Veranstalterhinweis:
Von 2001 bis 2011 prägte das queere Fanzine Butt mit seinen rosa eingefärbten Fotos das Bild eines neuen schwulen Männertyps: Weniger genormt als die Körperideale der 1990er Jahre, lässiger, behaart, mit Bart. Längst zirkuliert dieses Image auch unter dem Label »Hipster«. – Aber im Unterschied zu seiner Mainstream-Variante aktiviert der Homo-Hipster das subversive Potenzial der Gegenfigur der 1960er Jahre und schafft damit ein machtvolles Bild queerer Männlichkeit. Es ist zugleich eine Antwort auf die Geschichte von HIV und AIDS, ihre Medikamentalisierung und die daraus hervorgegangenen normativen Körperpolitiken. Die Männer in Butt sind ebenso sexy wie verletzbar: – Butt zeigt schwule Intimität. Diese Ästhetik des Nichtperfekten ist vor dem Hintergrund der Amateurkultur des Porn 2.0 zu verstehen. – //////// Peter Rehberg ist Sammlungsleiter des Schwulen Museums, Berlin. Von 2011 bis 2016 war er DAAD Associate Professor an der University of Texas at Austin und 2018 Max Kade Professor an der University of Illinois at Chicago. Er forscht und veröffentlicht vor allem in den Bereichen Queer Theory, Visual Culture und Popkultur. Neben einem Erzählband und zwei Romanen hat er zahlreiche Artikel zu Themen wie Post-Pornografie und dem Eurovision Song Contest veröffentlicht. Zuletzt von ihm erschienen ist Hipster Porn: Queere Männlichkeiten und affektive Sexualitäten im Fanzine Butt (bbooks 2018).