Glück auf – Designermöbel mit Ruhrpottoptik von „Kumpelkram“

Max & Julian von "Kumpelkram". Fotos (3): Kumpelkram.
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Max Störbeck und Julian Kuhnle aus Essen kennen sich schon zehn Jahre. Damals arbeiteten sie für ein Unternehmen, das den Bergbau belieferte. Seit 2020 machen sie handgearbeitete Designermöbel – mit Ruhrpott-Thematik. Zu finden gibt es die im Shop von „Kumpelkram“.

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Zuhause ist immer noch am schönsten

Sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen, hat durch die Pandemie einen noch wichtigeren Stellenwert erhalten. So viel war Deutschland noch nie zu Hause. Umso schöner ist es doch, wenn man in den Möbelstücken um sich herum nicht nur einen praktischen Sinn sieht, sondern gleich eine emotionale Verbundenheit, Identifikation und Geschichte verspürt.

Julian hat schon vor einiger Zeit eine Möbelmanufaktur gegründet, in der Max immer mal wieder mitgeholfen hat und seit drei Jahren fest im Team ist. Aber nun machen sie ihr erstes, richtiges gemeinsames Ding allein. Durch ihre Herkunft aus dem Ruhrgebiet war ihnen das Zechenleben von klein auf bekannt, durch ihre Arbeit lernten sie aber den Bergbau, die Untertage-Welt und besonders die Kultur des „Sich-Aufeinander-Verlassen-Könnens“ lieben, egal, wer welche Herkunft oder welchen Bildungsstand hat. Aus beidem entwickelte sich auch eine private Freundschaft.

Glück auf, Glück auf – der Steiger kommt.

Aus Hobby wird Beruf – oder umgekehrt?

„Kumpelkram“ vereint ihre Interessen und berufliche Erfahrungen. „Wenn man unter Tage gearbeitet hat und nicht nur einfach mal in einem Bergbaumuseum war, dann kennt man die Mentalität, wirklich zusammenzuhalten“, erzählt Julian, der sogar in Österreich und der Schweiz in den Tiefen unterwegs war. Da aber diese Form des Arbeitens fast komplett ausgestorben ist, probieren die beiden Kohle-Fans ein Publikum zu bedienen, das mehr in den Zechen sieht als bloßes Industriechic. „Wenn man hört, dass Kund:innen einem alten Steiger etwas von uns geschenkt haben und der zu Tränen gerührt war, dann freut uns das wirklich sehr“, berichten die beiden stolz.

Nahezu in allen Geschäften sind die Möbel gleich – bei Julian und Max eben nicht. Stattdessen sehen die Kommoden und Tische aus, als ob sie wirklich innerhalb ihrer Holzummantelung echte Kohle verarbeitet hätten. Allein an diesem 3D-Effekt wurde mühevoll gefeilt. Die Wandbilder können sogar personalisiert werden, da das Motiv abnehmbar ist und magnetisch angebracht wird. Julian und Max wollen Wertiges und Besonderes verkaufen, keine Souvenirs. „Und obwohl man das denkt, dass das nur Männern gefällt, ist dem nicht so – unsere Kundschaft ist mittlerweile fast 50/50“, betont Max lächelnd.

Macht für jeden Menschen mit Ruhrpottherz was her.

Eigener Onlineshop vs. Partner:innen

Das meiste läuft aktuell noch über einen Onlineshop – momentan sind die beiden aber eifrig dabei, Partner:innen zu finden, die ihre Möbelstücke in ihren Boutiquen anbieten wollen. „Außerdem wollen wir womöglich einmal die Woche einen kleinen Raum öffnen, in dem man die Stücke anschauen und anfassen kann, und auch die Qualität sieht“, so Max. Das ist auch empfehlenswert. Zwar gibt es kleinere Accessoires für 39€, aber ebenso Kommoden für 1500€. „Wir möchten Leute ansprechen, die wirklich eine Leidenschaft für die Thematik haben“. Kommt auch wirklich an, immerhin gibt es auch schon mehrere Cafés, Anwaltskanzleien und Haarsalons, die mit Objekten von „Kumpelkram“ ihre Läden aufgepimpt haben, sodass nicht nur private Zimmer verschönert werden können.

Regale sind in Planung, auch Uhren. Wer ein komplettes Zimmer in der passenden Optik wünscht, ist richtig bedient, da alle Produkte immer zu einem Ensemble gehören und gemeinsam ein stimmiges Ganzes ergeben. Aktuell ist der Duisburger Comedian Markus Krebs mit dem Duo in Kontakt, da auch er für sein zukünftiges Lokal Stücke haben möchte. Läuft also. Dann Glück auf, Jungs!

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