Saisonauftakt: Ausgezeichnetes Theater in NRW

Werden ab September wieder dank Publikum belebt: die Theater der Region. Foto: Ruhr Tourismus, Frank Vinken
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Allmählich kündigt sich der Herbst an, und somit erwacht auch wieder das kulturelle Leben auf den Schauspiel- und Theaterbühnen der Region! Dass wir an Rhein und Ruhr über bedeutsame Häuser verfügen, zeigen nicht nur die hochkarätigen Inszenierungen, die in der neuen Spielzeit 2022/23 auf dem Programm stehen – auch bei den Kritiker:innen stehen die Standorte hoch im Kurs. Vorhang auf!

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Schauspielhaus Bochum

Vom Magazin „Theater heute“ zum „Theater des Jahres“ gekürt: das Schauspielhaus Bochum. Foto: Hans Jürgen Landes

Große Ehre für das Schauspielhaus Bochum: In der jährlichen Umfrage des Magazins “Theater heute” vergaben die beteiligten Kritiker:innen erstmals in 40 Jahren den Preis “Theater des Jahres” an das Haus in der Königsallee. Mit sechs Stimmen erhielt das Schauspielhaus Bochum den höchsten Zuspruch; auch in der Kategorie “Regie” gab es für die Inszenierung “Das neue Leben – where do we go from here” mit dem zweiten Platz ein beachtliches Ergebnis. Die Spielzeit 2022/23 startet unter anderem mit dem Stück “Alkestis” von Euripides am 10.09. – in Szene gesetzt von Intendant Johan Simons.
Schauspielhaus Bochum, Königsallee 15, 44789 Bochum

Schauspiel Dortmund

Die Zeit bis zur neuen Spielzeiteröffnung hat man in Dortmund mit der mobilen Veranstaltungsstelle Ape(lina) überbrückt: Das pinke Fahrzeug verwandelte ganz unterschiedliche Orte der Stadt zu kleinen Spielstätten. Bei Musik, Kaffee und einem kreativen Programm fanden so Neugierige einen neuen Zugang zur Welt des Theaters. Dieser lässt sich auch zum Auftakt mit Jessica Weisskirchens Inszenierung von Georg Büchners “Woyzeck” finden: Die Regisseurin verwandelt den Klassiker in einen spannenden Dramenthriller, bei dem die Suche nach der menschlichen Urwut und dessen Abgründe im Mittelpunkt steht (Premiere am 09.09.).
Schauspiel Dortmund, Theaterkarree 1–3, 44137 Dortmund

Theater Duisburg

Auf das Publikum des Theater Duisburg warten in der kommenden Spielzeit viele Premieren und Wiederaufnahmen. Foto: Jens Wegener

Auch in Duisburg hebt sich im September der Vorhang zur neuen Spielzeit 2022/23, die insgesamt sechs Premieren für das Publikum bereithält: “We are 22 oder Tanz auf dem Vulkan”, “Das lange Weihnachtsmahl”, “norway today”, “Ronja Räubertochter”, “How to Date a Feminist” sowie “Sechstausend Fuß jenseits von Mensch und Zeit”. Doch auch einige Gastspiele (“Die Laborantin”, “Dunkle Mächte” oder “Der kaukasische Kreidekreis”) sowie Wiederaufnahmen stehen auf dem Programm – etwa Virgina Woolfs “Orlando”. Intendant Michael Steindl: “Es freut mich sehr, dass wir Kathrin Sievers gelungene Bühnenadaption von Woolfs hinreißendem Roman mit Friederike Becht als Orlando und Roland Riebeling als Biograf im Herbst noch dreimal zeigen können, nachdem wir die Premiere im Januar wegen Corona-Fällen im Ensemble verschieben mussten und mehrere Vorstellungen deshalb ausfielen.”
Theater Duisburg, Neckarstraße 1, 47051 Duisburg

Grillo-Theater Essen

“Dass wir unserem Anspruch treu bleiben und auch die dunklen Seiten unserer Gesellschaft ins Licht rücken, erwarten Sie ja inzwischen von uns, und folgerichtig fühlen wir uns dieser Linie auch in der Spielzeit 2022/2023 verpflichtet”, so der Essener Schauspiel-Intendant Christian Tombeil in seinem Grußwort zu neuen Theatersaison. Diese ist bereits gestartet und zeigt unter anderem eine Inszenierung von Marlen Haushofers Roman “Die Wand” in einer VR-Fassung von Thomas Krupa. Die 360°-Version des Stücks ist Ende September zum Festival PAD 02 – Performing Arts & Digitalität in Darmstadt eingeladen. Dort werden Produktionen präsentiert, die auf innovativen Technologien und neuen Erzählformen basieren.
Grillo-Theater Essen, Theaterplatz 11, 45127 Essen

Theater Hagen

Großer Zuspruch für das Theater Hagen: Bis zu 175.000 Zuschauer:innen besuchen jährlich die Produktionen. Foto: Theater Hagen

Das Theater Hagen begeistert Kritiker:innen und Publikum seit 1911 im Herzen der Stadt. Dass das Haus in der Elberfelder Straße zu den führenden Bühnen im deutschsprachigen Raum zählt, befand auch das Theatermagazin “Die Deutsche Bühne” und kürte es zum Ende der Spielzeit 2019/20 in der Kategorie “Überzeugende Theaterarbeit abseits großer Theaterzentren” zum “besten Haus”. Bis zu 175.000 Besucher:innen zählt man jährlich in den Sparten Musiktheater, Ballett, Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater sowie klassische Konzerte. Zum Auftakt zeigt das Theater Hagen unter anderem Arno Schmidts “Zettels Traum” und verspricht ein barock-zeitgenössisch-jazziges Musiktheater-Experiment.
Theater Hagen, Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

