Ein Tag in Xanten: Geschichte erleben & Südseefeeling genießen

Xanten ist wie ein Überraschungsei: Drei spannende Gründe für einen Tagesausflug auf einmal.... Foto: Christoph van Leyen.
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Kleine Auszeit vom Alltag gefällig? Ein kurzer Tapetenwechsel kann Wunder wirken – und in NRW gibt es viel zu entdecken. Ihr seid auf der Suche nach einem Ausflugsziel für eine Tagestour? Startet eine spannende Entdeckungsreise nach Xanten am Niederrhein. Taucht ein in einen Tag voller Geschichte, Kultur und Spaß, Xanten hat so viel zu bieten!

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Klein? Von wegen!

Xantens Ursprünge liegen in der Römerzeit. Schon um 13 v. Christus lagerten hier römische Legionäre auf dem Fürstenberg. Wasserwege und Straßen entstanden, um die zahlreichen Legionäre zu versorgen, auch ein Hafen wurde angelegt. Im Umkreis des Militärlagers siedelten mit der Zeit auch Zivilist:innen. Später, im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus, war die neu erbaute „Colonia Ulpia Traiana“ eine Metropole. Als „Colonia“ gehörte die Siedlung zu den 150 wichtigsten Städten im riesigen Römerreich, sie war längst nicht mehr nur ein militärisch wichtiger Standort, sondern eine Stadt nach römischem Vorbild mit ziviler Verwaltung, Kultur- und Freizeitangeboten.

Die antike römische „Colonia“ war schon früh eine Metropole. Foto: Stadt Xanten

Nach den Römern kommen die Franken. In den nächsten Jahrhunderten entwickelt sich ein „Marktflecken“, Ackerbau und Viehzucht bestimmen das Bild. Die mittelalterliche Stadt Xanten entsteht. Der Name „Xanten“ wird erstmals um die Mitte des 8. Jahrhunderts erwähnt – er leitet sich vermutlich aus dem lateinischen „ad sanctos“ („bei den Heiligen“) ab, einem Hinweis auf die Märtyrergräber um die Stiftskirche St. Viktor.

LVR -Archäologischer Park Xanten

Freund:innen der römischen Antike sind im größten archäologischen Freilichtmuseum Deutschlands gut aufgehoben. Der archäologische Park und das LVR-Römermuseum lassen die alten Zeiten lebendig werden, auch durch Rekonstruktionen der antiken Bauten: Handwerkerhäuser, Hafentempel, Amphitheater und mehr bitten zur Zeitreise. In den Themenpavillons und Ausstellungen finden Besucher:innen zu unterschiedlichen Gebieten des römischen Lebens vertiefende Einblicke.

Hier ist die Antike ganz nah. Foto: Christoph van Leyen

Ein besonderes Highlight sind die „Römischen Wochenenden“, die zwischen Mai und September stattfinden. Wenn ihr lebendige Archäologie erleben wollt, seid ihr hier richtig.

SiegfriedMuseum Xanten

Das Nibelungenlied gehört zum Kanon der deutschen Kultur. Das mittelhochdeutsche Epos erzählt die Geschichte von Siegfried, einem heldenhaften Krieger und Sohn des Königs der Niederlande, und seinem tragischen Schicksal. Siegfried tötet den Drachen Fafnir und badet in seinem Blut, was ihn unverwundbar macht, außer an einer kleinen Stelle seines Rückens. Das Nibelungenlied ist eine fesselnde Erzählung von Liebe, Eifersucht, Rache und Tod, die im mittelalterlichen deutschen Kontext spielt.

Das SiegfriedMuseum zeigt die Rezeptionsgeschichte der Nibelungensage. Foto: Stadt Xanten

Was das Ganze mit Xanten zu tun hat? Ganz einfach, die väterliche Burg stand in Xanten, Siegfried wuchs in Xanten auf. Das SiegfriedMuseum verfolgt die sagenhaften Spuren des Königssohns und zeigt die Rezeption des Nibelungenlieds in den letzten sechs Jahrhunderten.

Historischer Stadtkern

Spuren der Geschichte findet ihr nicht nur in den Ausstellungen. Auch die Innenstadt atmet die vergangenen Jahrhunderte. Schlendert einfach durch die Straßen und Gassen, lasst euch von den eindrucksvollen, steinernen Zeugen inspirieren. Nach einem Stadtrundgang könnt ihr dann im mittelalterlichen Stadtkern ganz entspannt ausspannen und euch in einem der Cafés erholen.

Die Kriemhildmühle könnt ihr besichtigen. Natürlich könnt ihr die Erzeugnisse auch genießen. Foto: Christoph van Leyen

Wir stellen nur ein paar historische Gebäude vor; entdeckt die Stadt auf eigene Faust oder bucht eine der vielfältigen Stadtführungen über die Tourist-Information oder online.

