Pommesbude – das ist so gestern. Wer heute als Start-Up in der Fastfood-Branche einsteigt, braucht andere Konzepte als Pommes Rot-Weiß und frittierter halber Hahn. Ein Beispiel für die schöne neue Imbiss-Welt (Street-Food-Modus) gibt es in einem klitzekleinen Laden hinter dem Bochumer Hauptbahnhof.
Neben anderen kleinen Nischeneinzelhändlern begrüßt Sven Ruhr seine Gäste im selbsttitulierten „Szene-Imbiss“ Onkel Buddy. Pate steht offensichtlich Buddy Holly, früh verunglücktes Rock’n’Roll-Hornbrillen-Idol aus den 50ern. Das ganze grafische Konzept ist entsprechend poppig amerikanisch, im Laden gibt es nur eine große Theke, ein paar Zettel an der Wand ( die Speisekarte quasi) und eine Handvoll Sitzgelegenheiten, gemütlich. Nichts für ein schickes Dinner, aber lässig. Lässig ist definitiv auch das Angebot, das vom üblichen Schnellimbiss-Kram korrekt abweicht. Etwa der „Modern Talking Burger – mit gebackenen Falafel, Tomate, Avocado, Eisbergsalat, Sesam, Koriander-Paprikasalsa und Sauce“ oder der hiesige Kommentar zu Pommes Rot-Weiß, der „Buddy’s Fritten Spezial – getoppt mit Avocado-Sauerrahm und Koriander-Paprikasalsa“.
Lang gehegter Traum
Die Sachen hier schmecken frisch und kreativ, wechselnde Tagesgerichte (Suppen, Salate, Weckgläser etc) sorgen dafür, dass es dem Szene-Gast nicht langweilig wird. Ruhr erfüllte sich gemeinsam Lebensgefährtin Nicole Spann einen lang gehegten Traum. Nachdem der Sven im Hotel Wacht am Rhein (Wesel) seine Kochausbildung abgeschlossen hatte, arbeitete er in zahlreichen Restaurants und Hotels im In- und Ausland, darunter in der Schweiz, in Österreich, in Irland und in Norwegen. Deshalb auch nicht nur Burger. „Aber zugegeben“, sagt der Chef bescheiden, „die Burger laufen mit Abstand am besten“.
Onkel Buddy, Universitätsstr.26, Bochum