Ein Tag in Monschau: Zwischen Fachwerkromantik und Genuss

Monschau in der Eifel lockt mit Fachwerkhäuschen und Traditionen. Foto: Foto-RaBe auf Pixabay
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Die kleine Stadt nahe der belgischen Grenze bietet Besucher:innen die urwüchsige Natur der Eifel, historische Atmosphäre im vollständig erhaltenen Stadtkern und regionale Gastronomie. Mit seinen verwinkelten Gassen und den historischen Fachwerkhäusern verführt das kleine Städtchen zu einem Ausflug mit geschichtsträchtigem Schlendern. Wir zeigen euch, was die Gemeinde an der Rur (nicht an der Ruhr!) für euch bereit hält.

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Die Stadtgeschichte Monschaus

Auch Monschau verdankt seine Entstehung einer Burg. Erstmals 1198 als Mons Loci erwähnt, wurde die Burg im 13. Jahrhundert zu Monjoje, ein typischer Burgname im Umfeld der Kreuzzüge. Burgherr Walram von Limburg-Monschau nahm im 12. Jahrhundert an den Kreuzzügen teil. Unter der französischen Herrschaft Anfang des 19. Jahrhunderts wurde aus Monjoje oder Monjoye dann Montjoie. 1918, nach dem Ersten Weltkrieg, war Französisches verpönt und der Ortsname wurde zu „Monschau“.

Pause mit Blick auf Burg und Städtchen. Foto: Adobe Stock

Bekannt war Monjoje / Montjoie dank der Feintuchproduktion. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren die Rahmenbedingungen für die Entwicklung zu einer der bedeutendsten Tuchmacherstädte nahezu perfekt: Kalkfreies, weiches Wasser, billige Arbeitskräfte, Zunftfreiheit und die Möglichkeit für die protestantischen Tuchmacher, sich in der Eifelgemeinde anzusiedeln. Die Monschauer Tuche wurden weltweit gehandelt. Der damalige Reichtum der Tuchfabrikanten lässt sich an den historischen Patriziervillen ablesen. Aber auch historische Fabrikgebäude sind erhalten, ebenso wie einige Arbeiter-Häuschen, in denen der Preis des Reichtums der Anderen zu erleben ist.

Verwinkelte Gassen und eng aneinander geschmiegte Fachwerkhäuschen. Foto: Willian Matiola auf Pexels

Rotes Haus – Wohnen, Arbeiten und Repräsentieren

Eine ehemalige Patriziervilla als Museum: Bereits im Eingang beeindruckt die berühmte freischwebende Treppe aus Eichenholz, die sich über drei Stockwerke zieht. Sie ist verschwenderisch verziert: An der Außenseite zeigen 21 Motive die Stationen der Tuchherstellung.  Die glanzvolle Tuch-Zeit lässt sich hier am Beispiel der Tuchmacher- und Kaufmannsfamilie Scheibler nachempfinden. 1752 von Johann Heinrich Scheibner erbaut, zeugen die original eingerichteten Räume von großbürgerlicher Wohnkultur im 18. Jahrhundert. Ergänzend finden Besucher:innen des Hauses multimediale Themenräume rund um die Tuchherstellung.

Das Rote Haus ist im Winter geschlossen, ab 1. April bis zum 30. November täglich außer montags geöffnet.

Das prachtvolle Rote Haus in Monschau zeugt von glanzvollen Tuchmacherzeiten. Foto: Jens auf Pixabay

Rundfahrt mit der Stadtbahn in Monschau

Den besten Überblick bekommt ihr sicherlich mit einer Stadtführung. Alternativ könnt ihr auch eine Rundfahrt mit der Stadtbahn machen. Die Website von Monschau bietet weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten.

Die Burg

Die namensgebende Burg bietet einen tollen Ausblick über die Stadt. Der Innenhof ist im Sommer Schauplatz der „Monschau Klassik“. Besichtigen könnt ihr die Burg zwar nicht, aber ihr könnt hier in der Jugendherberge übernachten.

Kulinarischer Genuss

Ob nach einer historischen Tour zur Stärkung oder als Genießertag: In Monschau finden Ausflügler:innen nicht nur historische Zeugnisse. Auch der kulinarische Genuss kommt nicht zu kurz. Ob „Caffee-Rösterei“, handgefertigte Spirituosen oder Senf-Spezialitäten, die Monschauer:innen legen Wert auf Tradition und echtes Handwerk.

Freund:innen des würzigen Korns sollten in Monschau die Historische Senfmühle besuchen. Foto: Adobe Stock

Ihr braucht dabei auch kein schlechtes Gewissen haben, dass ihr euch nicht für Geschichte interessiert, denn in der Historischen Senfmühle zum Beispiel könnt ihr Genuss und Bildung verbinden. Im traditionsreichen Haus wird mittlerweile in der sechsten Generation Senf nach herkömmlicher Produktion hergestellt; das Restaurant „Schnabuleum“ bietet unter dem Motto „Lecker essen mit Senf“ internationalen Gaumenschmaus an. Im angeschlossenen Laden haben Senf-Liebhaber:innen die Qual der Wahl. Neben dem original „Moutarde de Montjoie“ gibt es viele weitere Senfsorten und allerlei Feinkost.

Naturerlebnis zum Wandern und Radfahren

Monschau liegt am Nationalpark Eifel. Klar, dass ihr hier auch bestens Wandern und Radfahren könnt. Außerdem könnt ihr im Monschauer Land das einzigartige Hohe Venn besuchen, eine Hochmoor- und Heidelandschaft, die es so eigentlich nur weiter nördlich gibt.

Auf Holzbohlen durch die einzigartige Landschaft des Hohen Venn. Foto: Herbert Aust auf Pixabay

Von Monschau aus gibt es die verschiedensten Wanderwege mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Längen ab zwei Kilometern. Das Wanderwegenetz „Unterwegs in…“ bietet auch in den weiteren Stadtteilen Monschaus Rundwege an.

Sonnenaufgang in der Eifel. Foto: Rudi Nockewel auf Pixabay
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