Bosse in Düsseldorf: Songs übers Träumen

Bosse tanzt, als wär's der letzte Tanz. Foto: Sandra Heick
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Bosse füllt die großen Hallen des Landes, und wenn er auf Club-Tour geht, dann ist das ein Geschenk an die Fans. Eine Station der kleinen Tour: Das Zakk in Düsseldorf. „Wir lieben den“, sagt Bosse anfangs über den Club. Und das Publikum, es ist äußerst nah beim Künstler – räumlich wie emotional.

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„Ich glaube, wir müssen alle den Mund aufmachen“

Für den ersten Song, „Royales Morgenblau“ vom aktuellen Album „Übers Träumen“, braucht Bosse zwei Ansätze – er hat kurz mal den Text vergessen, weil er sich so über jemanden im Publikum gefreut hat. Bosse sieht neue Gesichter, kenne aber einige auch schon seit 20 Jahren, sagt er beim Blick durchs Zakk auf ein „offenes, bunt gemischtes Publikum“.

In der Welt laufe im Moment so vieles schief, merkt der Sänger im „Black Coffee against white Power“-Shirt an – „und ich glaube, wir müssen alle den Mund aufmachen. Vor allem, wenn’s gegen Rechts geht.“ Es folgt lauter Applaus fürs Haltungzeigen.

Der Song „Das Paradies“ zeigt daraufhin Bosses Version einer guten Welt, in der „einfach niemand ein Arschloch“ ist. „Ich habe mir eine gesellschaftliche Shit-Liste aufgeschrieben und die ins Positive gezogen.“

Augen zu, Musik an

Bosse hat neue wie alte Songs im Gepäck, laute wie leise. „Ich habe nur einen Wunsch: Bitte nicht mitklatschen“, sagt er, als er zur Gitarre greift und „Augen zu, Musik an“ in einer Akustik-Version anstimmt. „Wenn, dann nur ganz hinten. Ich spiele so beschissen Gitarre und ich komme dann immer so dermaßen durcheinander.“ Kommt Bosse in Düsseldorf nicht. Es wird ein leises Highlight.

Bosse auf Club-Tour im Düsseldorfer Zack. Foto: Sandra Heick

Und nach jedem leisen Highlight, bei dem nicht selten Tränen fließen, wird wenig später wieder ausgiebig getanzt. Bosse hat eine siebenköpfige Band dabei, die richtig viel Freude bereitet. „So oder so“, „Alter Strand“ oder auch „Dein Hurra“ – die Setlist ist top. „In all mein Schwarz dein grellstes Blinken – dein Hurra gegen das Versinken.“ Es sind Zeilen wie diese, mit Blick nach vorn, zum Hellen gerichtet, für die seine Fans Bosse so lieben.

Bosse ist es egal, was die Leute von ihm halten

„Als ich so 17/18  war, ist mir aufgefallen, dass jetzt Zeit dafür ist, dass mir scheißegal ist, was sie Leute von mir halten“, gibt er den Anwesenden mit auf den Weg. „Das war die allerbeste Entscheidung. Man nennt das Selbstliebe.“

In Zeiten, in denen viele mit Zweifeln und Ängsten und Narben zu tun haben, sind Bosse-Konzerte wertvolle Pflaster. Tanzen, als wär’s der letzte Tanz, Loslassen lernen und wissen: Alles ist jetzt. „Das war die schönste Zeit.“

Bosse in NRW: 26.4.24 Köln Palladium + 2.5.24 Münster, MCC Halle Münsterland + 22.6.24 Salzkotten (Dreckburg Open Air) + 1.8.24 Dinslaken Burgtheater 

Mehr zu Bosse gibt’s bei Instagram oder auf seiner Homepage.

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