Karneval op Kölsch Teil III: Rosenmontag

Wer ein Strüßje haben möchte, zahlt mit einem Bützje. Foto: Marco Verch
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Am Rosenmontag erstrahlt Köln in buntem Karnevalsglanz, während der traditionelle Rosenmontagszug durch die Straßen zieht. Die Wurzeln dieses festlichen Spektakels reichen bis ins Jahr 1823 zurück, als das Festordnende Komitee gegründet wurde. Erfahrt von unserer Karneval-Spezialistin Laura B. mehr über die faszinierende Geschichte dieses karnevalistischen Höhepunkts und erhaltet wertvolle Tipps für einen gelungenen Tag!

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Rosenmontag: Die Geschichte dahinter

Die Wurzeln des Rosenmontags in Köln reichen zurück bis ins Jahr 1823, als das Festordnende Komitee gegründet wurde, um nach der strengen Unterbindung des karnevalistischen Treibens durch Napoleon eine Neugestaltung des Karnevals zu ermöglichen. Die jährliche Hauptversammlung des Komitees fand in der Fastenzeit am Sonntag Laetare statt, der regional auch als „Rosensonntag“ bekannt war, da der Papst an diesem Tag eine Goldene Rose segnete und überreichte. Das „Festordnende Komitee“ wurde nach seinem jährlichen Sitzungstermin auch als „Rosenmontagsgesellschaft“ bezeichnet.

Eine alternative Erklärung zur Herkunft des Begriffs „Rosenmontag“ stammt aus dem Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm. Hier wird die Bezeichnung als Ableitung von „Rasenmontag“, dem „rasenden Montag“, im Mittelhochdeutschen erklärt. Das Deutsche Wörterbuch führt dies auf das kölsche Wort „rose“ für „tollen“ zurück. So wird der Rosenmontag zu einem fröhlichen Höhepunkt im Kölner Karneval, geprägt von Tradition und ausgelassener Feierlaune. Aber auch hier gilt: Beides ist nicht bewiesen, sondern nur ein Erklärungsversuch.

Der Rosenmontag hat einen festen Platz im liturgischen Jahr und wird stets 48 Tage vor dem Ostersonntag gefeiert. Die Berechnung des Termins erfolgt nach der Osterformel des beweglichen Ostersonntags, die auch für viele andere christliche Tage mit besonderer liturgischer Bedeutung angewendet wird. Diese Tradition verankert den Rosenmontag in einem zeitlichen Bezug zum Osterfest und verleiht ihm eine feste Position im christlichen Kalender.

Der klassische Lappenclown ist ein beliebtes Kostüm, nicht nur abseits der Strecke. Foto: Wikimedia

Kostümtrends und Musikhits für 2023/2024

Kostümtrends:  Ganz oben auf der Liste stehen daher abermals Stranger Things, Peaky Blinders, Game of Thrones und Wednesday. Die Serienhits regen so manches Mal dazu an, sich zur Karnevalszeit in ihr beliebtestes Konterfei zu verkleiden. Doch auch das Setting und das Genre bieten eine große Variation an Möglichkeiten. Etwa spielt die Gangster-Serie Peaky Blinders in den 1920er-Jahren. Ich bin sicher, dass in diesem Jahr die charakteristischen Kostüme der Serie Squid Game ein Revival erleben aufgrund der neu herausgekommenen Realityshow. Außerdem verkleiden sich traditionell viele Männer als Frauen – manche so gut, dass man es erst an der Stimme erkennt. Gar nicht so geheimer Tipp: Zieht euch lieber warm an. Auch im Elch-Kostüm mit zwei Leggings und unzähligen Pullis drunter kann man viel Spaß haben. Nehmt euch Jutebeutel mit, falls ihr Kamelle sammeln oder danach noch feiern wollt (da könnt ihr die überschüssigen Lagen Eures Kostüms verstauen).

Musik für den Rosenmontag: Top 10 der neuen Hits (sortiert nach YouTube Klicks)

1.         Kasalla – Wenn ich ne Engel bin

2.         Brings – Lieblingslied

3.         Höhner – Es ist nicht so wie du denkst

4.         Brings – Romeo und Julia

5.         Miljö – Et letzte Mol

6.         Cat Ballou – Gute Zeit

7.         Räuber – Oben unten

8.         Querbeat & Lugatti 9ine & Brings – Kein Kölsch für Nazis

9.         Kasalla – Bunte Hungk

10.       Micky Brühl – Magdalena

Es hilft aber auf jeden Fall, die Klassiker zu kennen. Die werdet ihr nämlich den ganzen Tag überall hören. Die Musikkapellen spielen die Hits während des Zuges instrumental. Wer da mitsingen kann, hat definitiv mehr Spaß!

Geheimtipp für den perfekten Zugblick

Foto: Google Maps

Tipp aus der Redaktion: Stellt euch direkt vor’s Gaffelhaus (ihr kommt aus dem Hbf und lauft auf eine große Tribüne zu – die DB Tribüne. Einmal drumherum und ihr steht vor einem italienischen Lokal). Da habt ihr direkt in der Nähe eine Toilette, Kölsch-Nachschub, dauerhaft Musik (ihr müsst früh da sein, da freut ihr euch über die Unterhaltung) und ihr kommt vor allem „schnell“ – das ist relativ nach dem Zug-Ende – wieder in den Hbf. Ein großer Vorteil ist auch, dass kaum Durchgangsverkehr herrscht, weil der Platz zwischen Absperrung und Gaffelhaus recht schmal bemessen ist. Zusätzlich erfahrt ihr während des Zuges allerhand Wissenswertes über die Gruppen, die vorbeiziehen, da der Moderator der DB-Tribüne das zahlende Publikum unterhalten muss. Falls ihr auf Strüßje (teilweise schöne Blumen, die ihr für ein Bützje ((Küsschen links rechts) bekommt) aus seid, kann ich euch sagen, dass ihr – je nach Kostümierung – auf jeden Fall mit gut 100 Blümchen für Mama nach Hause kommt. Auch Kamelle gibt’s dort massig, da viele Teilnehmende nicht (mehr) so gut zielen können, wenn sie bei euch vorbeikommen und die Menschen, die oben in den Fenstern des Gaffelhauses sitzen, nicht mehr treffen. In den letzten Jahren zog der Zug immer zwischen 12 und 13 Uhr an dieser Stelle vorbei. Es ist empfehlenswert, spätestens um 10 Uhr da schon einmal aufzuschlagen.

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