Es lebe die Vielfalt! Der Juni ist Pride Month – Ein Monat, in dem Diversität gefeiert wird. Passend dazu liefert Christopher Filipecki gute Serien, Filme und Bücher, die sich mit queeren Themen befassen und stellt Musiker:innen vor, die mit Stolz von der Heteronorm abweichen.
Bücher
Olivia Jones: Ungeschminkt – Mein schrilles Doppelleben
Sie ist Deutschlands beliebteste Dragqueen. Olivia Jones ist seit fast zwei Jahrzehnten aus dem deutschen TV kaum wegzudenken und hat mit unzähligen Kultauftritten stets für Furore und Lacher gesorgt, aber dabei nie Sympathiepunkte einbüßen müssen. In ihrer Autobiografie gibt sie Höhen und Tiefen ihres Lebens wieder.
Alicia Zett: Not Your Type
Autorin Alicia Zett lebt in Frankfurt, hat Film studiert und bespricht schon länger LGBTQ*-Themen auf ihren Social-Media-Kanälen. Nun folgt ihre Buchreihe „Love Is Queer“. Der erste Band „Not Your Type“ erzählt die Geschichte von den Studierenden Marie und Fynn, die sich ineinander vergucken – allerdings ist Fynn trans. Wie kann er Marie davon nur erzählen?
Benjamin Melzer: Endlich Ben – Transgender, Mein Weg vom Mädchen zum Mann
Yvonne merkt in ihrer Jugend, dass sie mit typischem Mädchenkram nicht viel anfangen kann. Sie verliebt sich in ein anderes Mädchen, fühlt sich aber nicht lesbisch – stattdessen findet sie raus, dass sie im falschen Körper lebt. Heute ist Benjamin Melzer Fitnesscoach, Model und hilft anderen Transmenschen. Sein Weg ist im Buch niedergeschrieben.
Serien
RuPaul’s Drag Race
Wie aus einem Nischenprogramm ein Megaerfolg wird: RuPaul gilt seit den 90er-Jahren als eine der weltweit bekanntesten Dragqueens. Seit 2008 läuft die irrwitzige und überdrehte Show „RuPaul’s Drag Race“ im US-TV – quasi „Germany’s Next Topmodel“ mit Drags. Auch hierzulande hat die Show unzählige Fans. Staffel 13 ging vor wenigen Wochen zu Ende.
It’s A Sin
Anfang des Jahres haben sich Kritiker:innen in UK nur so überschlagen: Die neuste Mini-Serie von Kultregisseur Russell T Davies (u.a. „Queer as Folk“) befasst sich auf emotionale und mitreißende Art und Weise mit dem Aufkommen von AIDS in den 80s. Start ist in Deutschland am 20.6. beim Starzplay Channel von Amazon Prime.
All You Need
Die erste deutsche schwule TV-Serie – und dann noch in der ARD. „All You Need“ ist aktuell in aller Munde und zeigt das turbulente Leben zweier Pärchen in Berlin. Die fünf Folgen der ersten Staffel ergeben zusammen nur gute zwei Stunden Spielzeit – Staffel 2 ist aber schon geplant.
Filme
Blau ist eine warme Farbe
Ein französischer Arthaus-Film mit drei Stunden Länge und lesbischer Thematik – klingt speziell, ist aber ein absolutes Must-Seen. Selten wurde Romantik, Coming-of-Age, Drama und Queerness besser umgesetzt. Ganze 750 Stunden Filmmaterial sind beim Dreh entstanden. „Blau ist eine warme Farbe“ gewann die Goldene Palme in Cannes. Zurecht.
Freier Fall
Hanno Koffler und Max Riemelt spielen die Hauptrollen in dem deutschen Genre-Hit „Freier Fall“ aus dem Jahre 2013. Der Film gilt als deutsche Antwort auf „Brokeback Mountain“ und geht auch das Tabuthema „Homosexualität unter Polizeibeamten“ an. Teil 2 wird seit Jahren von Fans sehnlichst erwartet.
Moonlight
Als erster Film mit LGBTQ*-Hauptthema gewann „Moonlight“ 2017 den Oscar als „Bester Film“ – und dann noch mit afroamerikanischen Figuren. Selbst das Drehbuch wurde ausgezeichnet. Die in drei Teilen aufgesplittete Geschichte rund um Chiron ist aber auch herzergreifend.
Musiker:innen
Adam Lambert
Obwohl er in der achten Staffel des amerikanischen DSDS-Ablegers „American Idol“ nur den zweiten Platz belegte, wurde er zu einem der erfolgreichsten Künstler:innen des Landes. Seit fast zehn Jahren ist er Gastsänger bei Queen und gilt seitdem als bestmöglicher Ersatz für Freddie Mercury.
Lizzo
Lizzo nennt ihre Fans „Lizzbians“ – ein Schachtelwort aus ihrem Künstlerinnennamen und „Lesbians“, dem englischen Begriff für „Lesben“. Damit spielt sie nicht nur auf ihre queere Persönlichkeit an, sondern zeigt auch ihren Diversitätsgedanken, der sich zusätzlich durch ihre Vorbildrolle als Body-Positivity-Ikone abrundet.
Sam Smith
Offen schwul war der Brite seit Beginn seiner Karriere. Allerdings outete er sich 2017 als nichtbinär und bat um die Benutzung des Pronomens „they“ im Englischen. Seitdem präsentiert er sich wild mit mal männlichen, mal weiblichen Attributen und kommt damit richtig gut an.
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