Rent: Standing Ovations im Opernhaus Dortmund

Patricia Meeden mimt Mimi in Rent mit viel Power und Gefühl. Foto: Thomas M. Jauk
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Das Opernhaus Dortmund zeigt das Rock-Musical Rent. In deutscher Sprache. Wir waren bei der Premiere dabei – und überrascht, wie gut das funktioniert. Am Ende gab es Standing Ovations für ein Werk, das unter die Haut geht.

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Rent: Hinfort mit den Bohèmiens und Obdachlosen!

New York in den 90ern: Filmemacher Mark und Musiker Roger können die Miete für ihr Apartment nicht mehr zahlen. Ihr Vermieter  – und einstiger Mitbewohner – will, dass sie ausziehen: Denn ihm schwebt eine Luxussanierung vor, wie sie für die gesamte Avenue A im hippen Stadtteil East Village vorgesehen ist. Die dort lebenden Bohèmiens und Obdachlosen zu vertreiben, scheint für ihn kein großes Ding zu sein. Und als dann auch noch die drogenabhängige Mimi und der Drag-Künstler Angel auftauchen, wird das Leben der Protagonisten einmal mehr durcheinandergewirbelt …

Im Rock-Musical Rent geht’s um Kreative, deren Lieblingswort nicht „Miete“ ist. Foto: Thomas M. Jauk

Die Geschichte stammt aus der Feder des Komponisten und Autors Jonathan Larson – und Rent verzeichnete bereits manch großen Erfolg. Das Werk erhielt Tony Awards für das „Beste Musical“ und die „Beste Originalmusik“ sowie den Pulitzer-Preis für das „Beste Drama“. In Dortmund inszeniert Gil Mehmert.

Und plötzlich schneit es im Dortmunder Opernhaus

Das erste Lob nach der Premiere von Rent im Dortmunder Opernhaus haben die Bühnenbildner verdient, denn was da geboten wird, ist vom Feinsten. Rogers Wohnung kann nach oben gefahren werden, sodass darunter zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe Platz findet. Wenn es draußen kalt ist, fällt Schnee. Raum um Raum um Raum entsteht fast wie von Zauberhand.

David Jakobs und Patricia Meeden glänzen

Und dann: Szenenapplaus für Patricia Meeden, die die drogenabhänigige Mimi verkörpert, und David Jakobs als Roger, dem Mimi den Kopf verdreht. Sie singen famos, spielen mit großer Leidenschaft und leiden auf der Bühne, dass man nur mitleiden kann. Roger will den einen großen Song schreiben, und er will nach großem Verlust wieder lieben können. Und Mimi, sie ist die Richtige, doch die Drogen drohen sie in den Abgrund zu treiben …

Neben Patricia Meeden und David Jakobs sticht vor allem Lukas Mayer als Drag-Künstler Angel hervor, der die Rolle mit viel Körpereinsatz lebt und in schrillen Klamotten seine ganz eigene Farbe ins Stück bringt. Angel hat Aids. Und ist damit nicht allein.

Rent ist eine moderne Version von Puccinis La Bohème

Am Ende – nach ein paar Längen, dafür umso mehr Glanzmomenten – erklingt „Seasons of Love“ (auf Englisch!) – der Song aus Rent, den Patricia Meeden und David Jakobs dem Dortmunder Publikum schon bei den Cityring-Konzerten präsentiert haben. Ein absoluter Ohrwurm. Dann springt das Publikum auf. Applaus für einen famosen Abend voller Gänsehaut-Momente! „Das Herz kann frieren – oder es brennt.“

Kenner:innen wissen: „Rent“ ist eine moderne Version von Puccinis La Bohème. Am 15.10. und 10.12. gibt es Doppelvorstellungen beider Werke. Weitere Termine und Tickets: hier entlang.

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