Das Baukunstarchiv NRW zieht in den Ostwall

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Neun Jahre nachdem die Sammlung des ursprünglichen Museums am Ostwall in das Dortmunder U umgezogen ist, soll der alte Standort am Ostwall 7 bald wieder mit Leben gefüllt werden. In den altehrwürdigen Räumen des Hauses wird ab November das Baukunstarchiv NRW zu finden sein. Knapp zwei Jahre lang wurde das Gebäude dafür saniert.

Baukunst gehört ebenso wie die Bildhauerei, die Fotografie oder die Malerei zu den Bildenden Künsten und ist von hohem kulturellen Wert. Das gilt nicht nur für die Bauten selbst, die die Stadtbilder in Nordrhein-Westfalens Städten heute prägen, sondern auch für die begleitenden Prozesse, die zur Entstehung so markanter Gebäude wie zum Beispiel Harald Deilmanns schillernde Bauten für die WestLB beitrugen. Deilmanns Nachlass sowie die von weiteren 60 Architekten, Ingenieuren und Stadtplanern, die bisher im A:AI Archiv für Architektur und Ingenieurbaukunst NRW der Technischen Universität Dortmund archiviert wurden, sind der Grundstock des zentralen Baukunstarchivs NRW, das momentan in das sanierte Gebäude des Museums am Dortmunder Ostwall einzieht.

Die TU ist für die wissenschaftliche Betreuung des neuen Archivs zuständig und Kooperationspartner der Gesellschafter hinter der Idee. Für die Realisierung und den Betrieb des Baukunstarchivs NRW zeichnen die Stiftung Deutscher Architekten, die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen, die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen und der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW verantwortlich. Das gemeinsame Projekt der Akteure nahm bereits 2009 seinen Anfang, wie der Geschäftsführer der gemeinnützigen Baukunstarchiv NRW Gesellschaft, Dipl.-Ing. Markus Lehrmann, erläutert.

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Konzept wurde erarbeitet

Warum die Realisierung so eines Archivs nun so lange Zeit in Anspruch nahm, ist schnell erklärt. „In erster Linie ging es darum, ein Konzept zu entwickeln, das sich auch finanziell längerfristig trägt. Die zweite Herausforderung bestand darin, eine geeignete Immobilie zu finden “, sagt Markus Lehrmann. Man habe zuvor auch mögliche Standorte in Essen oder Duisburg ins Auge gefasst. Das die Wahl final auf den Standort Dortmund fiel, sei dem Engagement des Oberbürgermeisters Ullrich Sierau zu verdanken, der den geschichtsträchtigen Bau am Ostwall ins Spielk brachte. Um das ehemalige Museum, das in den ersten 36 Jahren seiner Geschichte als Oberbergamt genutzt wurde, zu sanieren, wurden mehrere Millionen Euro investiert. Besonderer Wert wurde laut Lehrmann darauf gelegt, die historischen Details der Architektur zu erhalten und in Szene zu setzen. So erstrahlen der Lichthof des Hauses und die erhaltenen Bodenfliesen von Villeroy & Boch von 1911 in neuem Glanz.

Eröffnet wird das Baukunstarchiv NRW am 4. November. Von da können Interessierte auf die Archivalien vor Ort zur Recherche zurückgreifen oder die Bibliothek des Hauses nutzen. Ferner stehen Seminarräume und Platz für den universitären Betrieb zur Verfügung. Zukünftig sollen auch Ausstellungen stattfinden.

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