Man kennt sie auf der Bühne, nun sind sie auch in den Kinosälen: Electric Callboy kommt mit „TEKKNO – Live in Europa“ in die Kinos und lassen Fans in den cineastischen Genuss der Tour-Highlights kommen. Wir waren zur Premiere am 14. März in Essen vor Ort. Und sagen wir es mal so: Da war mächtig Action in der Lichtburg.
Irgendwas zwischen Event und Familientreffen
Schon außen vor der Lichtburg sammeln sich Menschentrauben. Fans wollen einen Blick auf die Jungs von Electric Callboy erhaschen, die am Premierenabend live vor Ort sind. Die Essener:innen wagen sich ebenfalls neugierig heran. Es bleibt nicht unbemerkt, dass in der Lichtburg was vor sich geht. Wer sich nicht sicher ist, weiß spätestens beim Anblick des Roten Teppichs Bescheid. Doch statt Millionäre:innen in schicken Anzügen und Ladys in funkelnden Kleidern laufen die meisten hier in Fan-Shirts und einfachen Fummeln herum. Ob der lila Disney-Pulli unserer Redakteurin die richtige Wahl war, bleibt trotzdem fraglich. Wundern tut sich hier aber niemand. Hier geht es nicht um uns. Es geht um sie. Es geht um die sechs Boys von Electric Callboy und das, was sie uns auf der Leinwand präsentieren werden und was sie an diesem Abend zu sagen haben.
Die Lichtburg füllt sich zusehends. Die Stimmung ist euphorisch, viele Fans treffen sich hier in Freundesgruppen. Auch Influencer:innen wie Kalle Koschinski wuseln zwischen den Wartenden herum. Es fällt sofort auf, dass Tattoos und bunte Haarpracht hier nicht die Ausnahme sind. Obwohl die meisten Anwesenden wohl zwischen 20 und 35 sind, sieht man auch ältere Leutchen und das ein oder andere Schulkind. Ganz klar eine bunte Truppe, die sich für TEKKNO in Essen einfindet.
Vokuhila, Flammen und Penis-Piano
Im Kinosaal findet langsam jeder Platz zum passenden Popo. Um 20 Uhr soll es losgehen, es ist dann circa viertel nach, als wildes Geschrei ertönt. Wir tippen mal ganz mutig darauf, dass Nico Sallach, Kevin Ratajczak, Daniel Haniß, Pascal Schillo, Daniel Klossek und David Friedrich oder besser bekannt als Electric Callboy den Saal betreten haben. Die Jungs stellen sich vor die Leinwand und legen mit einer lockeren Rede los. Es wird gedankt und geschwelgt. Die Stimmung ist innig, man kann kaum glauben, dass die Sechs riesige Hallen füllen, denn sie sind einfach diese coolen und netten Dudes, von einer Attitude keine Spur.
Später sitzt die Band mit Familie, Freund:innen und der restlichen Menge im Kinosaal und der Film startet. Es ist eine Aneinanderreihung von Sahnehäubchen der Europa-Tournee. Wien, Warschau, Köln, Oberhausen und viele Locations mehr zeigen wie ein visuelles Musikalbum die starken Auftritte der Band. Was besonders gefällt: Es wird unter anderem von der Bühne aus in die wogenden Massen gefilmt. So bekommt man als Publikum, das nur die eine Außenperspektive kennt, endlich mal ein Gefühl dafür, wie es für die Band ist, auf der Bühne zu stehen und diese riesigen Menschenmengen zu sehen.
Actiongeladene Auftritte mit Flammen und Blitzgewitter sind definitiv die Signatur der Band, doch auch Momente anderer Art werden auf der Leinwand gezeigt. Wenn beispielsweise auf einem Penis-Piano gespielt wird und Nico Sallach dabei „I want it that way“ singt, ist das Romantik pur. Schmatzer am Ende zwischen Nico Sallach und Kevin Ratajczak inklusive. Die nächste Fan-Fiction schreibt sich plötzlich von selbst.
Zuerst ganz manierlich, doch dann gings ab
Die Fans, die es sonst gewohnt sind, die Locations während der Live-Auftritte quasi niederzureißen, sitzen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt tatsächlich ganz fein auf ihren Plätzen, nicken zwar wild vor sich hin, manchmal entschlüpfen „Wuhus“, doch man kann die bunte Schar unten in den Rängen die meiste Zeit als gesittet bezeichnet. Dann folgt das Lied Spaceman. Nico Sallach fordert auf, einander die Arme um die Schultern zu legen und zu springen. Sitzen ist danach nicht mehr. Unten springen, headbangen und wackeln sie fröhlich zu den letzten Songs, die der Film abbildet. Ja, Electric Callboy ist einfach Party. Das können die Jungs, und das beweisen sie jedes Mal, wenn sie auf der Bühne stehen. Da ist einfach was Herzliches in ihrer Art, etwas Authentisches, das die Fans lieben. Und natürlich diese herrliche „Wieso nicht?“-Mentalität in ihrer Musik, die sich einfach traut, Haken zu schlagen – weil man gerade Bock drauf hat.
Zum Schluss gibt es Standing Ovations und rührende Worte der sechs Protagonisten, die immer wieder auch auf die Crew drum herum verweisen, ohne die vieles nicht möglich wäre. Zufriedenheit macht sich breit – es war ein schöner Abend. Kein Kinobesuch, sondern eher ein Familientreffen. Eine exzentrische, sehr große Familie, die nicht Blut, aber Electric Callboy verbindet.
Ein Gruß geht raus an die Lichtburg und an das freundliche Personal, dass den Abend super gemanaged hat. Wie man in Castrop-Rauxel sagen würde, wo die Boys von Electric Callboy herkommen: „Et war schön jewesen.“
Electric Callboy: TEKKNO – Live in Europe ab dem 20.3. in ausgewählten Kinos
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