„Ohne Wenn & Aber“: Neuer Unverpacktladen in Wuppertal

Foto: Hannah Füsser
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Der neue Unverpacktladen „Ohne Wenn  &  Aber“, der am 23. November in der Alten Feuerwehrwache in Wuppertal-Unterbarmen eröffnete, soll es den Kunden ermöglichen, ihren Verpackungsmüll zu reduzieren. Inhaberin Diana Lantzen hat noch größere Pläne und ist sich sicher: „Gemeinsam kann man mehr erreichen.“

Diana Lantzen | Foto: Johannes B. Ludwig

Auslöser für Diana Lantzen, etwas für die Umwelt und gegen Verpackungsmüll zu unternehmen, war eine Begegnung mit der Fridays-for-Future-Bewegung. Bei einer Protestaktion im März 2019 auf der Bundesstraße 7 kam ihr der Gedanke: „Ich muss auch was tun, das was eben in meinem Möglichkeiten steht. Wuppertal braucht einen Unverpacktladen – Warum gibt es eigentlich keinen?“ Bei dieser rhetorischen Frage sollte es allerdings nicht bleiben: Diana startete eine Crowdfunding-Kampagne auf „Startnext“. Das erste Fundingziel von 28.000 Euro für die Grundausstattung wurde bereits innerhalb von fünf Wochen erreicht, das zweite von 40.000 Euro sogar übertroffen. Im November 2019  eröffnete Diana schließlich  ihren Unverpacktladen „Ohne Wenn & Aber“. In den Räumen der Alten Feuerwehrwache (Am Brögel 32)  können  Kunden einfach ihre wiederverwendbaren Behälter mitbringen und sich die Ware darin abfüllen. Wer gerade keine eigene Verpackung oder Tasche zur Hand hat, der kann bereits in Glas abgefüllte Ware oder Baumwolltaschen aus upgecyceltem Stoff erstehen. Dadurch wird der Einstieg in das verpackungsfreie Einkaufen erleichtert.

Foto: Hannah Füsser
Foto: Hannah Füsser

Shampoos und Seifen ohne Palmöl

Zu kaufen gibt es unter anderem Zutaten fürs individuelle Müsli, Nüsse, verschiedene Getreidesorten, Nudeln, Obst, Gemüse oder emissionsfrei transportierte Schokolade: Statt mit Containerschiff und LKW kam das Genussmittel mittels Segelschiff und Lastenfahrrad an seinen Bestimmungsort. Darüber hinaus liegen auch Naturkosmetikprodukte der Wuppertaler Manufaktur GA-Seifen in den Verkaufsregalen. Die Seife, feste Shampoos, Deos und Bodylotion kommen ohne Palmöl aus und wurden in Handarbeit gefertigt. Allgemein stammen die Waren bei „Ohne Wenn & Aber“ häufig aus der Region oder zumindest aus Deutschland, sind nach Möglichkeit bio und kommen ohne tierische Inhaltsstoffe aus. Das Sortiment vergrößert Diana stetig. Seit kurzer Zeit können sich Kunden drei verschiedene Weinsorten an der Zapfanlage in ihre mitgebrachten Flaschen füllen.

Foto: Hannah Füsser
Foto: Hannah Füsser

Kleines Café, Ort für Workshops und Austausch

Bald nach der Eröffnung realisierte Diana in den Räumen auch noch ein kleines Café mit immerhin schon zehn Sitzplätzen. Das soll in Zukunft noch erweitert werden. Aber die ehemalige Unternehmensberaterin plant noch mehr: „Bald wird es auch Workshops zu verschiedenen Umweltthemen geben.“ Der interessierte Einkäufer wird zum Beispiel erfahren, „wie man viele Produkte aus einfachen Hausmitteln selbst machen kann.“ Der Ort soll auch als Forum für Ideen, Kultur und Kunst dienen. „Menschen sollen sich austauschen im Laden, Vorträge halten, Ausstellungen wird es geben und einen Außenbereich, wo man auch Kunst- und Kulturveranstaltungen organisieren kann. Eine gute Vernetzung zu anderen Klimaschutzinitiativen besteht und wird weiter ausgebaut.“

Für „Ohne Wenn & Aber“ stellt Diana fest: „Der Laden wird sehr gut angenommen“. Das Thema ist wichtig: Insgesamt hat sich die Menge an Verpackungsmüll, die jährlich in Deutschland entsorgt wird, zwischen 2000 und 2017 um 23 Prozent erhöht. Im selben Zeitraum ist laut Umweltbundesamt (UBA) allein der Anteil an Plastikmüll um rund 80 Prozent gestiegen. Der größte Teil davon wird jedoch nicht recycelt, sondern ins Ausland verschifft, auf Deponien gelagert und verbrannt (Quelle: UBA). Der Einkauf im Unverpacktladen hilft dabei, den Müll erst gar nicht entstehen zu lassen.
Ohne Wenn & Aber, Am Brögel 32, Wuppertal

 

 

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