harry Potter-Fans ist mit der Umsetzung von Hogwarts Legacy ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Selbst Spieler, die nicht glühende Anhänger der Buch- oder Filmvorlage sind, hat der Titel aufgrund der Versprechung seiner Möglichkeiten gereizt. Nach Release des Titels wurden auf Twitch nicht umsonst Zuschauerrekorde bei Hogwarts-Legacy-Gameplays geknackt.

Sprechen wir aber zunächst über die Fakten des Spiels: Bei Hogwarts Legacy handelt es sich um ein Open-World-Action-Rollenspiel und ist für PC, PS5 und Xbox Series X|S am 10. Februar 2023 erschienen. Der Release für PS4 und Xbox One erfolgte am 4. April. Gegen Jahresende ist außerdem eine Version für die Nintendo Switch geplant. Im Spiel startet man als verspätet eingeschulte:r Schüler:in in der Zauberschule Hogwarts. Man kann wählen, zu welchem der vier bekannten Hogwarts Häuser – Gryffindor, Ravenclaw, Hufflepuff oder Slytherin – man gehören will.

Danach geht es auch schon in die Welt der Magie. Als Hogwarts Schüler:in lernt man nicht nur allerlei Zaubersprüche und das Besenfliegen, man geht auch dem Geheimnis einer alten Magie nach und erkundet die liebevoll gestaltete, detailreiche Open World – inklusive fangen und züchten magischer Tierwesen. Das riesige Schloss mit dem zusätzlich weitläufigen Umland befeuert die Immersion, Teil dieses fantastischen Kosmos zu sein, den viele Spieler:innen schon seit Kindheitstagen kennen. Für Hogwarts Legacy muss man aber kein Fan sein – die Geschichte und die Figuren sind losgelöst von J.K.Rowlings Werken. Also hat man auch als ahnungsloser „Muggel“ eine spannende Zeit im magischen Hogwarts.

Tears of the Kingdom ist das neuste große Abenteuer des Helden Link. Es geht in schwindelerregende Höhen. Foto: Nintendo

Legend of Zelda: Tears of the Kingdom

Nur wenige Spieletitel haben so einen Kultstatus wie The Legend of Zelda. Unzählige sind bereits in die grüne Kutte vom Helden Link geschlüpft und haben sich im fantastischen Hyrule zum Masterschwert vorgekämpft. Dabei haben die Spielemacher eine große Bandbreite bei der Gestaltung der Titel bewiesen. Ob es nun das bunte und „chibi“-hafte „The Wind Waker“ oder das düstere und atmosphärische „Twilight Princess“ ist – Fans der Reihe verschlingen und lieben jedes neue Game. Zwischen den Titeln lassen sich die Entwickler:innen bei Nintendo Zeit.

Dass sich das auszahlt, hat der Release von Breath of the Wild in 2017 für die Switch bewiesen. The Legend of Zelda: Breath of the Wild etablierte ein neues Gefühl, eine Open World zu erleben. Und auch Tears of the Kingdom für die gleichnamige Konsole kommt mit aufregenden Neuerungen daher, zu denen wir gar nicht viel spoilern wollen – kreative Köpfe werde jedenfalls ihren Spaß haben.

Das wunderbare an der Welt des Abenteuers Link ist die vertraute Immersion, die sich vielen Spieler:innen bietet. Obwohl man Hyrule, Link, Zelda und Co. kennt, ist es doch immer wieder etwas Neues. Vertraut und unvertraut zugleich. Hyrule ist eine fantastische, kämpferische Welt voller Geheimnisse und großartiger kleiner Wunder und verschrobener Figuren. The Legend of Zelda ist eine umarmende Spielereihe, die Neulinge wie Stammspieler:innen sanft auf eine aufregende Reise stuppst. Selten hat es sich so episch und doch federleicht angefühlt, ein Held zu sein.

Habt ihr das Zeug, der satanischen Lilith die Stirn zu bieten? Findet es in Diablo 4 heraus und wählt eure liebste Charakterklasse für den Kampf! Foto: Blizzard Entertainment

Diablo IV

Sprechen wir über Diablo. 1997 hat Blizzard North das Spiel für den PC entwickelt. Diablo II folgte 2000, Diablo III dann 2012. Nun, 2023 kam der lang erwartete vierte Teil. Das Action-Hack&Slay-Rollenspiel hat im Lauf der Jahrzehnte eine glühende Anhängerschaft gewonnen. Vor allem, nachdem Diablo III auch für die Konsolen released wurde. Der Schwergewichtstitel bedient sich allen Elementen, auf die es Fantasy-Liebhaber:innen mit einem Hang zur schaurigen Atmosphäre abgesehen haben: Zunächst erstellt man sich eine Figur, dafür muss man eine von vielen Charakterklassen auswählen. Jede Klasse bedient eine Kampfvorliebe – ob Nahkampf, Tank, Fernkampf, Magie, Beschwörung – alles ist dabei.

