Ein Tag in Lemgo: Geschichte, Natur und Sport

Pittoreske Baudenkmäler: Der Marktplatz in der historischen Altstadt Lemgo. Foto: Stadt Lemgo
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Jede Zeit ist Ausflugszeit! Jede Jahreszeit hat ihren Reiz, und interessante Ziele gibt es in NRW viele. In unserer Serie Ein Tag in… stellen wir Euch heute die Alte Hansestadt Lemgo vor.

Handball-Freund:innen kennen vielleicht nicht die Stadt, aber zumindest ihren Namen: Lemgo ist in den Handball-News oft vertreten, die Profis spielen in der Handball-Bundesliga. Aber auch abseits vom Sport hat die Alte Hansestadt Lemgo einiges zu bieten: Über 830 Jahre Geschichte, historische Gebäude aus Gotik und Renaissance, Museen und atemberaubend schöne Natur. In und um Lemgo findet ihr alles, was das Herz begehrt – außer die Hektik einer Großstadt. Wir geben euch sechs gute Gründe für einen (Tages-)Ausflug in das Lipperland.

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Die historische Alte Hansestadt Lemgo

Bedeutende Handelswege des Mittelalters machten Lemgo schon zur Gründungszeit um 1190 zur größten und bedeutsamsten Stadt im Lipperland. Dank der Hanse waren die Verdienste gut für Bürgerschaft und Stadt. Das zeigt sich auch an den kunstvollen und reich verzierten Gebäuden, die glücklicherweise im zweiten Weltkrieg verschont wurden. Die Denkmalliste der Stadt umfasst daher rund 450 Baudenkmäler als Stein gewordene Zeugen der Vergangenheit. Beim Bummel über den Marktplatz und die Mittelstraße im Zentrum könnt ihr zum Beispiel die Weserrenaissance-Giebel bestaunen und euch in historische Zeiten träumen. Das Zentrum der Altstadt bilden die beiden mittelalterlichen Kirchen St. Nicolai hinter dem Rathaus und St. Marien an der Stiftstraße. Die beiden unterschiedlichen Türme von St. Nicolai sind Wahrzeichen der Stadt. Aber die Denkmäler sind nicht nur leere Hüllen, sondern sind nach wie vor mit Leben gefüllt. So beherbergt das Rathaus aus dem 14. Jahrhundert auch heute noch die Stadtverwaltung. Die ehemalige Befestigungsanlage, der Wall, umschließt die historische Altstadt als grüner Gürtel.

Auch historische Fachwerkhäuser können Besucher:innen der Stadt bestaunen. Foto: Stadt Lemgo

Ebenfalls in Lemgo liegt die Keimzelle des Christentums: Der Beweis ist ein Grab aus dem 8. Jahrhundert auf dem Friedhof der ehemaligen Kirche St. Johann. Hier ist der Stumpfe Turm erhalten.

Als Vorbereitung und Appetizer empfehlen wir den virtuellen, sehr informativen Stadtrundgang zu den Sehenswürdigkeiten Lemgos. Die Broschüre „Kleiner Stadtspaziergang“ unterstützt die Gäste der Stadt, die auf eigene Faust auf historischen Pfaden wandeln wollen.

Zu jeder Jahreszeit einfach schön: Die Alte Hansestadt Lemgo. Foto: neufal54 auf Pixabay

Historische Geschichten: Die Museen

Die Geschichte der Alten Hansestadt Lemgo begleitet die Gäste der Stadt im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt. Die Geschichten zur Geschichte zeigen die Museen, die in historischen Gebäuden untergebracht sind.

Ein Künstlerhaus im Wortsinn: Das Junkerhaus

Das Leben als Kunstwerk – das könnte das Motto des Lemgoer Künstlers Karl Junker gewesen sein. 1889 erbaut, ist das Junkerhaus das Ergebnis eines 20 Jahre andauernden Prozesses. So lange lebte Junker hier, und so lange schnitzte und malte er in und am Haus, richtete es mit selbstgebauten Möbeln ein und dekorierte es in seinem Sinn. Das Haus an der Hamelner Straße 36 ist ein Gesamtkunstwerk im Originalzustand, das die Sinne verzaubert. Im angegliederten Museumsgebäude sind Werke aus dem Nachlass Karl Junkers zu sehen.

Das Künstlerhaus ist bereits von außen auffallend verziert. Foto: Stadt Lemgo

Besonders spannend sind sicherlich die im Winter angebotenen Taschenlampenführungen ab 19 Uhr. Im Schein einer Taschenlampe nehmen die Besucher:innen das Haus und seine großen und kleinen Ornamente noch einmal ganz anders wahr. Aber Achtung: Im Halbdunkel könnten einige Schnitzereien und plastische Ornamente für zartere Gemüter gruselig wirken.

