Fair Heiraten: Tipps für eine nachhaltige Hochzeit

Foto: Nathan Dumlao
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Fair gehandeltes Gold im Ehering, saisonales Essen am Buffet und ein Brautstrauß mit Blumen aus der Region – auch wenn sich am Hochzeitstag alles ums Ehepaar drehen soll, muss man den Rest der Welt nicht aus den Augen verlieren. Wir geben einige Tipps, wie eine nachhaltige Hochzeitsfeier gelingen kann.

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Gold und Steine

Foto: Denny Müller

Gold und Edelsteine kommen nicht selten aus Ländern mit schlechten Standards für Umwelt und Arbeiter. Genau wie bei Kakao gibt es für Verbraucher bestimmte Siegel, die anzeigen, wenn das Material unter fairen Bedingungen hergestellt wurde. Infos dazu sollten beim Goldschmied oder Juwelier angefragt werden. Eine schöne Alternative ist es, Altgold aus altem Familienschmuck zu gewinnen – die Recycle-Ringe tragen somit auch gleich Erinnerungen an den Stammbaum in sich. Mehr Infos finden sich auf fairgold.org, fairmined.org, suedwind-institut.de

Kleid und Krawatte

Foto: Charisse Kenion

Klar, jede Braut will in ihrem Traumkleid vor den Altar treten. Für wen Nachhaltigkeit zu diesem Traum gehört, der hat verschiedene Optionen. Achten sollte man unbedingt auf Siegel, die Fair Trade, Bio-Anbau und anderes auszeichnen. Eine schöne Idee ist aber auch ein Upcycling-Kleid. So kann man etwa Muttis alte Robe bei cleveren Schneidern abgeben und transformieren lassen. Oder Second-Hand shoppen – meistens günstiger und oft mit gerade angesagtem Vintage-Flair. Die günstigste und langlebigste Variante: Kleid und Anzug leihen. Das macht vor allem bei Schuhen Sinn, werden die Hochzeitstreter doch oft nur an einem Tag getragen. Wer anderen Eheleuten in spe helfen will, sollte zudem wenn möglich seine Hochzeitsgarderobe per Second-Hand, Verleih oder Upcycling weiterreichen.

Buffet und Dinner

Foto: Stefan Johnson

Bei der kulinarischen Verpflegung sind die Stichworte: Regional, saisonal und Bio. Wer Saisonales aus der Region auftischt, bleibt zudem im Motto der aktuellen Jahreszeit, denn was passt besser zur herbstlichen Hochzeit als ein Kürbisgericht, was besser zur Frühlingseheschließung als eine Spargelsuppe? Fürs Kaffeetrinken gilt es natürlich auf den Fair-Trade-Status von Kaffee und Schokolade im Gebäck zu achten. Beim Buffet oder Dinner gewinnt, wer auf mehr Veggie und weniger Fleisch setzt – das frisst bei der Herstellung massig Energie und Wasser. Apropos Wasser: Soll Wasser auf den Tischen stehen, reichen auch Karaffen mit Leitungswasser – nachhaltiger geht es kaum. Bei allen anderen Getränken kann man durch den Einkauf regionaler Produkte klimafreundlich sein, da man Transportwege spart. Der Überschuss vom Buffet muss nicht in den Müll, in der eigenen Truhe versauern oder den Gästen aufgedrückt werden – Reste können an die Tafel o.ä. gespendet werden.

Strauß und Schmuck

Foto: OC Gonzalez

Florale Dekorationen gehören zur Hochzeit einfach dazu – aber welche Blume in die Vase aufm Tisch, in den Brautstrauß oder ans Revers des Bräutigams kommt, soll gut überlegt sein. Meiden sollte man importierte Gewächse oder Pflanzen aus Gewächshäusern, beide haben keine guten ökologischen und sozialen Fußabdrücke. Setzen sollte man stattdessen auf saisonale und regionale Blumen aus Freiland-Anbau. Und ja, auch im Winter wächst schickes Grün: Weihnachtssterne, Amaryllis oder Alpenveilchen (mit Fairtrade-Siegel) oder Immergrün zieren vortrefflich.

Rad und Rikscha

Foto: Ilya Ilford

Auch Anreise und Locationwechsel kann man klimafreundlich planen. Bei der Auswahl kann man etwa direkt beachten, ob eine einfache Anreise mit dem ÖPNV möglich ist. Oder gar Standesamt und Partystätte fußläufig erreichbar sind. Zwischen beiden könnten Brautpaar und Gäste auch per Fahrrad-Rikscha pendeln, für sportliche Romantiker eignet sich auch ein Tandem. Ist der PKW unumgänglich, sollte man als gastgebendes Brautpaar bei der Organisation von Fahrgemeinschaften vorab behilflich sein. Und zu guter Letzt: Verschiedene Dienste wie myclimate.de, klima-kollekte.de oder atmosfair.de bieten den Service an, die verursachten Emissionen zu berechnen und mit einer Spende für Klimaschutzprojekte auszugleichen. Mit einer interaktiven Station vor Ort können Partygäste diesen Wert auch selber ausrechnen und ihren Obolus in eine Spendenbox werfen.

Kirsche und Linde

Eine alte Tradition, die gerne wieder aufleben darf ist das Pflanzen eines Hochzeitsbaumes. Wer keinen eigenen Garten hat, kann bei der Stadt nach einem Hochzeitswald oder bei Umweltverbänden nach Streuobstwiesen fragen, in denen man seinen Baum einpflanzen darf. Gute Adressen: nabu.de, bund-nrw.de oder lb-naturschutz-nrw.de

Ballons und Laternen

Macht das wirklich glücklich? | Foto: Averie Woodard

Ein eher neuer Trend hingegen stößt bei Umweltschützern auf wenig Sympathien: Das Steigenlassen von Luftballons oder Himmelslaternen ist leider alles andere als unbedenklich. Denn: Luftballons kommen irgendwo auch wieder runter und be(un)glücken dort die Natur mit noch mehr Plastikmüll. Inzwischen finden sich im Internet aber auch Anbieter von Ballons aus abbaubaren Materialien, etwa Naturkautschuk. Nett, aber: Die Verfallsdauer beträgt dennoch mehrere Jahre, oft sind Weichmacher o.ä. beigemischt. Auch Himmelslaternen, also Laternen aus Papier mit einem Brennkörper, der die Gebilde gen Nachthimmel aufsteigen lässt, sind bedenklich: Auch sie enden als Müll in der Natur, zudem stellen sie eine Brandgefahr dar und gelten als Gefahr für den Flugverkehr. Wer sich also was Gutes für seine Ehe wünscht, kann an dieser Stelle schon mal das Verzichten erproben.

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