Danach startet man das Abenteuer, aufgeteilt in Hauptstory und Nebenquests. Diablo IV setzt die Tradition seiner Vorgänger fort, bietet eine tolle Story, spannende Kämpfe und eine „diabolische“ Open World. Die Macher:innen haben das Spiel vollgestopft mit Inhalten, sodass Langweile eigentlich unmöglich ist. Liebt man das Grinden, ist man bei Diablo IV richtig. Skills, EXP, oder Ausrüstung – es gibt genug, worum sich der:die geneigte Spieler:in kümmern muss.

Einige bemängeln den erzwungenen Online-Modus und die Shared World. Die Immersion des einsamen Vagabunden, der sich gegen die mächtige Lilith behaupten muss, mag damit zwar etwas dahin sein, dennoch bietet das Spiel genügend Momente zum Abtauchen und Abschalten. Über die Notwendigkeit eines Ingame-Shops kann man sicher auch diskutieren – wer eh nur ein bisschen Draufhauen will, um der drögen Realität zu entfliehen, wird der optionale Kauf von Skins aber wohl kaum stören.

Ein schöner Mann, epische Kreaturen, krasse Bilder – das kann nur Final Fantasy sein. Foto: Square Enix

Titel mit Tradition: Final Fantasy XVI

Final Fantasy – der Name ist ein echtes Brett. 1987 startete der kleine, strauchelnde Spieleentwickler Square einen letzten Versuch, sich aus dem nahenden Bankrott zu retten. Es war der „final“ Versuch – der Name kommt tatsächlich nicht von ungefähr. Final Fantasy wurde als PC-Spiel zu einem Megahit, es war der Start für eine der legendärsten J-RPG-Reihen. Gaming-Fans labten sich an der Optik, dem Erzählstil und den Figuren der Spiele. Am bekanntesten dürfte wohl Final Fantasy XII von 1997 für PlayStation und Windows und Final Fantasy X von 2001 für die PlayStation 2 sein. Der Kult um die Welt und die Figuren dieser Spielereihen sind bis heute ungebrochen. Final Fantasy XIV ist außerdem mit über 4 Millionen Konten ein weltweit erfolgreiches MMORPG. Man darf also sagen, Square (mittlerweile Square Enix) hat es geschafft, mit Final Fantasy Generationen von Spieler:innen geprägt zu haben.

Ganz neu erschienen ist nun am 22. Juni der neue Teil Final Fantasy XVI. In jedem Final Fantasy Teil wandelt sich die Spielereihe, widmet sich neuen Genres und Spielmechaniken. Auch beim sechzehnten Teil der Reihe gibt es einen neuen „Touch“, der für manche Fans allerdings gewöhnungsbedürftig daherkommt. Final Fantasy begibt sich auf die Pfade düsterer, blutiger Mittelalter-Action a la Game of Thrones. Mehr Politik, mehr Gewalt, mehr Realismus.

In der fiktiven Welt Valisthea kloppen sich nämlich gleich 6 Reiche um den wertvollen Rohstoff „Mutterkristalle“. Wir schlüpfen in die Haut von Clive, ältester Sohn des Erzherzogs von Rosaria. Dann wird viel gekämpft, verwandelt, geredet und so weiter. Final Fantasy XVI weist die große Stärke der vorangegangenen Spiele auf: wahnsinnig tolle Optik, Sequenzen, die inszenatorisch herausragend sind und eine fesselnde Erzählung. Von der vielen Politik könnte einem vielleicht etwas der Kopf schwirren – Spaß machen wird es aber trotzdem auf jeden Fall.

Keine Hektik: Ein bisschen ernten, ein bisschen flirten, Kühe streicheln – in Story of Seasons ist die Welt noch in Ordnung. Foto: Nintendo

Ein entspanntes Spiel: Story of Seasons: A wonderful life

Manchmal möchte man kein Schwert nehmen und die Welt retten. Manchmal will man einfach nur Bohnen pflanzen und seine Ruhe haben. Wer sich im letzten Satz wiedererkennt, kann sich über das Remake „Story of Seasons: A wonderful life“ freuen, was am 27. Juni für die Nintendo Switch erschienen ist. Ursprünglich kam der Titel als „Harvest Moon: A wonderful life“ 2003 auf den Markt. Nun freuen sich Fans auf die Rückkehr des beliebten Farm-Simulators. Überhaupt werden die „cozy“ Spiele gerade von Außenstehenden viel zu selten wahrgenommen. Zocken heißt nur ballern und abmurksen? Steinzeitliches Vorurteil.

Zu den erfolgreichsten Spielen der letzten Jahre gehören nicht umsonst auch Animal Crossing und Stardew Valley. Besiedeln, ackern, säen, bauen, quatschen, dekorieren – manchmal ist das der Way of Life. Genau das alles kriegt man auch in Story of Seasons. Jemand spendiert dir einen Bauernhof, auf dem du dich so richtig austoben kannst. Pflanze Obst und Gemüse, halte Kühe oder Hühner, lerne die Stadt und seine Bewohner:innen kennen. Da könnt ihr auch mit etwas Einsatz eure virtuelle Liebe fürs Leben abschleppen und eine neue Generation gründen. Kein Stress, keine Hektik – einfach chillen und in einer zuckersüßen, heilen Welt versinken.

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