An Weihnachten kommt traditionell die ganze Familie oder der Freundeskreis zusammen, es wird gegessen und getrunken – und am besten sollte es dann doch allen schmecken. Falls ihr euch vegan ernährt, eine*n Veganer*in in der Familie habt oder einfach mal auf tierisches verzichten möchtet, gibt es hier ein paar Tipps: Von Süßigkeiten über den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt bis hin zum Festtagsmenü.
Weihnachtsmann, Dominostein und Co.
Wenn Ende September die ersten Weihnachtssüßigkeiten in den Supermarktregalen stehen, ist der Advent quasi inoffiziell eingeläutet (Wurdet ihr dieses Jahr eigentlich schon gewhammed?). Eine gute Nachricht für alle, die Dominosteine, Lebkuchen und Spekulatius lieben. Eine weitere gute Nachricht: Viele der Weihnachtsklassiker sind „von Haus“ aus vegan, ihr müsst nicht zu speziell veganisierten Produkten greifen. So sind zum Beispiel Gewürzspekulatius oder Dominosteine und Lebkuchen mit Zartbitterschokolade. Letztere stehen übrigens auch häufiger in der coolibri-Redaktion, wenn auch nie besonders lange.
Ansonsten bieten viele größere Marken mittlerweile auch „klassische“ Produkte wie den Schoko—Weihnachtsmann oder kleine Schokokugeln in einer veganen Version bzw. aus Zartbitterschokolade an. Und auch die rein veganen Marken haben einiges an Weihnachtsspaß im Sortiment. Eine gute Übersicht veganer Weihnachtssüßigkeiten in den verschiedenen Läden gibt es z. B. hier: Die besten veganen Weihnachtssüßigkeiten bei Rewe, Aldi und Co. (peta.de)
In der Weihnachtsbäckerei
Auch wenn Rolf Zuckowski in seinem Weihnachtsklassiker – Ohrwurm? Gern geschehen –Honig und Ei auf die Zutatenliste setzt, müsst ihr das nicht auch tun. Es gibt jede Menge vegane Plätzchenrezepte da draußen, von absoluten Klassikern wie Vanillekipferln bis hin zu leckeren Exoten wie Tahini-Plätzchen. Keine Angst davor, Eier durch Apfelmus oder ähnliches zu ersetzen. Klappt nämlich trotzdem. Und für alle, die nicht so gerne selber backen, empfiehlt sich ein Blick auf die Supermarkt-Liste weiter oben.
Vegan auf dem Weihnachtsmarkt
Weihnachtsmarkt – man liebt ihn oder hasst ihn. Es ist voll, die ganze Stadt ist auf den Beinen, der Duft von Glühwein, Pommes und Crêpes liegt in der Luft. Die große Frage: Was kann ich als Veganer*in hier konsumieren?
Darf’s ein Heißgetränk sein?
Beim Glühwein und den darauf basierenden Getränken, z. B. Feuerzangenbowle, gilt es, vorsichtig zu sein. Häufig wird hier Gelatine oder die Schwimmblase von Fischen zur Klärung eingesetzt. Das gilt oft auch für die alkoholfreie Variante, auch bekannt als Kinderpunsch. Hier gilt: am besten nachfragen. Falls ihr Mittelalter-Fans seid und zum Methorn greifen wollt: Honig ist leider auch nicht vegan. Ihr braucht dringend etwas warmes und hochprozentiges? Dann empfiehlt sich der Griff zu Jagertee oder Grog. Bier ist – Reinheitsgebot sei Dank – übrigens immer vegan.
Herzhaft, warm – und vegan?
Wenn es um veganes Essen auf dem Weihnachtsmarkt geht, seid ihr auf der herzhaften Seite mit Pommes eigentlich immer gut bedient, alternativ sind auch Backkartoffeln je nach Topping eine gute Wahl. Kartoffelpuffer? Können vegan sein, müssen sie aber nicht. Auch hier am besten nachfragen. Sollte es auf dem Weihnachtsmarkt eurer Wahl Lángos geben, habt ihr hier auch nochmal eine Chance: In den Hefeteig kommt nicht immer Milch und viele Toppings sind sowieso vegan. Heiße Maronen werden im Normalfall nur geröstet und sind daher auch von Natur aus vegan. Auf manchen Weihnachtsmärkten wurde auch schon Grünkohl mit Räuchertofu gesichtet. Nur bei Bratwurst und Co. wird es schwierig, die Soja- oder Seitanwurst ist an den meisten Ständen noch nicht angekommen.
Vegan für den süßen Zahn
Soll es eher etwas süßes sein? Dann habt ihr hier eine (noch) größere Auswahl: Zuckerwatte, getrocknete und kandierte Früchte, gebrannte Mandeln und Obstspieße in Zartbitterschokolade sind eigentlich eine sichere Bank für alle, die auf tierische Produkte verzichten wollen. Solltet ihr unsicher sein, hilft es natürlich immer, das Standpersonal auszuquetschen. Und auch beim Lángos gibt es häufig eine süße Variante, z. B. mit Zucker und Zimt.
Übrigens: In einigen größeren Städten, wie Köln oder Duisburg, gab/gibt es rein vegane Weihnachtsmärkte in verschiedenen Größen. Am besten einfach online recherchieren.
So kommt ihr vegan über die Festtage
Am Heiligen Abend bzw. an den Weihnachtstagen kommt dann in den meisten Fällen das große Fressen. Natürlich geht es um die Geselligkeit und das Zusammensein – und vielleicht auch ein bisschen um die Geschenke – aber etwas leckeres essen wollen wir doch alle.
Klassisch und trotzdem vegan
Bei Weihnachtsklassikern wie Raclette oder Käsefondue kann der Käse easy durch eine vegane Alternative aus dem Supermarkt oder selbstgemachte Käsesoße bzw. Hefeschmelz ersetzt werden. Ins klassische Fondue könnt ihr natürlich alles tauchen, was euch schmeckt, sofern das Öl pflanzlich ist. Im Idealfall habt ihr ein eigenes Gerät zur Verfügung. Auch Kartoffelsalat mit Würstchen kann ganz leicht veganisiert werden, es muss ja nicht zwangsläufig ein Salat mit Mayonnaise sein (oder ihr nutzt hier die exzellenten veganen Alternativen). Bayerischer Kartoffelsalat kommt z. B. komplett ohne Mayonnaise aus und statt der Hühnerbrühe nehmt ihr einfach Gemüsebrühe.
Ihr wollt auf Nummer sicher gehen? Dann kocht selbst.
Für alle, die gerne größer kochen wollen, empfehlen sich die unzähligen Rezepte, die es auf den zahlreichen Blogs gibt, z. B. bei Bianca Zapatka oder Zucker & Jagdwurst – sogar mit Checkliste für ein Menü mit mehreren Gängen. Hier seid ihr frei darin, zu entscheiden, ob es einen Linsenbraten, Pilzgulasch oder vielleicht doch eine Variante mit einem „Ersatzprodukt“ gibt, damit es wenigstens so aussieht, als würde ein Steak auf dem Teller liegen. Papa freut sich vielleicht.
In diesem Sinne, frohe Feiertage und eine schöne (Vor-)Weihnachtszeit.
Es weihnachtet schwer