Ab ans Wasser: Talsperren in NRW entdecken

Entdecke im März die Talsperren unseres Bundeslandes - und komm zu deinen Favoriten an einem heißen Tag zum Schwimmen zurück. Foto: Adobe Stock
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In unserer Rubrik „Dein NRW“ stellen wir jeden Monat eine Freizeitaktivität vor, die wir euch wärmstens ans Herz legen wollen. Wir begleiten euch durchs Jahr und führen euch zu den schönsten Ecken, spannendsten Plätzen und aufregendsten Events, die NRW in dem jeweiligen Monat zu bieten hat. Make your life shine! Im März: Talsperren.

NRW ist ein Talsperren-Land. Talsperren dienen der Trinkwasserversorgung, dem Hochwasserschutz und der Energiegewinnung, sind aber auch ein beliebter Anziehungspunkt für Erholung an und im Wasser. Immer lädt die Umgebung zum Wandern und Spazierengehen ein, an einigen Talsperren gibt es Schifffahrten und die Möglichkeit zum Wassersport.

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Schwimmen erlaubt – 8 Talsperren, an denen Wassersport möglich ist

Die Aggertalsperre im Oberbergischen Kreis

Schwimmen, Segeln, Wandern – Freizeit am Wasser an der Aggertalsperre. Foto: Tommy auf Pixabay

Bis zu 45 Meter hoch zieht sich die Mauer durch das Aggertal als Sperre für mehr als 17 Millionen Kubikmeter Wasser. Die Aggertalsperre schützt vor Hochwasser und stellt das Brauchwasser für die Energiegewinnung bereit. Das Bauwerk selbst steht unter Denkmalschutz. Der Stausee wird hauptsächlich von der Genkel, der Agger und der Rengse gespeist. Wassersport ist möglich, es gibt zwei offizielle Badestellen, einen Campingplatz und einen Segelverein. Jugendliche und junge Erwachsene bis 27 Jahren (und deren Erziehungsberechtigte) profitieren vom Jugendzeltplatz auf insgesamt 8500 Quadratmetern und dem vielfältigen Freizeitangebot. Daneben gibt es auch das Freizeitcamp Aggertalsperre

Direkt am Parkplatz startet der „Energieweg“ des Bergischen Wanderlandes. Auf rund 12 Kilometern in traumschöner Landschaft geht es um die regenerativen Energien Wasser, Wind und Sonne. Acht Infotafeln erklären das Thema auch für Kinder.

Aggertalsperre, Gummersbach

Die Bever- und die Listertalsperre im Bergischen Land

Heutzutage dient die Bevertalsperre hauptsächlich der Erhöhung des Niedrigwassers der Wupper und dem Hochwasserschutz. Durch Stollen ist sie mit den Talsperren Neye und Schevelinger verbunden, zusammen bilden sie den „Beverblock“. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von 200 Hektar mit einer Stauhöhe von 31,5 Metern und einem Fassungsvermögen von 23,7 Millionen Kubikmetern. Die Wasserqualität war in den letzten Jahren immer ausgezeichnet.

Bademöglichkeiten gibt es an der Zornigen Ameise, am Campingplatz I „Käfernberg“ und II „Großberghausen“. Im Freizeitparadies BeverBlick finden Wasserratten eine Segelschule, Bootsverleih und Tauchkurse. Petrijünger können mit Tages- oder Jahreskarten auf die Jagd nach Aalen, Barschen, Karpfen, Hechten und Bachforellen gehen. Wenn ihr eher auf zubereitete Mahlzeiten Wert legt, besucht ihr die Gaststätte.

Bevertalsperre, Reinshagensbever, Hückeswagen

Idylle an der Bever-Talsperre Foto: Benjamin Schäfer

Natur-Erlebnisgebiet Biggesee-Listersee

Die Biggetalsperre staut den Biggesee. Zwischen Olpe und Attendorn liegt sie im Südsauerland. Im Zuge des Baus einer der größten Talsperren NRWs und Deutschlands wurde die eigenständige Listertalsperre als Vorbecken integriert. Für den Bau wurden über 2000 Menschen umgesiedelt, etliche Dörfer gar abgerissen.

