Alternative Weihnachtsbäume: nachhaltig und nadelfrei

Weihnachtsfest und -baum gehören untrennbar zusammen. Nachhaltige Varianten liegen dabei im Trend. Foto: Pexels
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Ein bunt geschmückter Baum gehört für die meisten zum Weihnachtsfest dazu. Die Kehrseite: Jahr für Jahr werden in Deutschland dafür Millionen Tannen gefällt, die es dann nur kurze Zeit nach den Feiertagen zu entsorgen gilt. Die gute Nachricht ist, dass immer mehr Menschen nach Alternativen zum echten Baum suchen – neben künstlichen Exemplaren kommen dabei auch kreative DIY-Ideen zum Einsatz!

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Woher kommt der Brauch?

Oh Tannenbaum! Die alte Tradition wird heute gerne mit ausgefallenem Schmuck aufgelockert. Foto: Pexels

Zu Beginn die Frage: Wie wurde überhaupt aus der gewöhnlichen Tanne der Weihnachtsbaum, den wir heute kennen und lieben? Der Ursprung des weltweit bekannten Symbols des Weihnachtsfestes findet sich im 15. Jahrhundert: Während damals in der katholischen Weihnacht eher die Krippe als das typische Kennzeichen galt, setzten Martin Luther und weitere Reformatoren auf den Christbaum. Laut einer Überlieferung aus dem Jahre 1535 wechselten später in Straßburg erstmals Bäume den Besitzer, damit diese daheim geschmückt werden konnten. Dabei handelte es sich um kleine Eiben, Stechpalmen oder auch Buchsbäume. Während ab 1730 dann auch Kerzen die Häuser (evangelischer Familien) erhellten, wurde der Weihnachtsbaum gegen Ende des 19. Jahrhunderts schließlich fester Bestandteil des deutschen Weihnachtsfestes. Von dort aus gelangte der Trend weiter: Deutsche Adelsfamilien verbreiteten den Brauch über Höfe in ganz Europa; Auswander:innen ließen später schließlich auch in Amerika die Bäume erstrahlen.

Weihnachtsbaum und Nachhaltigkeit

Wie nachhaltig können Weihnachtsbäume sein? Expert:innen verweisen auf Zertifikate und Siegel. Foto: Pixabay

Geht das überhaupt zusammen – „Weihnachtsbaum” und „nachhaltig”? Vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist zu erfahren: „Der nachhaltigste Baum ist kein Baum bzw. ein Baum, der bei Forstmaßnahmen sowieso gefällt werden würde, also ein Abfallprodukt.“ Klingt ziemlich unfeierlich, verdient aber einen genaueren Blick: Denn beim Anbau konventioneller Weihnachtsbäume – also Tannen, die im Baumarkt, auf dem Weihnachtsmarkt oder auch bei Bäuer:innen zum Selbstfällen erhältlich sind – kommen in den Plantagen nicht selten Herbizide, Insektizide und Fungizide zum Einsatz. Substanzen, die der Unkraut-, Insekten- und Pilzbekämpfung dienen. Rückstände dieser Wirkstoffe können das Nervensystem schädigen, das Hormonsystem beeinflussen oder gar Krebs erregen. Auch gelangen die Gifte in Böden und Gewässer. Die Umweltschutzorganisation WWF rät daher, beim Kauf einer Tanne auf Siegel und Zertifikate zu achten, die einen ökologischen Anbau garantieren. Das können Bäume sein, die in einer pestizid- und düngefreien, zertifizierten Kultur (Bioland) auf landwirtschaftlicher Fläche angebaut worden sind, oder aber Tannen, die aus einem hochwertig zertifizierten Wald stammen.

Keinachtsbaum®

Wie es der Name bereits verrät: Beim Keinachtsbaum® handelt es sich um eine Alternative zur klassischen Tanne. Und diese stemmt sich gegen das Fällen der unzähligen Bäume, die hierzulande im Dezember das Wohnzimmer erstrahlen lassen, spätestens aber Ende Januar der Entsorgung zum Opfer fallen. Neben jeder Menge Nadeln im Treppenhaus bleiben dann auch einige Tonnen CO2 übrig, die beim automatisierten Fällen und Transportieren der Bäume anfallen. „In Zeiten des Klimawandels ist jeder gesunde Baum, der ohne Not abgeholzt wird, ohnehin ein Baum zu viel”, finden die Keinachtsbaum®-Initiator:innen. Aus diesem Grunde hauchen sie einem alten Trend neues Leben ein: Ein aus nachhaltig angebautem Eschenholz gefertigter Baumständer basiert auf einer modularen Bauweise und ist beliebig erweiterbar (Höhen zwischen 100 und 285 cm erhältlich). Das dazugehörige Schnittgrün wird klimaneutral nach Hause geliefert oder kommt direkt von lokalen Erzeuger:innen. Der jährlich wiederverwendbare DIY-Baum ist für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Design 2023 nominiert.
Keinachtsbaum® – Das Original, Alternative zum klassischen Weihnachtsbaum

Alternative Ideen

Weihnachtsbaum nach Waldspaziergang

Diese Baum-Alternative ist schnell angefertigt und lässt sich prima mit einer kleinen Sammelaktion beim nächsten Waldspaziergang verbinden: Denn Schritt für Schritt lässt sich der DIY-Weihnachtsbaum zusammensetzen. Dafür trockene Äste der Größe nach vor einer (idealerweise neutralen) Wand mit einer Juteschnur zusammenknoten und anschließend nach Belieben schmücken. Nach dem Weihnachtsfest finden die Äste zum Beispiel eine Zweitverwertung als Reisighaufen, denn Totholz unterstützt die Artenvielfalt.

Kugeln auf Kork

Platzsparend und individuell: Mit einer Korkwand, jeder Menge Reißzwecken und verschiedenen Christbaumkugeln erstrahlt auch diese Baum-Alternative in vollem Glanze. Korkplatten sind in verschiedenen Größen und Stärken (zwischen zwei und 20 Millimetern) im Baumarkt und natürlich auch online erhältlich. Neben bunten Kugeln machen auch Lametta, Lichterketten, Tannenzapfen und -äste am Kork-Weihnachtsbaum einiges her.

Bücherbaum

Weihnachten bei Leseratten: Für diese Baum-Variante braucht es so manche Schmöker, um eine amtliche „Tanne” zu erzielen. Alles beginnt mit einem Kreis aus Büchern auf dem Boden – je höher der Bücherbaum werden soll, desto größer muss dieser unterste Kreis sein. Nun geht es Schicht für Schicht in die Höhe, bis die Spitze erreicht ist. Die Bücher dabei am besten so anordnen, dass kleine Flächen für den Baumschmuck bleiben.

Mit der Leiter hoch hinaus

Absolut simpel und ideal bei hohen Zimmerdecken: Der Leiter-Weihnachtsbaum ist fix aufgestellt und lässt sich mit unzähligen Deko-Ideen verwirklichen. Während sich Lichterketten und Lametta um die Streben und Sprossen schlängeln, baumeln die Kugeln in der Mitte herunter. Unter der Leiter ist zudem jede Menge Platz für kleine und große Geschenke.

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