Lemgoer Vergangenheit erleben im Hexenbürgermeisterhaus

Von außen und von innen sehenswert ist auch das sogenannte Hexenbürgermeisterhaus. Das Gebäude ist laut Website „eines der bedeutendsten Baudenkmäler städtischer Architektur der Renaissance im Weserraum“. Im Haus ist das Städtische Museum Lemgo zuhause. Die Dauerausstellung ist neben der allgemeinen Stadtgeschichte der Geschichte des Hauses, der mittelalterlichen Hexenverfolgung und dem Lemgoer Arzt und Naturforscher Engelbert Kaempfer gewidmet. Sonderausstellungen runden das Angebot ab. Eine öffentliche Museumsführung gibt es jeden 1. Sonntag im Monat.

Weserrenaissance in Reinform außen, städtische Geschichte(n) im Inneren. Foto: Stadt Lemgo

Weserrenaissance-Museum Schloss Brake Lemgo

Die Weserrenaissance-Architektur könnt ihr in der Altstadt bewundern, Wenn ihr eine Zeitreise in die Kulturgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts unternehmen wollt, ist dieses Museum genau das Richtige. Schloss Brake steht auf den Grundmauern der größten mittelalterlichen Burg Norddeutschlands und wurde im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil ausgebaut.
In der Dauerausstellung zeigen die ausgewählten Objekte aus allen Kulturbereichen, wie das Leben vor etwa 400 Jahren war. Sonderausstellungen ergänzen das Angebot. Das Museum bietet unterschiedliche Führungen an, darunter Erlebnis- oder Familienführungen.

Gedenkstätte Frenkel-Haus

Das frühere Wohn- und Geschäftshaus der jüdischen Familie Frenkel ist heute „Ort der Information, der Begegnung und des Gesprächs„: Die Geschichte der Familie und die Biographie der Holocaust-Überlebenden Karla Raveh geb. Frenkel stehen im Mittelpunkt der Dauerausstellung. Führungen werden angeboten.

Naturerlebnis rund um Lemgo

Lemgo ist aber nicht nur für geschichtsinteressierte Besucher:innen spannend. Wer die Natur erleben und genießen möchte, ist im Lipperland ebenfalls richtig. Das Lemgoer Stadtmarketing hat acht Wanderungen zwischen fünf und acht Kilometern Länge zusammengestellt. Die Broschüre informiert über Schwierigkeitsgrad der Wanderung, ihre Länge und ungefähre Dauer und gibt auch direkt Hinweise, wo sich die Wander:innen zwischenzeitlich oder abschließend mit Kaffee und Kuchen oder einem ausgiebigen Menü belohnen können.

Waldbaden, Wandern und Natur genießen. In und um Lemgo ist auch das möglich. Foto: Adobe Stock

Tageswanderungen könnt ihr von Lemgo aus ebenso unternehmen. Der Landwehrweg Lemgo zum Beispiel fordert euch auf knapp 37 Kilometern heraus und bietet vielfältige Eindrücke. Wanderwege in und um Lemgo findet ihr auch online im Teuto-Navigator.

Wenn ihr euer Naturerlebnis digital unterstützt erweitern möchtet, könnt ihr den Digitalpfad im Lemgoer Stadtwald ausprobieren. Über QR-Codes an verschiedenen Stellen gibt es Informationen zu Geschichte und aktuellen Projekten. Ihr könnt den Digitalpfad auch vorher als Vorbereitung im Browser nutzen.

Ehrenbürger mal anders: Geocaching in Lemgo

Ob alleine, zu zweit, mit Freunden oder Familie – Geocaching macht Spaß und fordert körperliche und geistige Kondition. Nach erfolgreicher Lösung der Aufgaben könnt ihr euch in das „Goldene GC Buch der Stadt Lemgo“ eintragen.

Wellness in Lemgo

Einfach mal ausspannen… Foto: Adobe Stock

Nach all den spannenden und fordernden Aktivitäten sehnt ihr euch nach Wellness? Im „Eau-Le“ könnt ihr drinnen und draußen wetterunabhängig schwimmen und in der Saunalandschaft ausspannen.

In der ersten Liga: Handball aus Lemgo

Last but not least: Die Handballer des TBV Lemgo Lippe sorgen dafür, dass der Stadtname bekannt ist. In der Phoenix Contact Arena tragen sie ihre Heimspiele aus. Fans können den Besuch eines Spiels aber hervorragend mit einem Tagesausflug in das schöne Lemgo verbinden.

Freund:innen des Handballs finden im Lemgo erstklassigen Sport. Foto: Adobe Stock
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