Biggesee und Listertalsperre sind Tourismusmagnete – es gibt eine Vielzahl an Badestellen, Strandbäder und den Beach Club Bigge-Beach. Der Biggesee ist ein Eldorado für Segler:innen, Angler:innen, Taucher:innen und Surfer:innen. Wer sich lieber über den See fahren lässt, nutzt die Personenschifffahrt am See und genießt die Annehmlichkeiten der MS Westfalen und der MS Bigge, die ab dem 23. März regelmäßig ihre Routen fahren.

Kleiner Wermutstropfen: Tiere dürfen explizit nicht ins Wasser!

Auch Wander:innen sind am Biggesee gut aufgehoben. Es gibt unterschiedliche Routen von ebener Strecke bis zu anspruchsvollen Höhentouren.

Biggesee, Schüldernhof 17, Olpe

Klein und fein: Die Brucher Talsperre

Vier ausgewiesene Badestellen gibt es an dem idyllisch im Grünen gelegenen See, der zur Gemeinde Marienheide gehört. Auch Wassersport kann hier betreiben werden, bekannt sind vor allem die Segelmöglichkeiten. Ein Campingplatz direkt am See lädt zum urlauben ein. Die Brucher Talsperre lässt sich in einer knappen Stunde umrunden.

Wer eine lange Wanderung machen möchte, kann die Route „Bergischer Fuhmannsweg“ erwandern, die auch an der Brucher Talsperre entlangführt.

Spannend für Naturfreund:innen: Hier gibt es noch den Edelkrebs. Das nachtaktive Schalentier ist die größte der in Europa heimischen Krebsarten. Er kann bis zu 20 cm groß werden. Früher war er in vielen Bächen im Bergischen Land heimisch, ist aber durch eine Pilzerkrankung bedroht, die ursprünglich fremde Krebsarten übertragen.

Brucher Talsperre, Marienheide

An der Lingese-Talsperre stört die Ruhe kein Motorengeräusch. Foto: Peter Sondermann

Einer der Ältesten – die Lingesetalsperre

Einen Katzensprung neben der Brucher Talsperre liegt die Lingesetalsperre. Baden, Segeln, Surfen und Ruder- oder Tretbootfahren ist hier möglich. Motorboote sind nicht erlaubt. Mehrere Campingplätze erlauben einen (Kurz-)Urlaub an dem kleinen See, der zu den ältesten Stauseen im Wupperverband gehört – die Talsperre stammt noch aus dem 19. Jahrhundert.

Die Fischereirechte hat der SFV Obere Volme e.V., der auch einen Gewässerlehrpfad am See angelegt hat.

Der Rundweg um den See ist etwa sechs Kilometer lang. Stärken könnt ihr euch im Hofcafé Kaffeekännchen, das direkt an der Lingesetalsperre liegt.

Lingese-Talsperre, Lingesetalsperre, Marienheide

Tief tauchen an der Hennetalsperre

Die Hennetalsperre am Naturpark Sauerland-Rothaargebirge hat zwei Badestellen im Hauptbecken und eine weitere im Vorbecken Mielinghausen. Außerdem gibt es einen Tauchplatz, dessen maximale Tauchtiefe mehr als 30 Meter beträgt. Ruder- und Segelclubs sind an der Hennetalsperre ansässig.

Im Zuge der Regionale 2013 wurde die Hennetalsperre umfangreich umgebaut und renaturiert. Ein wichtiges Projekt war dabei die Renaturierung der Henne unterhalb des Hennedamms. Durch den sogenannten Henne-Boulevard wurde zudem eine Verbindung vom Damm zur Innenstadt geschaffen. Im Jahr 2015 wurde die Himmelstreppe eröffnet. Die Treppe besteht aus 333 Stahlstufen und überwindet eine Höhendifferenz von 60 Metern. An der Spitze der Treppe befindet sich eine Aussichtsplattform, die rund acht Meter auskragt.

Seit Juni 2016 wird die Hennetalsperre auch für die lokale Trinkwasserversorgung genutzt. Das Wasser aus der Talsperre wird direkt vom Hochsauerlandwasser GmbH Wasserwerk, das sich direkt unterhalb der Talsperre befindet, aufbereitet und ins Versorgungsnetz eingespeist. In den NRW-Schulferien werden regelmäßig Staudammführungen für alle ab 10 Jahren angeboten.

