Night of Light: Eventbranche sendet dringenden Hilferuf

Das Steigerhaus in Oberhausen | Foto: Night of Light
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Am 22.6. sendet die Eventbranche Deutschlands einen dringenden Hilferuf aus. Tausende von Gebäuden werden in rotem Licht erstrahlen, um auf die dramatische Lage der Branche durch Corona-Pandemie und Lockdown aufmerksam zu machen und die Politik zum Handeln zu bringen. Wir fassen Infos und Hintergründe zusammen.

„Night of Light“ – das klingt doch nett. Klingt nach Nacht der Museen oder Parkleuchten oder Late Night Shopping. Doch die „Night of Light“ am 22.6. hat keinen netten und keinen erfreulichen Anlass. Wenn in der Nacht von Montag auf Dienstag, von 22 bis 1 Uhr in gut 250 Städten Gebäude in rotem Licht erstrahlen, dann ist das ein dringliches Warnzeichen und ein verzweifelter Hilfeschrei der Eventbranche. Über 2500 Teilnehmer wollen mit der Aktion auf die katastrophale Lage des Wirtschaftszweigs durch die Corona-Pandemie aufmerksam machen. Seit Anfang des Lockdowns liegt die komplette Branche brach, von Festivals bis zu Kongressen ist jeglicher Betrieb eingestellt. „Die nächsten 100 Tage übersteht die Veranstaltungswirtschaft nicht“, ist die dramatische Kernaussage des Hilferufs.

Forderung nach mehr Dialog

In Berlin wird u. a. der Fernsehturm erstrahlen | Foto: Night of Light

Gefordert wird ein echter Dialog mit der Politik und mehr Hilfe als bloße Kredit-Programme. Dadurch soll laut Initiatoren eine Welle von Insolvenzen und der Verlust hunderttausender Arbeitsplätze verhindert werden. Dabei sei nicht nur an Eventmanager und Konzerthallenbetreiber zu denken, sondern auch an Caterer, Tagungshotels, Plakatdrucker und zahllose andere Zweige, die allesamt in dieser komplexen Branche verzahnt seien.

Die „Night of Light“ am 22.6. soll die Not der Veranstaltungswirtschaft ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rücken. Die Wahl der Warnfarbe Rot soll die Dringlichkeit unterstreichen, soll einerseits zeigen, dass die Branche auf der „Roten Liste“ der aussterbenden Branchen steht, aber auch die Leidenschaft der Menschen ausdrücken, die im Veranstaltungsgewerbe arbeiten. In den sozialen Medien soll der Hashtag #nightoflight2020 die Eindrücke aus der gesamten Nation sammeln. Zur Teilnahme anmelden können sich alle Unternehmenden aus der Branche, egal ob direkt oder peripher involviert. Locations, Veranstalter, Event-Agenturen, Messebauer, Technikdienstleister, Dekofirmen, Einzelunternehmer und viele andere können hier ihren Betrieb auf der Homepage eintragen.

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Rot in der Region

Foto: Night of Light

Natürlich werden auch in NRW etliche Gebäude rot erstrahlen. Diverse Aktionen sind in der Nacht geplant. Dortmunder U, Düsseldorfer Rheinturm, König-Pilsener-Arena, Zeche Bochum, Essener Philharmonie, Schloß Broich, Zeche Ewald, der Glaselefant im Hammer Maxipark und der komplette Dellplatz in Duisburg sind nur einige der umwerfend vielen Locations, die ihren Status auf Alarmstufe Rot setzen. Alle Teilnehmer finden sich auf einer interaktiven Karte. Das größte Solidaritätsevent findet übrigens im Adam Hall Experience Center bei Frankfurt statt, wo der World Club Dome ein gigantisches DJ-Streaming-Fest mit u. a. Paul van Dyk, Gestört aber Geil oder Le Shuuk veranstaltet.

Was könnt ihr tun? Ganz akut könnt ihr in der Nacht des 22.6. vor die Tür treten oder aus dem Fenster schauen und eure Eindrücke festhalten und in den sozialen Medien teilen, natürlich mit dem Hashtag #nightoflight2020. Je größer die Masse an Beiträgen, desto größer der Rückenwind für die Aktion. Perspektivisch könnt ihr euch auf den Homepages oder vor Ort beim Veranstaltungsort eures Vertrauens darüber informieren, ob es Support-Aktionen oder ähnliches gibt. Zu Anfang der Krise nen Fünfer locker machen wird nicht reichen, bleibt am Ball, redet mit anderen darüber, macht aufmerksam. Und sobald es wieder sicher und möglich ist: geht raus! Ab in die Locations, auf zu den Veranstaltungen, hin zu den Terminen! Die Vielfalt an Angeboten, die wir vor allem hier in der Region genießen, ist keine Selbstverständlichkeit. Ihr Erhalt wird Arbeit sein.
Night of Light 2020: 22.6. (22 Uhr), verschiedene Orte

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