Das Bild der leicht antiquierten Bücherei mit überschaubarem Angebot gehört längst der Vergangenheit an: In vielen Städten NRWs kommen Bibliotheken heute als bestens ausgestattete Medienhäuser daher, die euch neben aktuellen Romanen, Hörbüchern und Filmen auch moderne Arbeitsplätze mit Laptops und gratis WLAN bieten. Ein weiterer Trend ist es, neben Literatur auch Gebrauchsgegenstände des Alltags zu verleihen.
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund
Als eine der großen NRW-Bibliotheken in städtischer Trägerschaft findet ihr die Stadt- und Landesbibliothek Dortmund zentral gelegen, direkt gegenüber des Hauptbahnhofs. Seit dem Jahr 1999 beheimatet der leicht-futuristische Bau des Schweizer Architekten Mario Botta einen Bestand von rund einer Million Medien; neben Druckerzeugnissen könnt ihr auch auf E-Books sowie E-Magazine und -Zeitungen zurückgreifen. Wer ein ruhiges Plätzchen zum Lesen, Recherchieren und Arbeiten sucht, wird in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund ebenfalls fündig: Arbeitsplätze mit kostenfreiem WLAN, PCs sowie Scan-, Druck- und Kopiermöglichkeiten sind ausreichend vorhanden.
Stadt- und Landesbibliothek Dortmund, Max-von-der-Grün-Platz 1–3, Dortmund
Stadtteilbibliothek Essen Huttrop
Nicht die größte, dafür aber die jüngste Bibliothek Essens findet ihr in Huttrop: Mitte September 2023 eröffnete dort am Mählerweg 1 die neue Stadtteilbibliothek. Auf einer Fläche von rund 700 Quadratmetern findet ihr dort eine moderne Einrichtung vor, die neben der Versorgung mit analogen und digitalen Medien auch als Aufenthalts- und Veranstaltungsort daherkommt. So versteht sich die neue Stadtteilbibliothek als inspirierender Ort zum Lesen, Lernen und miteinander Quatschen. Mit Blick auf den früheren Standort in der Steeler Straße verspricht Sabine Schnick, Leiterin der Stadtteilbibliothek Huttrop, dass sich „unsere Kund:innen auf eine größere Bibliothek mit jeder Menge Wohlfühlcharakter und Veranstaltungsmöglichkeiten freuen dürfen.”
Stadtteilbibliothek Essen Huttrop, Mählerweg 1, Essen
bib der dinge Bochum
Es müssen nicht immer Bücher sein: In der Bochumer bib der dinge findet ihr unter anderem Werkzeuge für Heim und Garten, Utensilien für die Küche, Sport- und Freizeitartikel und sogar Musikinstrumente. Neben der Hauptstelle Auf dem Anger 1 habt ihr an weiteren Standorten in Bochum die Möglichkeit, nützliche Alltagsgegenstände auszuleihen. Online stöbern, anmelden, reservieren, abholen: Vom CD-Player über den Bohrer bis hin zum Staubsauger ist in den gut sortieren Regalen der bib der dinge allerlei zu finden. Hinter der findigen Idee, die sich auch in anderen Städten und Regionen verbreitet, stecken zwei klare Missionen: Zum einen lassen sich durch das Verleihen und mehrfache Verwenden von Gebrauchsgegenständen kostbare Ressourcen schonen; gleichzeitig möchten die Initiator:innen aber auch auf das Problem der sozialen Ungleichheit aufmerksam machen: „Bibliotheken der Dinge ergänzen das Prinzip der Chancengleichheit mit dem Prinzip der Zugangsgleichheit”, so das Team aus Bochum. „Alle, ungeachtet ihres Einkommens, haben Zugang zu einem großen (und stetig wachsenden) Spektrum an Dingen.”
