Trübsal blasen, weil die Weihnachtsmärkte dieses Jahr nicht stattfinden dürfen – kann man machen. Kann man aber auch sein lassen! Denn so manche Stadt in der Region verlegt den Weihnachtsmarkt ganz einfach ins Digitale. Einen Glühwein in die Rentiertasse gefüllt, die Krümelmonster-Keksdose aufgemacht: Und schon ist die Duftkulisse fürs Online-Gestöber da.
Essen: Viele Anfragen von treuen Besuchern
Die Essen Marketing GmbH setzt 2020 auf einen digitalen Weihnachtsmarkt, denn ganz ohne will man den Dezember nicht vorbeiziehen lassen. Alle Händler, die ihre Waren online anbieten, sind aufgelistet und nach Kategorien sortiert.
„So können wir unseren Händlern trotzdem eine Bühne bieten und sie mit ihren langjährigen Stammkunden zusammenbringen“, sagt Amelie Hoff, Leiterin der Veranstaltungen bei der EMG. „Es gibt unglaublich viele Menschen, die Jahr für Jahr an bestimmten Ständen einkaufen gehen und die uns gefragt haben, ob es nicht irgendwelche Alternativen geben kann. Die haben wir mit unserem digitalen Weihnachtsmarkt jetzt geschaffen.“
Für weiteres Weihnachtsmarktflair sorgen eine Galerie und ein Videorückblick mit Eindrücken der letzten Jahre. „Einige treue Besucher haben sich unter unseren Ankündigungen in den sozialen Netzwerken sogar schon zu Videokonferenzen verabredet“, sagt Florian Hecker, Leiter der Stadtwerbung. „Für die wollten wir zumindest für ein wenig Weihnachtsmarktflair sorgen. Nur das mit dem Glühweintrinken wird auf unserer Website schwer. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.“
Oberhausen: Digitales Bummeln
Auch das Centro verbreitet trotz Corona Weihnachtsstimmung – unter anderem mit dem digitalen Weihnachtsmarkt. Auf Centro-Weihnachtsmarkt.de präsentieren sich viele der Händler, die ihre Produkte sonst in den Hütten auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen. Auf der Webseite befindet sich ein Plan des Geländes, auf dem die Händler mit ihren Standorten verzeichnet sind, an denen sie sonst auch immer stehen. So können die Besucher zumindest digital über den Weihnachtsmarkt bummeln.
Der Servicegedanke ist zugleich auch ein Zeichen der Solidarität und konkrete Unterstützung der Händler. „Wir haben viele Stammkunden, die nach den besonderen Produkten vom Weihnachtsmarkt fragen“, sagt Center Manager Marcus Remark. „Wir möchten deshalb Kunden und Hüttenbetreiber auf unserem digitalen Weihnachtsmarkt zusammenbringen. So kommen unsere Kunden an die Lederwaren, Weihnachtspyramiden und andere Handwerkskunst ihrer Lieblingshändler und können diese unterstützen.“
Einige Händler bieten ihre Produkte auch vor Ort im Centro an: Kerzen, Deko-Artikel, Lederwaren oder Belgische Pralinen und Mandelgebäck gibt’s im „Centro Christmas Shop“.
Bochum: Elche im Lichterglanz
Bochum ohne Weihnachtsmarkt? Das geht nicht. Und das gibt’s auch nicht. Bochum Marketing lädt in diesem Jahr zum Weihnachtsmarkt light ein: Zwar nicht mit 200 Buden in der Innenstadt – dafür aber überall. Insgesamt sieben Aktionen sind geplant, ganz nach dem Motto: Christmas is coming home.
Tausende Lichter lassen die Straßen der Innenstadt funkeln, Elche siedeln auf dem Dr.-Ruer-Platz, ein Riesenkegel erleuchtet den Husemannplatz, auf dem Glascafé sitzt der Weihnachtsmann. Zudem gibt’s drei große Lichtbilder. An der Huestraße heißt der Kuhhirte alle „Willkommen“. In der Brückstraße ist das Deutsche Bergbau-Museum illuminiert und an der Luisenstraße die Jahrhunderthalle. Die perfekte Kulisse fürs Weihnachtsfoto!
Und damit sich niemand alleine freuen muss, können die Schnappschüsse unter #bochumerweihnacht in den sozialen Medien geteilt werden. Der Bummel über den Bochumer Weihnachtsmarkt kann derweil vom Sofa aus gemacht werden. Das bunte Angebot vieler Bochumer Händler ist online verfügbar.
Dortmund: Es funkelt online
Trotz Weihnachtsmarkt-Absage müssen auch die Dortmunder nicht auf die Angebote der Verkaufsstände verzichten. Der Schausteller-Verband stellt einen Online-Service zur Verfügung, mit dem man sich zumindest einen Teil des Marktes nach Hause bestellen kann. Auf der Website der Dortmunder Weihnachtsstadt ist eine Übersicht über das Angebot der Buden-Betreiber veröffentlich worden.
Kunden werden von dort aus direkt auf die Websites der Händler weitergeleitet. „Wir freuen uns für die Aussteller, dass wir ihnen diese Möglichkeit bieten können“, sagt Thomas Winkler als Sprecher des Weihnachtsmarktes. In Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund hatten die Schausteller ursprünglich verschiedene Vorkehrungen getroffen, um die Dortmunder Weihnachtsstadt trotz Corona möglich zu machen. Seit dem 28. Oktober ist klar: Eine Weihnachtsstadt wird es in diesem Jahr nicht geben können.
Düsseldorf: Weihnachtsshopping am virtuellen Marktstand
Nach der Absage des Weihnachtsmarkts gibt es in Düsseldorf eine digitale Bühne, um Fans und Händler zusammenzubringen. Zusätzlich lässt Düsseldorf Tourismus die Gesichter des Weihnachtsmarkts zu Wort kommen und bietet Düsseldorfer Weihnachtsflair für die Corona-Adventszeit.
Auf die Produkte aus den Hütten zwischen Kö-Bogen und Rathaus müssen die Fans daher nicht verzichten: Viele Geschenke können online gekauft werden. Online zeigt eine Karte, wo ein Stand normalerweise zu finden ist. Wer die Hütten der rund 40 Ausstellenden anklickt, erhält Informationen zu den Produkten, häufig mit einer persönlichen Empfehlung, und vor allem den Hinweis, wie sie sich bestellen lassen.
„Für diejenigen, die sonst auf dem Weihnachtsmarkt ausstellen, ist dieser Winter wirtschaftlich schwer. Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die unsere Märkte vermissen und als Stammkunden jedes Jahr hier einkaufen. Genau das ermöglichen wir ihnen jetzt digital und ermuntern alle, mit einem Geschenk vom Weihnachtsmarkt ihren Lieblingsstand zu unterstützen und vielleicht beim digitalen Bummeln einen neuen zu entdecken“, so Ole Friedrich, Geschäftsführer von Düsseldorf Tourismus.
Zudem kommen auf der Website des Veranstalters die Leute zu Wort, die während der Adventszeit normalerweise hinter den Ständen oder auf den Bühnen stehen.
duesseldorf-tourismus.de/weihnachten