Nah und preiswert: Unterwegs mit dem 9-Euro-Ticket

Äußerst beliebt: Für 9 Euro einen ganzen Monat lang das Land erkunden. Foto: Pixabay
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Es soll Sparfüchse geben, die sich tatsächlich per 9-Euro-Ticket auf den langen Weg nach Sylt gemacht haben. Wer eher kürzere Wege und weniger Umstiege bevorzugt, wird auch in und rund um Nordrhein-Westfalen fündig: Mit dem deutschlandweit gültigen Fahrschein lassen sich bequem Sehenswürdigkeiten, Museen, Kultur-Events und Freizeitparks abklappern. Wir haben neun Ideen für euch zusammengestellt.

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Pott-Hopping

Nur eines von vielen Kultur-Highlights im Ruhrgebiet: Zeche Zollverein in Essen. Foto: Pixabay

Kurze Strecken, schnelles Umsteigen, viel zu sehen: Eine Tour durchs Ruhrgebiet ist im wahrsten Sinne des Wortes der naheliegendste Trip. Der Phoenix See in Dortmund, die Jahrhunderthalle in Bochum, Zeche Zollverein in Essen (Foto), der Duisburger Landschaftspark Nord oder der Gasometer in Oberhausen – alte Industriedenkmäler und neue Spuren des Strukturwandels liegen im Revier nicht weit auseinander. Der RE 1 verbindet unter anderem Hamm, Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim und Duisburg; wer es detaillierter mag, setzt auf die S 1, um auch die einzelnen Stadtteile zu erreichen. Gut zu wissen: Die Fahrradmitnahme verursacht im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bei einer Einzelfahrt keinen Aufpreis; ein Tagesticket hingegen kostet zusätzlich 3,70 Euro.
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Von Münster nach Bremen

Verwinkelte Gassen und viele kleine Cafés: das Bremer Schnoorviertel. Foto: Pixabay

Eine Prise norddeutsches Flair gefällig? Dann auf nach Bremen! Ob in den verträumten Gassen des Schnoorviertels (Foto), bei einer Hafenrundfahrt auf der Weser, unterwegs mit einem Nachtwächter oder im Kaffeeseminar – die Hansestadt steht für absolute Vielfalt. Nach dem Erkunden bekannter Sehenswürdigkeiten wie den Bremer Stadtmusikanten und dem Rathaus (UNESCO Weltkulturerbe) bieten regionale Köstlichkeiten und international bekanntes Bier eine willkommene Stärkung. Jede Menge Kultur, Kneipen und Einkaufsmöglichkeiten gibt es in den vereinten Ortsteilen Ostertor und Steintor – ein Quartier, das von den Bremer:innen schlichtweg „Das Viertel“ genannt wird. Auch kleinere Ateliers und Kinos finden sich hier, direkt gelegen hinter dem Weserdeich. Wer mit dem 9-Euro-Ticket von Münster aus startet, fährt mit dem RE 2 bis nach Osnabrück und steigt dort in den RE 9 um (circa zwei Stunden Fahrzeit).
Bremen Tourismus

Den Rhein entlang bis Koblenz

Am „Deutschen Eck” treffen Rhein und Mosel aufeinander. Foto: Pixabay

Beinahe ist man versucht zu sagen, dass hier bereits der Weg das Ziel ist: Wer sich von Köln nach Koblenz aufmacht, durchfährt (je nach Linie) gleich mehrere am Rhein gelegene, malerische Ortschaften. Über Königswinter, Bad Honnef, Linz und Neuwied geht es mit dem RE 8 von Nordrhein-Westfalen nach Rheinland-Pfalz, wo in Koblenz die Mosel in den Rhein mündet. Doch die historische Stadt hat neben dem „Deutschen Eck” noch viel mehr zu bieten: In der Altstadt lassen sich verwinkelte Gassen und zauberhafte Hinterhöfe entdecken; Liebfrauenkirche und die Basilika St. Kastor zählen ebenfalls zum eindrucksvollen Stadtbild. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte die burgenreiche Gegend rund um Koblenz über die Veloroute Rhein erkunden.
Koblenz-Touristik

Über Aachen ins ostbelgische Eupen

Das Straßenfest „HAASte Töne?!” ist in Eupen eine feste Instanz. Foto: Edgar Cürtz

Zugegeben: Bei dieser Tour braucht es etwas mehr als das 9-Euro-Ticket – allerdings nicht viel. Wer vom Aachener Hauptbahnhof (zu erreichen unter anderem mit dem RE 1 und RE 4) einen Ausflug ins ostbelgische Eupen plant, muss zusätzlich ein Einzelticket für 5,40 Euro ziehen, um mit der Buslinie 14 die kurze Fahrt über die deutsch-belgische Grenze anzutreten. Doch dieser Trip lohnt sich! Gelegen am Rande des Naturparks Hohes Venn-Eifel hat die Hauptstadt der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens historische Baudenkmäler, landestypische Gastronomie und bei gerade mal rund 20.000 Einwohner:innen überraschend viel Kultur zu bieten. Tipp: Das Eupener Straßentheater-Festival „HAASte Töne?!” vom 19. bis zum 21.08. (Foto). In familiärer Atmosphäre stehen dann mitten in der City Theater, Akrobatik, Jonglage und Weltmusik im Mittelpunkt.
Eupen, Hauptstadt Ostbelgiens