Theater Oberhausen

Die neue Intendantin Kathrin Mädler bringt zum Spielzeitauftakt einen besonderen Liederabend mit nach Oberhausen: Unter der musikalischen Leitung von Matthias Flake heißt es am 10., 14. und 17.09. “Songs für Oberhausen”. Dann dreht sich alles um den “Kiosk der Guten Hoffnung”, denn dort gehen sie alle ein und aus – Glückselige und Glücksuchende. Ein Ort des Ankommens und der Magie. Und magisch wird es sicher auch bei den vielen weiteren Premieren der Spielzeit 2022/23: Unter anderem sind das “Kissyface” von Noah Haidle, “Welt überfüllt” von Anna Gmeyner oder “State of the Union – Eine Ehe in zehn Sitzungen” von Nick Hornby.
Theater Oberhausen, Will-Quadflieg-Platz 1, 46045 Oberhausen

Theater an der Ruhr

“Anatomie eines Wortes / Der Ritt über den Bodensee” steht in diesem Jahr in Mülheim auf dem Programm. Foto: Franziska Götzen

Große Freude in Mülheim: Im Zuge einer Kritiker:innen-Umfrage der Welt am Sonntag entschieden sich zwei von acht Journalist:innen bei der Frage nach dem besten Theater der abgelaufenen Saison für das Theater an der Ruhr (Inszenierungen: “Onkel Wanja. Into the trees” und “Vom Licht”). Doch auch der Blick nach vorn ist vielversprechend: Die Premieren von “Die Frau vom Meer” nach Henrik Ibsen, “Anatomie eines Wortes / Der Ritt über den Bodensee” (Foto) nach Anza Pamber und Peter Handke, “Woyzeck” nach Georg Büchner oder auch der Theater-Tanz-Mix “Ein Mensch wie ihr” stehen unter anderem auf dem Programm.
Theater an der Ruhr, Akazienallee 61, Mülheim a. d. Ruhr

Musiktheater im Revier

“Das Musiktheater im Revier beweist selbstbewusst mit den ausgewählten und exklusiven Stücken, dass es innerhalb der Opernhäuser im Ruhrgebiet eine Ausnahmestellung innehat”, so Michael Schulz, Generalintendant des Musiktheater im Revier, in seinem Grußwort zur neuen Saison. Opern- und Theaterbegeisterten verspricht er einen breit aufgestellten Spielplan: Da wäre etwa die Revueoperette “Drei Männer im Schnee” von Thomas Pigor nach dem Roman von Erich Kästner (ab 24.09.). Oder aber Georg Büchners “Leonce und Lena” mit Texten und Musik von Herbert Grönemeyer (ab 07.10.). Die Produktion “Aurora” hingegen bildet einen Tanzabend mit Choreografien von Roser López Espinosa und Giuseppe Spota ab.
Musiktheater im Revier, Kennedyplatz, 45881 Gelsenkirchen

Schauspiel Wuppertal

Theater als Gemeinschaftserlebnis: Auch in Wuppertal startet die neue Spielzeit. Foto: Uwe Schinkel

Thomas Braus, Intendant des Schauspiel Wuppertal, bringt es mit Blick auf das Erlebnis eines Theaterabends auf den Punkt: “Ein Ereignis, das wir nur mit anderen teilen können, wenn wir es gemeinsam erleben.” Groß ist im Bergischen Land daher die Freude, in die neue Spielzeit zu starten. Ab dem 10.09. ist im Opernhaus etwa “MacBeth” in der Inszenierung von Marcus Lobbes zu sehen. Im Rahmen der Produktion finden übrigens Workshops, Nachgespräche und Vorstellungen für Schulklassen statt. Im Theater am Engelsgarten steht am 24.09. zudem die Premiere von “Die Wahrheiten” (Inszenierung: Lutz Hübner und Sarah Nemitz) an. Darin dreht sich alles um die Frage: Ist Verschweigen gleich Lügen?
Schauspiel Wuppertal, Kurt-Drees-Straße 4, 42283 Wuppertal

Düsseldorfer Schauspielhaus

Mit einem Eröffnungsfest (“Grand Opening”) geht das Düsseldorfer Schauspielhaus am 10.09. ab 15:00 Uhr in die neue Spielzeit. Neben Spiel, Theater, Musik und weiteren Aktionen findet dann auch ein Kostümflohmarkt mit über 400 Kostümteilen statt! Und auch ein spannender Blick hinter die Kulissen des Hauses ist an diesem Nachmittag möglich. Schon einen Tag zuvor kommt es zur Premiere von “Moby Dick” im Jungen Schauspiel (Münsterstraße 446); ab dem 01.10. ist im Kleinen Haus dann Max Frischs “Biedermann und die Brandstifter” in der Inszenierung von Adrian Figueroa zu sehen. Mit „Franziska – Ein modernes Mysterium“ nach Frank Wedekind findet am 08.10. im Großen Haus eine weitere Premiere der Spielzeit 2022/23 statt.
Düsseldorfer Schauspielhaus, Gustaf Gründgens Platz 1, 40211 Düsseldorf

 

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