Hennetalsperre, Am Hennesee, Meschede

Blick auf die Staumauer des Möhnesees. Die aus Bruchsteinen erbaute Staumauer ist bereits über 100 Jahre alt. Foto: Sauerland-Radwelt e.V./sabrinity.com

Jahrhundertbauwerk Möhnetalsperre

Der Möhnesee, das „Westfälische Meer“, ist ein Mekka für Naturliebhaber:innen und Aktivurlauber:innen im Sauerland mit einer Vielzahl an Freizeitaktivitäten an Land und auf Wasser. Aber auch die Möhnetalsperre aus Bruchstein, 652 Meter lang und bis zu 40 Meter, ist einen Besuch wert. 1913 ging sie als größte Stauanlage Europas in Betrieb, auch heute sind die gestauten gut 134 Millionen Kubikmeter Wasser beachtlich.

Der Möhnesee erfüllt nahezu jeden Freizeit-Wunsch. Ob Radfahren, Wandern oder Wassersport, ihr habt die Qual der Wahl. 40 km Uferlänge, über 200 km ausgezeichnete Wanderwege und beste Möglichkeiten für Segeln, Tauchen, Schwimmen oder Angeln. Übernachtungen sind möglich auf den Campingplätzen, in den Hotels, Ferienwohnungen und der Jugendherberge direkt am See.

Möhnesee, Möhnestraße 10, Möhnesee

Ganz im Westen: Rurtalsperre Schwammenauel

Entdeckt das Wassersportparadies Rurtalsperre Schwammenauel! Mit einer Kapazität von 205 Millionen Kubikmetern gehört sie zu den größten Talsperren Deutschlands. Die imposante 480 Meter lange Staumauer, aus Erd- und Felsschichten mit einer Lehmdichtung und Betonsockel, beeindruckt nicht nur Ingenieur:innen, sondern auch Besucher:innen aller Art.

Hier ist für jede:n Wassersportler:in etwas dabei: Ihr könnt segeln, surfen, Boot fahren oder euch einfach im erfrischenden Nass austoben. Auch eine Segelschule ist vor Ort. In den stillen Buchten des Sees warten Aal, Hecht und Karpfen als Herausforderung für die Angelfreund:innen unter euch.

Wer es lieber etwas ruhiger angehen möchte, kann sich auf die weiße Rurseeflotte begeben und die bezaubernde Landschaft vom Wasser aus genießen.

Ein absolutes Highlight der Sommersaison ist das spektakuläre Feuerwerk „Rursee in Flammen“. Jedes Jahr im Juli verwandelt sich der See in ein magisches Lichtermeer. Tausende Besucher:innen erleben den Zauber des Augenblicks, während sie sich auf den mit Lampions geschmückten Schiffen oder den Ufern des Sees befinden.

Rurtalsperre Schwammenauel, Schwammenauel 12 , Heimbach

Ein beliebtes Ziel für Ausflügler:innen und Urlaube: Der Möhnesee. Foto: Hans Blossey

Schwimmen verboten — an diesen Talsperren bleibt ihr trocken

Nicht an allen Talsperren ist Schwimmen erlaubt. Viele locken dennoch mit ihren malerischen Landschaften und gut ausgebauten Wegen zu aktiver Erholung. Ob ihr nun eine Runde joggen, ausgiebige Wanderungen unternehmen oder auf dem Fahrrad die Umgebung erkunden möchtet, ideale Bedingungen für ein entspanntes Picknick sucht oder einfach ein paar ruhige Stunden mit einem guten Buch unter freiem Himmel verbringen wollt: So könnt ihr dem hektischen Stadtgetriebe entfliehen und neue Energie in der Stille der Natur tanken.

Klein, aber oho: Die Panzertalsperre in Remscheid-Lennep

Entdecke das idyllische Bergische Land und besuche die Panzertalsperre in Remscheid-Lennep! Die malerische Talsperre zählt zu den ältesten und kleinsten im Bergischen Land und wurde zwischen 1891 und 1893 erbaut. Nach einer umfangreichen Sanierung dient sie heute hauptsächlich als Naherholungsgebiet. Das Besondere an dieser Talsperre ist ihre alte Sperrmauer aus Lenneschiefer, die immer wieder auf ungewöhnliche Art erhöht und verbreitert wurde. Die Staumauer steht sogar unter Denkmalschutz!

