Mehr Bäm: Bochumer können Innenstadt mitgestalten

Foto: Lutz Leitmann/ Stadt Bochum, Referat für Kommunikation
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Während früher die Einkaufszentren auf der grünen Wiese der Feind des innerstädtischen Einzelhandels waren, ist es nun das Internet. Das ist nur einer der Gründe, warum sich die Bochumer Innenstadt neu erfinden will. Bis 2030 soll aus dem veralteten Bereich im Gleisdreieck wieder eine ansehnliche Visitenkarte für die gesamte Stadt werden, die der digitalisierten Realität standhält. Das Zauberwort auf dem Weg dorthin heißt Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept – kurz ISEK. Oder wie die Stadtplaner das Ganze schmissigerweise nennen: Bo wird Bäm“.

Der Titel sei mit Vorsatz so kacke, beschwichtigte Bochums Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke bei der Auftaktveranstaltung zur Beteiligungsphase. Bis zum Frühjahr können die Bochumer online oder bei verschiedenen Terminen ihre Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft ihrer Innenstadt äußern. An dem pseudo-jugendlichem Slogan „Bo wird Bäm“ soll man sich vor allem reiben. Das hat beim Auftakt in der Rotunde im November geklappt: der Raum war rappelvoll. Im Rahmen des ISEK werden alle Vorschläge gesammelt, fachlich bewertet und zu einem Leitfaden zusammengesponnen, der dann den weiteren Weg von Bochums Zukunft in den politischen Gremien bestimmt. „Das Konzept ist wie Koffer packen“ erklärte Bradtke beim Auftakt. Momentan kann jeder mitentscheiden, was auf die Reise mit soll.

Ideen seitens der Bürger gibt es viele: Urban-Gardening-Flächen, ein blaues Band, das die Kulturlandmarken der Stadt verbindet, mehr Spielplätze und Grünflächen bis hin zum Vorschlag, die Innenstadt komplett autofrei zu gestalten. Gleichzeitig bewegt sich aber auch schon etwas: Mit dem Kauf der alten Hauptpost (des Telekomblocks) an der Viktoriastraße macht die Stadt bereits den Weg frei für eine Mischung aus Markthalle, Bibliothek und der VHS. Der Bau direkt nebenan soll ebenso neu genutzt werden – das Gericht ist umgezogen, ein neues Einkaufszentrum ist im Gespräch. Die Bauarbeiten zu einem Hotel direkt am Bermuda3Eck beginnen 2019.

Vorüberlegungen gibt’s bereits seit 2016. Drei Schwerpunkte für die Innenstadtentwicklung sind gebildet worden: Der Punkt „Neue Heimaten“ beschäftigt sich mit der Schaffung von mehr Wohnraum in der Innenstadt, gleichzeitig soll die Innenstadt unter dem Stichwort „Produktives Wissen“ wieder attraktiver werden für Kreative. Der dritte Schwerpunkt „Vernetztes Stadtleben“ beinhaltet sowohl Mobilität als auch Digitalität. „Die alten Stadtvorbilder gelten nicht mehr – wir haben die Chance uns etwas zu trauen“, so Bradtke. Ziel ist also auch da, dass Bochum deutschlandweitBäm wird und ein Vorreiterrolle in der modernen Städteplanung einnimmt.

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