Von Dortmund nach Winterberg

Das sauerländische Winterberg ist nicht nur ein der kalten Jahreszeit einen Besuch wert. Foto: Hans Blossey

Der Name ist Programm: Der „Dortmund-Sauerland-Express” (RE 57) fährt ohne Umstieg von der Westfalenmetropole bis nach Winterberg (knapp 100 Minuten Fahrzeit). Die im Nordosten des Rothaargebirges gelegene Kleinstadt ist vor allem als beliebter Wintersportort bekannt, doch auch im Sommer lohnt sich ein Ausflug. So hält Winterberg für Familien noch bis zum 09.08. ein spezielles Sommerferienprogramm bereit: Geführte Wanderungen, Touren zum Ziegenhelle-Turm, Workshops im Besucherbergwerk Ramsbeck und allerlei Kreativangebote machen den Besuch lohnenswert.
Sommerferienprogramm Winterberg

Von Köln nach Heimbach

Wahrzeichen der kleinen Eifelstadt: die Burg Hengenbach. Foto: Pixabay

Ab in die Eifel! Von Köln geht es inklusive Umstieg in Düren (RB 21) in weniger als 90 Minuten nach Heimbach. Dort angekommen warten laut Rureifel-Tourismus e.V. allerlei Sehenswürdigkeiten: Während die mittelalterliche Burg Hengenbach (Foto) als Wahrzeichen das Stadtbild prägt, hält die Abtei Mariawald eine rustikale Gaststätte, einen Klosterladen und sogar eine eigene Likörfabrik bereit. Ebenfalls spannend: Das inmitten der Natur gelegene Jugendstil-Kraftwerk Heimbach, dessen Museum Industriegeschichte erlebbar macht. Wer etwas mehr Zeit mitbringt, sollte sich zudem das Freizeiterlebnis Rursee nicht entgehen lassen: Die Umrundung des Sees mit dem Rad (27 Kilometer) stellt einen idealen Tagesausflug für die ganze Familie dar.
Nationalparkstadt Heimbach

Schloss Dyck am Niederrhein

Was für ein atmosphärischer Ort! Schloss Dyck lädt zur Entdeckungsreise ein. Foto: Pixabay

Gelegen im Einzugsgebiet von Düsseldorf, Neuss, Mönchengladbach, Krefeld, Köln und Aachen gibt es viele Wege, um mit dem 9-Euro-Ticket Schloss Dyck im niederrheinischen Jüchen einen Besuch abzustatten. Ein Beispiel: Vom Düsseldorfer Hauptbahnhof aus geht es mit der Straßenbahnlinie 709 bis nach Neuss, Haltestelle „Landestheater”. Von dort fährt die Buslinie 870 in 30 Minuten bis zum Ziel. Und was gibt es dort zu erleben? Eine beeindruckende, rund 200 Jahre alte Schloss- und Parkanlage etwa, inklusive verschiedener Führungen. Die Kombination aus Natur, Kultur und Geschichte stellt zudem den idealen Rahmen für einen Kindergeburtstag dar – verschiedene Angebote (Zauberrallye, Schatzsuche, Apfelsaft pressen) sind buchbar.
Stiftung Schloss Dyck

Phantasialand in Brühl

Die Achterbahn „Colorado Adventure“ im Phantasia Land rüttelt ihre Fahrgäste ordentlich durch. Foto: Phantasia Land Schmidt-Löffelhardt GmbH & Co. KG

Alles andere als ein Geheimtipp, doch dank 9-Euro-Ticket gestaltet sich das Gesamtpaket „Phantasialand-Besuch” für die ganze Familie günstiger. Der in Brühl gelegene Freizeitpark-Klassiker ist vom Kölner Hauptbahnhof schnell zu erreichen: Per RE 5, RB 26 oder RB 48 steuert man innerhalb von 15 Minuten den dortigen Bahnhof an; von dort aus geht es mit einem Shuttlebus (3 Euro) direkt zum Ziel. Die verschiedenen Themenwelten des Parks begeistern seit nun 55 Jahren kleine und große Gäste – faszinierende Shows und Live-Entertainment runden den unvergesslichen Besuch ab. Übrigens: Ein Ticketverkauf vor Ort findet nicht mehr statt – es gilt ausschließlich ein zuvor erworbenes, tagesdatiertes Online-Ticket.
Phantasialand, Brühl

rock’n’popmuseum Gronau

Aktuell zeigt das rock’n’popmuseum Gronau eine Sonderausstellung zu Eddie Van Halen. Foto: rock’n’popmuseum gGmbH

Ein Museum, so atmosphärisch wie ein Live-Konzert: Im rock’n’popmuseum Gronau vermengen sich Sounds, Bilder und Exponate zu einem wahren multimedialen Erlebnis! Verschiedene Themeninseln fangen die Historie der weltweiten Rock- und Popgeschichte ein, und der berühmteste Sohn der Stadt – Udo Lindenberg – grüßt per Animation vom Monitor. In einer Greenbox werden die Besucher:innen zudem selbst zu Rockstars! Das Museum liegt direkt am Bahnhof Gronau (Westfalen) und ist von Münster aus ohne Umstieg mit der RB 64 zu erreichen.
rock’n’popmuseum Gronau

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