Abenteuer ohne Grenzen: Laura und Christopher auf Weltreise

Ein Jahr auf Weltreise. Laura und Christopher feiern ihr Abenteuer mit einem Törtchen. Foto: Laura & Christopher
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Ist für euch auch nach Weihnachten und Silvester schon lange wieder der ganz normale Alltag eingekehrt? Denkt ihr hin und wieder darüber nach, einfach mal eine Auszeit zu nehmen und wunderbare, spannende, vielleicht auch verrückte Abenteuer zu erleben?

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Weltenbummler auf Entdeckungsreise

Laura und Christopher haben sich 2022 auf den Weg gemacht. Mit Zelt und Rucksack wollen sie ohne Flugzeug einmal um den Globus reisen. Wo es geht, trampen sie, wo das nicht möglich ist, nutzen sie öffentliche Verkehrsmittel. Sie haben ihre Jobs gekündigt und nehmen sich zwei bis drei Jahre Zeit für die große Tour. Sie übernachten im Zelt oder bei Couchsurfing-Gastgeber:innen. So kommen sie in echten Kontakt mit den Menschen und lernen viel über die jeweilige Stadt oder das Land.

Diese animierte Karte zeigt den Weg, den Laura und Chris geplant haben: Von Oberhausen immer nach Osten.

Laura und Christopher sehen ihre Weltreise als klassische Bildungsreise. Die langsamere Art des Reisens ist bewusst gewählt, um die Veränderungen deutlich wahrnehmen zu können. Sie folgen keinem festgezurrten Zeitplan, mit Ausnahme der Phasen, in denen sie gegen Kost und Logis arbeiten. Auch der Reiseweg ist zwar grundsätzlich geplant, aber flexibel genug. So können die Weltenbummler den Tipps ihrer Couchsurfing-Gastgeber:innen folgen und noch mehr authentische Einblicke bekommen.

Aktuell sind Laura und Chris in Asien. Beim Gespräch mit den Weltreisenden streikte die Technik, die Kamera fiel aus. Die Begeisterung der beiden war ohnehin in jedem Wort zu spüren: Ob im Rückblick auf die Anfänge der Reise, auf die Wintersaison in Österreich, wo sie in einem Vier-Sterne-Hotel im Service arbeiteten (als Neulinge auf dem Gebiet eine echte Herausforderung), oder in Erinnerung an die vielen Menschen, die sie schon getroffen haben – Laura und Chris bereuen keine Minute.

Weitestgehend positive Erfahrungen

Auf die Frage, was die beste Erfahrung bei dieser Reise bisher war, zögern Laura und Chris nicht eine Minute: „Wir haben ganz viel Positives erfahren, zum Beispiel dass man eingeladen wird – in Usbekistan waren wir sogar bei einer Hochzeit dabei. Im großen Ganzen sind wirklich immer alle super hilfsbereit und gastfreundlich. Es sind auch schon Freundschaften entstanden. Manchmal sind es auch einfach kulturelle Unterschiede, die irritieren. Wir merken immer wieder, dass Staat und Menschen nicht das Gleiche sind. Uns hat es zum Beispiel wirklich sehr gut in der Türkei gefallen und auch in China, auch wenn wir die Regierungen nicht gut finden. Das muss man trennen.“

Auch in China ist Laura ganz nah an den Menschen und erlebt authentische Kultur. Foto: Laura & Christopher

Unangenehme Herausforderungen gab es eher auf der kulinarischen Ebene – in China etwa wird wortwörtlich das komplette Tier genutzt. Da wisse man mitunter nicht so genau, was in der Suppe eigentlich drin sei. Eine besondere Herausforderung wird die Passage von Japan nach Mexiko sein. Hier sind die Reisenden auf Schiffe angewiesen. Chris hat schon einige Reedereien angeschrieben, aber zum Zeitpunkt des Gesprächs hatte sich noch keine Lösung ergeben.

Nach dem Trip durch Südamerika geht es dann wieder per Schiff nach Portugal. Dann neigt sich das Abenteuer seinem Ende zu, dann seien sie „ja schon fast wieder zu Hause“.

Und danach? Beide wollen wieder „ganz normal“ arbeiten. Ihre Reise wollen sie nicht vergolden. Die Weltreise wird etwas Besonderes bleiben, es soll nicht zur Profession werden.

Laura und Christopher im Interview über…

…digitale Nomaden

„Gerade in Asien trifft man auch viele Leute, die immer mobil arbeiten, also digitale Nomaden sind. Das können wir uns für uns nicht vorstellen. Wir arbeiten gerne mit Kollegen zusammen, nicht so ganz alleine. Also wir können uns jetzt nicht vorstellen, immer alleine irgendwo vorm Schreibtisch oder vorm PC zu sitzen, selbst wenn man dann die Füße im Sand hat.“

…Heimatgefühle

„Freunde haben uns auch gefragt, ob wir wirklich zurück nach Oberhausen wollen, bei den vielen schönen Orten. Ja. Man ist so verwurzelt. Es gibt viele schöne Orte, aber zu Hause ist doch noch mal was anderes. Das Ruhrgebiet ist ein richtig guter Ort, um zu leben und zu arbeiten. Man hat nicht die Wohnengpässe wie in anderen Städten. Alles ist da, alles ist recht grün mittlerweile. Es zieht uns auf jeden Fall wieder zurück.“

