Kunstvorschau 2022: Was kommt? Das!

Walter Kurowski, Selbstporträt vor Werkshalle, o. J. | Foto: Walter Kurowski, Nachlass LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen
Teilen
Teilen

Ende 2021 gilt es mehr denn je nach vorne zu blicken – im besten Fall mit viel Optimismus. Dabei hilft, wie so oft, die Kultur, um sich abzulenken, sich begeistern zu lassen oder über sich und die Welt zu reflektieren. Die Museen warten daher auch 2022 wieder mit einem vielfältigen Programm auf. Stefanie Roenneke konnte bereits einige Ausstellungen ausfindig machen.

Inhaltsverzeichnis [verbergen]

Dortmund

Malyj Trostenez, heute ein Vorort von Minsk, war zwischen Frühjahr 1942 und Sommer 1944 die größte Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der besetzten Sowjetunion. Die Ausstellung „Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung“ (13.1.-20.3.) im Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist ein deutsch-belarussisches Pilotprojekt. Sie würdigt die Opfer und zeigt zugleich, auf welche Weise und an welchen Orten in Belarus, Deutschland, Österreich und Tschechien der Ermordeten gedacht wird. Sie beschäftigt sich aber auch mit der Topographie des Mordens und den Tätern. Sie hat zum Ziel, Malyj Trostenez als europäischen Tat- und Erinnerungsort in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.

Nachdem die Ausstellung „Werde, die du bist! Ruth Baumgarte – Lebenskunst“ im vergangenen Winter 2020/21 aufgrund des Lockdowns keine Besucher:innen empfangen konnte, kehrt sie nun ins Museum für Kunst und Kulturgeschichte vom 6.3.-6.6.22 zurück . In einer von radikalen Umbrüchen geprägten Zeit schuf Ruth Baumgarte (1923-2013) ihr künstlerisches Lebenswerk. Im Zentrum dabei: der Mensch und sein fragiles Dasein im 20. Jahrhundert.

Duisburg

Vom 27.03.-14.08. zeigt das Lehmbruck Museum die Ausstellung „Janet Cardiff & George Bures Miller“. Das Künstlerpaar war Wilhelm-Lehmbruck-Preisträger der Stadt Duisburg und des Landschaftsverbandes Rheinland 2020. Weltweit bekannt geworden sind sie mit ihren multimedialen Installationen, die Worte, Geräusche und Musik fühlbar machen.
Mit raumgreifenden Werken wird das Schaffen des kanadischen Künstlerpaares der letzten 20 Jahre präsentiert.

Katerina Kamprani: Uncomfortable Wine Glass, 2015, The Uncomfortable | Foto: Katerina Kamprani

Düsseldorf

Anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Julia Stoschek Collection in Düsseldorf wird Hans Ulrich Obrist eine Jubiläumsausstellung (15.6.-10.12.) mit Werken aus der Sammlung kuratieren.
Die Gruppenausstellung wird die Beziehung zwischen Gaming und zeitbasierter Kunst untersuchen und neue Werke integrieren.

Max Liebermann gilt als Wegbereiter der Moderne in Deutschland. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde er als Künstler international hoch geschätzt. Der Kunstpalast zeigt die rund 120 Gemälde umfassende Ausstellung „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer Künstler“ (3.2.-8.5.). Es werden ausgewählte Werke Liebermanns neben denen seiner Malerkolleg:innen aus verschiedenen europäischen Kunstzentren präsentiert. Darauf folgt „Christo und Jeanne-Claude“ (ab 11.8.). Die Ausstellung zeichnet die kunsthistorische Entwicklung von Christo und Jeanne-Claude seit Mitte der 1950er Jahre bis heute nach und stellt das in Frankreich entstandene künstlerische frühe Schaffen im Kontext mit Arbeiten von Weggefährt:innen vor.

„Subversives Design“ zeigt das NRW-Forum vom 11.2.-22.5. Unter dem Ausdruck wird kritisches Design verstanden, denn es verspricht keine direkten Lösungen, sondern stellt den Status quo des klassischen Systems infrage. Die Ausstellungsräume werden zu einem Warenlager, die Objekte stehen in funktionalen Regalsystemen und durch die Gänge fährt ein Roboter, der Produkte transportiert. Statt künstlerischer Unikate zeigt die Gruppenausstellung Produkte zeitgenössischer Designer:innen, die sich mit drängenden Themen unserer Zeit wie Klimaschutz, Digitalisierung und Diskriminierung beschäftigen.

Max Liebermann, Selbstbildnis mit Pinsel und Palette, 1913, Öl auf Leinwand, 89 × 72,3 cm, Kunstpalast, Düsseldorf. | Foto: Horst Kolberg

Hamm

Die Kabinettausstellung „Hans Kaiser: Sammlungsdialoge“ (18.2.-4.9.) gibt im Gustav-Lübcke-Museum einen Vorgeschmack auf die größere Studioausstellung, welche im Juni 2022 eröffnen wird. Im Kabinett der Sammlung Bildende Kunst werden Werke Kaisers anderen künstlerischen Positionen aus der Sammlung des Gustav-Lübcke-Museums dialogisch gegenübergestellt.

Oberhausen

Die LUDWIGGALERIE Oberhausen startet mit „VINYL! – Die Comic-Cover“ ins neue Jahr. Für die Ausstellung vom 16.1.-8.5. hat Kurator Eckart Sackmann die schönsten Comic-Cover zusammengetragen. Fast zeitgleich wird „Ruhrgebietschronist trifft Kulturlegende. Rudolf Holtappel und Walter Kurowski – Eine fotografische Begegnung“ eröffnet. Vom 23.1.-8.5. begegnen sich rauchende Schlote, Industriewüsten, streikende Arbeiter:innen in Fotografie, Malerei und Grafik von Rudolf Holtappel und Walter Kurowski.

Wuppertal

Das Von der Heydt-Museum hat eine erste „Freundschaftsanfrage“ an Hans-Christian Schink gesendet. Die Ausstellung „Freundschaftsanfrage No 1“ (27.2.-10.7.) führt Arbeiten der zurückliegenden zwei Jahrzehnte des Fotografen mit Hauptwerken aus der Sammlung zur Landschaftsmalerei im 19. Jahrhundert zusammen. Sie eröffnet damit eine Reihe, in der renommierte zeitgenössische Künstler:innen eingeladen werden, sich mit den reichhaltigen Beständen des Hauses auseinanderzusetzen.

Anzeige
Anzeige

Beste Events, Trends und Reportagen für die Rhein-Ruhr-Region

Inhaltsverzeichnis
Home