bib der dinge Bochum, Auf dem Anger 1, Bochum
Stadtbibliothek Duisburg
Hell, modern, gemütlich: Für einen Aufenthalt in der Stadtbibliothek Duisburg dürft ihr durchaus etwas mehr Zeit einplanen. Bequeme Möbel, freies WLAN sowie Laptops und PCs zur Nutzung im Haus sprechen für sich. In der 1. Etage des Gebäudes befindet sich die Kinder- und Jugendbibliothek für verschiedene Altersklassen – die Stadtbibliothek Duisburg bietet hier regelmäßig ein Kinderprogramm an, das aus Vorlesespaß, Bilderbuchkino, Basteln und Malen besteht. Auch Gaming-Fans dürfen sich freuen, denn Konsolenspiele können nicht nur ausgeliehen, sondern auch vor Ort gedaddelt werden. Gleiches gilt für Gesellschaftsspiele. Ein echtes Highlight ist die MachBar: Dort habt ihr die Möglichkeit, Musik und Fotos zu digitalisieren, einen 3D-Drucker auszuprobieren oder vor einem Green Screen kreative Fotoprojekte umzusetzen.
Stadtbibliothek Duisburg, Steinsche Gasse 26, Duisburg
Öffentliche Bücherschränke Münster
Neben einer gut sortierten Stadtbücherei bietet euch die Stadt Münster weitere Möglichkeiten, um an spannende Literatur zu gelangen. Zum einen wächst die Zahl öffentlicher Bücherschränke in der Stadt – darin werden Schmöker kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme angeboten. Nicht nur Bücher, sondern auch gut erhaltene Gebrauchsgegenstände wie Kleidung, Spielzeug, Medien oder Dekoartikel findet ihr zudem in sogenannten Give Boxen. Die festen Standorte der Bücherschränke und Boxen in Münster findet ihr hier. Mehr als nur einen Standort bedient der Bücherbus der Stadtbücherei: Über zwanzig Haltestellen in Münster fährt er an, um quer durch die Stadt mit über 12.000 Medienangeboten (Bücher, Zeitschriften, Hörbücher, Tonies, DVDs, Games und Gesellschaftsspiele) zu begeistern. Hier geht es zum Fahrplan.
Öffentliche Bücherregale, Give Boxen und der Bücherbus, versch. Orte in Münster
Zentralbibliothek im KAP1 Düsseldorf
Was einst im Jahre 1885 mit der Gründung einer Öffentlichen Bibliothek in Düsseldorf begann, mündet heute im Zuge steter Entwicklung und vieler Neuanfänge in der modernen Zentralbibliothek im KAP1. Dabei handelt es sich um ein ehemaliges Logistikgebäude der Post, das seit Ende 2021 auf zwei Ebenen und mit einer Fläche von insgesamt 8.000 Quadratmetern weit über 300.000 Medien beheimatet. Zudem könnt ihr euch im KAP1 einen von rund 600 (!) Arbeitsplätzen sichern, um bei freiem WLAN an den verfügbaren PCs arbeiten zu können. Zum Entspannen lädt das Bibliothekscafé „Xafé” inklusive Blick über die Düsseldorfer Innenstadt ein. Spannend: Im LibraryLab Studio stehen euch Video-, Audio- und Bildbearbeitungsprogramme zur Verfügung; im Musikstudio mit eigenem Flügel geht es musikalisch zu.
Zentralbibliothek im KAP1, Konrad-Adenauer-Platz 1, Düsseldorf
Historisches Archiv der Stadt Köln
Die Geschichte des Kölner Stadtarchivs kann nicht erzählt werden, ohne den tragischen Einsturz des Gebäudes im Jahre 2009 zu erwähnen: Der Boden unter dem Archiv in der Südstadt sackte im Bereich einer U-Bahn-Baustelle ab; beim gleichzeitigen Einsturz zweier benachbarter Gebäude kamen damals zwei Menschen ums Leben. Zwölf Jahre später fanden das historische Archiv und auch das Rheinische Bildarchiv ein neues, modernes Zuhause: Am Eifelwall 5 könnt ihr nun in die Geschichte der Stadt Köln eintauchen und Urkunden, Akten sowie zahlreiche Handschriften und Originale (u. a. von Jacques Offenbach, Konrad Adenauer und Heinrich Böll) begutachten. Ausgewählte Unterlagen lassen sich im Lesesaal des Historischen Archivs unter die Lupe nehmen – die vorhandenen Computerarbeitsplätze ermöglichen es zudem, in bereits digitalisierten Beständen zu recherchieren.
Historisches Archiv der Stadt Köln, Eifelwall 5, Köln