Weniger ist mehr: Unverpackt einkaufen in NRW

Deckel auf und Abfahrt. Unverpackt einkaufen ist easy. Foto: Adobe Stock
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Weniger Plastikmüll, weniger Essen wegwerfen, weniger CO₂-Ausstoß: drei Punkte, die für das Einkaufen in Unverpackt-Läden sprechen. Eine Zeitlang boomte die Branche und es kamen (zumindest in größeren Städten) vergleichsweise viele Läden dazu. Spätestens seit der Corona-Pandemie und dem allgemeinen Preisanstieg ist das Konzept aber wieder auf dem Rückzug. Bei der Recherche sind wir leider auf viele Geschäfte gestoßen, die es nicht mehr gibt. Aber keine Sorge: Es gibt sie noch, die Unverpacktläden in den Städten NRWs, die wie das gallische Dorf den Römern Paroli bieten. Wir stellen euch ein paar davon vor, legen euch ans Herz, da mal hinzugehen und geben noch ein paar Zusatztipps.

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Unverpackt einkaufen in Dortmund

Überraschenderweise gibt es ausgerechnet in Dortmund noch einige Möglichkeiten, unverpackt einzukaufen. Direkt gegenüber vom Dortmunder U, an der Rheinischen Straße, findet ihr Frau Lose. Hier könnt ihr sowohl unverpackt einkaufen, als auch gerettete Lebensmittel gegen eine kleine, freiwillige Spende mitnehmen. Zusätzlich organisiert das Team Workshops zu verschiedenen Themen. Ein besonderes Extra: Das Team bietet auch ein Catering mit geretteten Lebensmitteln an, das ihr – im Rahmen der Möglichkeiten – mitbestimmen und an eure Wünsche anpassen könnt.

Etwas weiter südlich der Dortmunder Innenstadt, an der Saarlandstraße, befindet sich das Pur – loses & feines. Auch hier habt ihr eine große Auswahl an unverpackten Bio-Lebensmitteln inklusive einer kleinen, aber feinen Auswahl an Bio-Feinkost. Und auch im Dortmunder Kreuzviertel könnt ihr unverpackt einkaufen, zumindest in Teilen: Im Bio-Supermarkt Kornhaus gibt es ebenfalls die Möglichkeit, trockene Lebensmittel wie Reis, Linsen, Nudeln etc. in eigene Behältnisse abzufüllen und mitzunehmen. Gegen Bezahlung, versteht sich.

Darf’s noch etwas mehr sein? Foto: Adobe Stock

Die Füllbar in Witten

Seit 2017 gibt es die Füllbar in Witten. Damals war sie der erste Unverpackt-Laden in der Umgebung von Dortmund und Bochum. Die Füllbar fällt auf, denn sie wirkt nochmal etwas stylisher als andere Unverpackt-Läden – nicht umsonst ist die Modekette ettics, die sich dem Handel mit fairen Textilien widmet, quasi eine Ausgründung aus der Füllbar. Neben unverpackten Lebensmitteln und eben fairen Textilien gibt es in Witten auch sehr guten Kaffee.

Unverpackt einkaufen in Münster

Wir hatten ehrlich gesagt mit etwas mehr gerechnet, aber es scheint so, als sei die Nahrungsmittelkooperation (Namiko) fast die einzige Möglichkeit, in Münster unverpackt einzukaufen. Dabei handelt es sich um keinen klassischen Laden, sondern eben um eine Kooperation aus mittlerweile über 250 Menschen, die regelmäßig gemeinsam große Mengen an Lebensmitteln bestellt und diese dann verpackungsfrei untereinander aufteilt. Münsteraner:innen, checkt das mal aus. In Teilen unverpackt geht es in der Fairteilbar zu: Hier werden vor allem gerettete Lebensmittel aus der Umgebung angeboten, darunter eben auch geretteter Reis, Linsen und Nudeln in den bekannten Spendern. Schöne Idee: Wird von einem Lebensmittel so viel gerettet, dass es im Laden nicht verkauft werden kann, überlegt sich die hauseigene Manufaktur etwas, um das Ganze haltbar zu machen oder in einem Gericht zu verwerten. Lieben wir!