Neben einem beeindruckenden Spaziergang entlang des 2,5 km langen Weges rund um den See könnt ihr auch die Wuppertal- und die Eschbachtalsperre in der Nähe erkunden. Und wenn der Hunger kommt, lädt das Ausflugslokal Eierkaal zwischen Remscheid und Radevormwald zu köstlichen Kaffeespezialitäten, bergischen Waffeln und einer gemütlichen Zeit im Biergarten ein.

Panzertalsperre, Talsperrenweg, Remscheid

Auf dem Walderlebnisweg rund um die Ronsdorfer Talsperre lernt ihr Spannendes zur Flora und Fauna um euch herum. Foto: Peter Sondermann

Ronsdorfer Talsperre

Entdeckt den abwechslungsreichen Walderlebnisweg in der atemberaubenden Natur des Gelpe- und Saalbachtals! Das ist euer perfektes Outdoor-Abenteuer auf einer 2-stündigen Tour, vorbei am faszinierenden „Kooten Steffenshammer“ – dem Remscheider Werkzeugmuseum. Für eine gemütliche Einkehr empfiehlt sich das Haus Zillertal.

Der umgebende Wald der Talsperre zeigt Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die geheimen Zusammenhänge unserer Umwelt. Die faszinierenden Lebenszyklen in der Luft, im Wasser und am Boden werden oft übersehen, dabei sind sie unglaublich spannend! Unterwegs rund um die Talsperre findet ihr auf dem gut zwei Kilometer langen Walderlebnisweg zahlreiche Hinweisschilder zu Tier- und Pflanzenwelt sowie historische Informationen.

Ronsdorfer Talsperre, Talsperrenstraße, Wuppertal

Vorsperre Kleine Dhünn und Talsperre Große Dhünn

Das Bergische Land hält ein echtes Juwel für euch bereit – die Vorsperre Kleine Dhünn. Ein Naturparadies erwartet euch auf dem Wanderweg D4.

Startpunkt ist der Wanderparkplatz Dahl/Kleinklev in Wermelskirchen und dann geht’s ab zum Damm der Vorsperre. Auf eurer rund sieben Kilometer langen Tour erwartet euch ein Panoramablick, der euch den Atem rauben wird. Aber das ist noch nicht alles: Die kleine Talsperre umgibt ein waldumschlungenes Biotop mit einem Staubecken, das extra für die heimische Flora und Fauna gestaltet wurde. Hier findet ihr geschützte Inseln, auf denen sich einheimische Pflanzen und Tiere entwickeln konnten. Übrigens, hier haben sich sogar Eisvögel und Schwarzstörche niedergelassen – und Zugvögel fühlen sich hier auch pudelwohl. Ein Wanderweg führt euch in rund zwei Stunden rund um das Biotop und verspricht euch ein echtes Naturerlebnis. Hier findet ihr weitere Infos. 

Die Talsperre gehört zur Große Dhünn-Talsperre; sie ist das zweitgrößte Wasserreservoir Deutschland. Wandern ist daher nur auf öffentlich zugänglichen Wegen erlaubt. Dafür ist die Natur und die Tierwelt dankbar.

Große Dhünn-Talsperre, Kürten

Naturgenuss ist nicht nur am Möhnesee, von dem das Bild stammt, möglich, sondern an vielen Talsperren in NRW. Foto: Sauerland-Tourismus e.V./Klaus-Peter Kappest

Schön wandern könnt ihr auch an den vielen anderen Talsperren, die als Trinkwasserreservoir genutzt werden und daher nicht für Wassersport freigegeben sind.

Sengbachtalsperre

Eine der ältesten Talsperren in Deutschland. Die Staumauer ist 43 Meter hoch und 178 Meter lang. Ab dem Parkplatz Talsperrenstraße gibt es einen elf Kilometer langen Wanderweg.

Sengbachtalsperre, Solingen

Aabach-Talsperre

Die Aabach-Talsperre versorgt rund 250.000 Menschen mit Trinkwasser. Auf einem neun Kilometer langen Rundwanderweg könnt ihr hier die Natur genießen.

Aabach-Talsperre, Bleiwäscher Str. 6, Bad Wünnenberg-Fürstenberg/Bleiwäsche

Genkeltalsperre

Auch an der Genketalsperre lädt ein schöner Rundweg zum Wandern oder Joggen ein.

Genkeltalsperre, Wanderparkplatz: In der Ratemicke, Gummersbach-Lantenbach

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