St. Viktor Dom

Der gotische Dom wurde zu Ehren des Märtyrers Viktor und seiner Gefährten erbaut.

Ausblick von der Domspitze auf die Altstadt. Foto: Stadt Xanten

Ein Besuch lohnt sich für euch auf jeden Fall, wenn ihr an sakraler Kunstgeschichte interessiert seid – der Dom beherbergt einen Hochaltar mit Reliquienschrein, 17 Altäre, Skulpturen und Bildern. Jeden Samstag von April bis Oktober findet eine öffentliche Führung statt, die die jahrhundertealten Schätze zeigt und erläutert.

Im Kreuzgang von St. Viktor findet ihr garantiert Ruhe. Foto: Stadt Xanten

Entspannen könnt ihr im historischen Kreuzgang und Innenhof.

Klever Tor

Ehemals Stadttor in der Stadtbefestigung, dann Gefängnis. Jetzt könnt ihr in dem dreistöckigen Stadttor aus dem 14. Jahrhundert sogar übernachten! Von oben habt ihr einen tollen Blick auf die Stadt.

Früher Gefängnis, heute Ferienwohnung. Foto: Stadt Xanten

Gotisches Haus

Ein wahrer Blickfang mit der auffallenden Fassade. Es steht symbolisch für Xantens Blütezeit, wurde vermutlich 1540 erbaut und nutzte Tuffsteine aus der Römersiedlung Colonia Ulpia Traiana. Ein Großteil der Fassade, Wände, Dachstuhl und Holzbalkendecken, deren Holz 1539/1540 gefällt wurde, hat bis heute überdauert. Die markante Treppengiebel und die Vielzahl an Fenstern machen das Gebäude besonders sehenswert.

Evangelische Barockkirche

Im Jahr 1648/49 ließ der preußische Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg die evangelische Kirche errichten. Auch ein Friedhof wurde angelegt. Da der Platz neben der Kirche nicht ausreichend war, wurde die Kirche unterkellert. Bis zum Jahr 1777 fanden fast alle Gemeindemitglieder ihre letzte Ruhestätte in den Gewölben unter der Kirche.

Auch die evangelische Kirche ist historisch und eine Besichtigung wert. Foto: Stadt Xanten

Der 15. August wurde als Datum für die Kirchweihe gewählt, um den Abschluss des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 zu feiern. Mit diesem Friedensabkommen endete der Dreißigjährige Krieg. Dieser Tag ging als „Kurfürstensonntag“ in die Geschichte der Gemeinde ein, da der Große Kurfürst persönlich mit seiner Frau nach Xanten reiste, um die Kirche einzuweihen.

Die Natur genießen

Neben historischen Gemäuern und antiker Zeitreise könnt ihr in Xanten auch einen Sommertag am Wasser oder in nahezu unberührter Natur verbringen. Außerdem bietet der Luftkurort neben Geschichte und Natur auch ein Gradierwerk, das sozusagen Meeeresluft in die Lungen spült.

Gesunde, salzhaltige Luft könnt ihr am Gradierwerk in Xanten inhalieren. Foto: Christoph van Leyen

Xantener Nord- und Südsee

Xanten statt Malediven oder Bora Bora! Wasserratten finden hier ein Wassersportparadies. Ob ihr den Badestrand an der Südsee bevorzugt oder die sportlichen Angebote wie Wasserski, Segeln, Tauchen oder Boot- und Floßfahrten – an den Seen gibt es alle Möglichkeiten. Um die Seen führt ein barrierefreier Rundweg, auf dem ihr Wissenswertes zum Kneippen erfahren könnt.

Romantik pur an der Xantener Südsee. Foto: Christoph van Leyen

Naturschutzgebiet Bislicher Inseln

Die Bislicher Insel bei Xanten beherbergt ein vielfältiges Ökosystem, das durch die durchdachte Verlegung von Deichen entsteht, um dem Rhein zu ermöglichen, das angrenzende Ufer zu überfluten. Diese Dynamik schafft eine ständig wechselnde Auenlandschaft, die eine einzigartige Vielfalt an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen hervorbringt.

Nahezu unberührte Natur findet ihr auf der Bislicher Insel. Foto: Stadt Xanten

Entdeckt die geschützte Lebenswelt in der Dauerausstellung und auf eigene Faust.

Das NaturForum Bislicher Insel bietet:

  • Die Ausstellung „Auengeschichten“
  • Fachexkursionen in das Naturschutzgebiet
  • Eine beeindruckende Aussichtsplattform
  • Einen Fledermausnistplatz
  • Die Gelegenheit, im Winter Wildgänse zu beobachten
  • Das jährlich stattfindende Obstwiesenfest
  • Naturerlebnisspiele
Genießt die reine Natur! Foto: Stadt Xanten
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