Auch der Nachwuchs freut sich, wenn ihr nachhaltiger einkauft. Foto: Adobe Stock

Ohne Wenn & Aber in Wuppertal

Mitten in Wuppertal findet ihr das Ohne Wenn & Aber, laut Website „Wuppertals erster und exklusiver Unverpackt-Laden“. Lassen wir mal so stehen. Neben dem klassischen unverpackten Angebot könnt ihr hier auch vegetarisch und vegan essen, z.B. veganen Döner am Dönerstag. Dazu gibt es einen Onlineshop, in dem ihr euch auch direkt große Mengen an Bohnen, Reis etc. bestellen könnt. Das ist dann nicht mehr ganz unverpackt, spart aber durch die großen Mengen immer noch einiges an Verpackungsmüll im Vergleich zum Supermarkt.

Randvoll in Kaarst

In Kaarst im Rhein-Neuss-Kreis findet ihr das Randvoll – Café & Unverpacktes. Der Name ist Programm. Hier könnt ihr leckeren Kaffee und Kuchen genießen und direkt im Anschluss unverpackt einkaufen. Sehr cool: An der Refill-Station könnt ihr eure Wasserflasche mit frischem Wasser füllen und spart so Plastikmüll ein, der z.B. durch PET-Flaschen entstehen würde.

Shopping Plus: In vielen Unverpackt-Läden bekommt ihr auch leckeren Kaffee oder direkt ein ganzes Menü. Foto: Adobe Stock

Tante LeMi in Mönchengladbach

Auch in Mönchengladbach habt ihr die Chance, Plastikmüll beim Einkaufen zu reduzieren. Besucht einfach mal Tante LeMi, da werdet ihr geholfen. Neben dem Einkauf gibt es hier auch die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen, z.B. zum Thema „Vegan für Anfänger:innen“. Nice!

Unverpackt in Düsseldorf

Das Pure Note in Düsseldorf-Bilk ist auch wieder ein Hybrid-Angebot. Ihr habt die Möglichkeit, unverpackt euren Einkauf zu erledigen und könnt zudem lecker was spachteln. Hier stehen vor allem vegane Gerichte auf der Karte, die ihr auch als Catering für eure Veranstaltung bestellen könnt. Dazu kommen regelmäßige Veranstaltungen und Konzerte.

Macht sich ohne das ganze Plastik doch auch viel schöner, oder? Foto: Adobe Stock

Unverpackt einkaufen in Köln

Ist Köln die unverpackte Hauptstadt NRWs? Hier haben wir zumindest die meisten Angebote gefunden. Tante Olga in Sülz versorgt euch nicht nur mit Lebensmitteln, sondern auch weiteren nachhaltigen Utensilien und Artikeln für das tägliche Leben. Ökostrom könnt ihr hier auch ordern. Wyld. Dazu kommen ein Onlineshop sowie eine Akademie, die euch die nötigen Skills für das verpackungsfreie Leben beibringt. In Nippes (und Leverkusen-Schlebusch) findet ihr bei Gutunverpackt alles, was das Herz begehrt. In der Südstadt ist das Migori euer Anlaufpunkt und in Braunsfeld bzw. Lindenthal wendet ihr euch an das Team von Silva. Es kann so einfach sein!

On top: Weitere Tipps

Sollte es in eurer Umgebung keinen netten, kleinen Unverpackt-Laden geben, ist das zwar schade, muss aber nicht das Ende eurer Bemühungen sein, Plastik zu vermeiden. In vielen Edeka-Filialen gibt es mittlerweile die Möglichkeit, verschiedene Produkte unverpackt einzukaufen. Und auch wenn alle Stricke reißen und ihr gar keine Wahl habt, könnt ihr zumindest, so gut es geht, versuchen, den Müll bei eurem Einkauf zu reduzieren. Neben dem unverpackten Einkaufen auch ein wichtiges Thema: Lebensmittel retten. Nicht alles, was krumm gewachsen oder zwei Tage über das Verfallsdatum ist, muss weggeschmissen werden. Informiert euch, über Angebote aus eurer Region oder nutzt z.B. Apps, die euch darüber informieren, wenn Restaurants überzählige Mahlzeiten zu geringeren Preisen anbieten.

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