Begegnung mit einem Drachen in China. Foto: Laura & Christopher

…die Möglichkeit, mit kleinem Budget zu reisen

„Mit Trampen und Couchsurfing oder Arbeiten gegen Kost und Logie sind wir ziemlich günstig unterwegs. Wir geben auch super wenig aus. Am Anfang hatten wir ein Tagesbudget von 10 Euro pro Person und Tag. Jetzt haben wir gemerkt, dass man sich ja doch noch mal ein bisschen was gönnen möchte. Es war tatsächlich für uns leichter in Europa, mit wenig Geld auszukommen, als jetzt in Asien. In Europa konnten wir ganz viel zelten. Da haben wir dann auch einfach oft ganz günstig gegessen. Irgendwie Nudeln mit Pesto und Brot. Und in Asien kann man gar nicht so richtig einkaufen gehen. Hier ist alles viel, viel günstiger, eigentlich müsste man hier viel mehr sparen können. Aber Trampen ist nicht so bekannt. Das heißt, die Leute wollen doch noch mal was zugesteckt bekommen. Oder man muss doch Busverbindungen buchen. Zelten ist auch nicht so gern gesehen. Also muss man wieder ein Hostel nehmen. Supermärkte gibt es nur so Minimärkte, wie Kioske. In der Regel gehen die Leute hier zum Frühstück und Abendessen. Das heißt, man gibt dann auch wieder Geld aus. Es ist alles günstig, aber in der Summe läppert es sich wieder. Und wir geben mehr aus als im teuren Europa. Die Luftfeuchtigkeit ist ja doch hoch, was wir nicht so gewohnt sind. Und dann möchte man doch ganz gerne eine Dusche hin und wieder. Und mit dem Zelt ist es doch schnell sehr stickig und warm. Außerdem: in Europa kannten wir viele Gerichte. Da war der Drang, etwas Neues zu probieren, halt nicht so stark. Aber hier will man ja mal die Spezialitäten probieren.“

Unterwegs mit Rucksack und einem mobilen Adventskalender. Foto: Laura & Christopher

…über den richtigen Zeitpunkt für die Reise

„Es war eigentlich immer so, dass wir reisen wollten und irgendwie waren wir aber so gut eingebettet in alles und auch glücklich. Es hat irgendwie nie gepasst. Vielleicht waren wir auch nicht so mutig. Erstmal das Studium fertig, dann hattest du einen guten Job und ein Projekt. Irgendwann dachten wir, wenn wir es jetzt nicht machen, dann machen wir es in der Form, wie wir es vorhaben, gar nicht mehr. Dann sind Kinder da und wir auch einen gewissen Standard gewohnt.“

Bunte Boote in der Halong-Bucht in Vietnam. Foto: Laura & Christopher

Wollt ihr mehr über die Reise erfahren?

Wenn ihr wissen wollt, wie das Abenteuer von Laura und Christopher weitergeht, könnt ihr ihren Blog aufrufen oder dem Instagram-Account Glückauf-Welt folgen.

Zu guter Letzt haben wir Laura und Christopher gebeten, euch einige Tipps für eine Backpacker-Reise zu geben:

Zehn Backpacker-Tipps

  1. Digitale (Notfall-)Dokumente:
    Hinterlegt die wichtigsten Dokumente in einer Cloud oder Mail, sodass ihr überall darauf zugreifen könnt. Neben den Scans wichtiger Dokumente (Reisepass, Personalausweis, Führerschein) würden wir empfehlen, auch eine Passwortliste anzulegen.
  2. Reisekreditkarten:
    MasterCard und Visa ist unerlässlich. In einigen Ländern funktioniert Visa nicht, in anderen Master.
  3. Google Offline Dienste:
    Sowohl Maps als auch den Google Translator könnt ihr offline nutzen, wenn ihr vorher die entsprechende Karte bzw. Sprache herunterladet. Super praktisch, wenn ihr in ein neues Land einreist und noch keine mobilen Daten habt.
  4. Packwürfel:
    Organisation im Rucksack ist gar nicht so einfach. Die Packwürfel ermöglichen Ordnung.
  5. Zwiebellook:
    Um Gepäck zu sparen ist das altbewährte Zwiebelprinzip unser Favorit. So seid ihr für alle Fälle passend ausgestattet. Ein schickes Hemd für besondere Anlässe, falls ihr zu Geburtstagen, Hochzeiten etc. eingeladen werdet, sollte dabei sein.
  6. Internationaler Führerschein:
    Sollte immer dabei sein. Der internationale Führerschein kostet nicht viel und ihr bekommt ihn sogar am gleichen Tag ausgestellt, aber im Ausland könnt ihr ihn nicht nachträglich beantragen.
  7. Handy mit guter Kamera und zwei SIM-Karten:
    Ein zweites Fach für eine lokale Sim-Karte ist sehr hilfreich, da mobile Daten fast unerlässlich sind und eine lokale Sim-Karte die günstigste Option ist.
  8. Kameraschutz:
    Für jede Kamera gibt es auch günstige UV-Filter für euer Objektiv, die auch die Linse schützen.
  9. Platz für Wasser und Lebensmittel:
    Packt euren Rucksack nicht zu voll. Ihr müsst immer noch 2-3 l Wasser, Lebensmittel oder auch mal ein Gastgeschenk transportieren.
  10. Drei Vokabeln:
    Hallo, Danke, Tschüss. Diese drei Worte sind der Schlüssel. Ihr müsst keine Sprache perfekt sprechen, aber diese drei Wörter helfen euch, um den Leuten vor Ort ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.
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