bunt oder blau: Micro-Festival im Dortmunder domicil

La Crush bei ihrem Auftritt im domicil Dortmund. Foto: Martin Hammeke
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Das Dortmunder domicil feiert die 30. Jazztage Dortmund und hat sich zusätzlich für einen Abend Verstärkung von „bunt oder blau“ geholt. Auf der Bühne stehen „Make a move“ aus Berlin und das Electro-Duo „La Crush“ aus dem Ruhrpott. Wir waren live dabei.

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Neuer Sound in alt-ehrwürdigen Hallen

Das domicil ist eine Institution im Dortmunder Kulturleben und hat sich vor allem dem Jazz verschrieben. „bunt oder blau“ ist eigentlich der Name eines Festivals am Dortmunder Hafen, das Matthias Spruch und Sebastian Lindecke 2022 aus der Taufe gehoben haben.  Gemeinsam mit ihren zahlreichen Unterstützer:innen haben die beiden aber mittlerweile nicht nur zwei Festivals, sondern auch unzählige Partys unter diesem Namen in der Oma Doris organisiert. Jetzt kommt noch ein Mini-Festival im domicil dazu.

Make a Move eröffneten das Micro-Festival im domicil. Foto: Martin Hammeke

Es wird voll auf und vor der Bühne

„Make a move“ kommen auf ihrer Tour zum ersten Album nach Dortmund und benötigen schon mal einiges an Platz auf der Bühne. Die Berliner:innen kommen zu sechst – mit Aushilfsgitarristin Julia Lange und zum ersten Mal mit der neuen Keyboarderin Sophie – und bringen diverse Instrumente mit. Der Sound ist groovig, die Bassline geht in die Füße, dazu kommen deutsche und französische Rap-Parts, Saxophon und Posaune. Hört und sieht man auch nicht so oft.

„Bitte Dortmund, gib uns Bass“

Gemeinsam bringen die Berliner:innen einen Sound auf die Bühne, der seinesgleichen sucht. Dabei erinnern sie ein wenig an Moop Mama, aber deutlich grooviger. Die Menge liebt es, das ehrwürdige domicil wird zur Tanzfläche. Die Musiker:innen auf der Bühne genießen das sichtlich und fordern unter anderem zum Wettkampf im Popo-Wackeln auf – Dortmund-West gegen Dortmund-Ost. Der Sieger? Schweiß und Endorphine.

Band und Publikum kommen ordentlich in Bewegung. Foto: Martin Hammeke

Mittendrin statt nur dabei

Mit „La Crush“ übernehmen danach zwei Musiker aus dem Pott und heizen der Menge weiter ein. Sie stehen aber nicht auf der Bühne, sondern haben ihre Installation aus sechs Synthesizern mitten im Publikum aufgebaut. Man kann also sehr nah dran sein und den beiden beim Spielen quasi über die Schulter schauen. Dabei geht es wild hin und her, die Plätze werden ständig gewechselt. Zwei Virtuosen, die sich gegenseitig die Töne zuspielen, als würden sie in Wimbledon auf dem Centre Court stehen.

Ganz tief drin im Klang-Orkan

Der Sound ist eine Mischung aus Techno, Electro und House. Er kann aber auch nicht verstecken, dass hier der ein oder andere jazzige Einfluss versteckt ist. Der Klang ebbt auf und ab, wird mal lauter, mal leiser, steigert sich aber fortlaufend in der Intensität. Je weiter der Auftritt voranschreitet, desto mehr Samples schleichen sich schlussendlich auch mit ein und bereiten das anschließende DJ-Set vor. Gemeinsam mit der Lichtshow entsteht so ein Auftritt, der gleichzeitig zum Zuschauen und zum Tanzen anregt.

La Crush begeistern mit einem atmosphärischen Auftritt samt Lichtshow. Foto: Martin Hammeke

Ein Hauch von Sommer im November

Das Mikro-Festival im domicil macht Lust auf mehr und lässt kurz vergessen, dass draußen einstellige Temperaturen herrschen. Hier drinnen ist es warm, atmosphärisch und der Schweiß tropft von der Decke. Gerne wieder mehr davon.

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