Tales from the Loop: Science Fiction Serie fürs Herz

Foto: 2019 Amazon.com Inc., or its affiliate / Jan Thijs 2019
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„Tales from the Loop“ ist die neuste Science-Fiction-Serie auf Amazon Prime. Mit bedächtigem Ton und Fokus auf tragischen Geschichten spielt sie sich nicht in den Vordergrund, sollte aber auf gar keinen Fall übersehen werden. Ein Tipp von Herzen.

Heutzutage basiert ja alles auf irgendwas. So auch die Amazon Prime Anthologie-Serie „Tales from the Loop“, die auf Zeichnungen des schwedischen Künstlers Simon Stålenhag basiert, die auch ein beliebtes Pen&Paper-Rollenspiel* inspirierten. Die Sci-Fi-Serie ist schnell mit „Black Mirror“ und „Stranger Things“ verglichen, findet aber einen ganz eigenen Ton.

Wunder statt Schocker

Der titelgebende Loop ist eine mysteriöse Forschungseinrichtung irgendwo unter einer Kleinstadt in Ohio. In der ist es normaler Alltag, dass technologische Wunderlichkeiten verrostet und herrenlos in den Wäldern rumliegen. Die Serie erforscht in acht Episoden, wie die seltsamen Gerätschaften das Leben diverser Menschen beeinflussen. Die einzelnen Folgen sind wie Puzzleteile, die mal mehr und mal weniger Anschluss aneinander finden. Doch statt wie der Science-Fiction-Genrekollege „Black Mirror“ auf Schock und Horror zu setzen, fokussiert sich „Tales from the Loop“ auf emotionale Geschichten. Technologische Errungenschaften bilden meist nur einen Hintergrund oder Katalysator für emotionale und soziale Konflikte. Der Ton ist dabei im Gegensatz zu Artverwandten aus der Science Fiction viel ruhiger, viel bedächtiger, ja fast meditativ.

„Tales from the Loop“ lebt von dieser Atmosphäre des Wunderlichen. Alles ist stets sehr stimmungsvoll und detailverliebt inszeniert, dabei von zarten Pianotönen untermalt. Den charmanten Retrofuturismus aus Simon Stålenhags Bildband* schiebt man sacht in den Hintergrund, um Raum zu machen für Charaktere und ihre Geschichten. Empathie, Bindung und Vergänglichkeit sind die großen Themen. Damit startet die Serie in ihrer ersten Episode etwas schwach, schlägt aber im Laufe der Staffel manche hocherfolgreiche dramatische Schleife.

Geduld wird belohnt

Visuell beeindruckend, stark geschrieben, fulminant gespielt (u. a. Rebecca Hall und Jonathan Pryce), liebevoll inszeniert und voll tiefer Themen: „Tales from the Loop“ ist eine fantastische Serie, die Zuschauern mit jeder Folge mehr ans Herz wachsen dürfte. Dafür muss man aber Geduld haben. Hier entfaltet sich wenig auf die Schnelle und der große Payoff lässt immer lange auf sich warten. Aber es lohnt sich zu warten. Es lohnt sich immer zu warten, das ist wohl auch eine schöne Botschaft für diese seltsame Corona-Zeit.

Tales from the Loop (2020): 1 Staffel, 8 Folgen, je ca. 55 Minuten; Amazon Prime

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