Robbie Williams entertaint Köln – Ein Lied für Heidi

Robbie Williams ist Entertainer durch und durch. Foto: Sandra Heick
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Gleich dreimal füllt Robbie Williams im Rahmen seiner XXV-Tour die Kölner Lanxess-Arena, wir waren bei Show Nummer 1 dabei und erlebten einen schillernden Sänger, dem Musik das Leben gerettet hat.

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Nahbar und durchlässig, so zeigt sich Robbie Williams in Köln

Robbie Williams hat sich in Köln nahbar und durchlässig gezeigt, viel aus seinem bewegten Leben erzählt und seine Fans, aber vor allem eine Frau sehr glücklich gemacht: Heidi. „Du bist so ein gutes Publikumsmitglied, hast die ganze Show ein Lächeln im Gesicht“, sagt er der Frau in Reihe 1 und geht zu ihr. „Deine Seele strahlt durch deine Augen.“ Dann singt er „She’s the One“ und widmet es Heidi. Und weil sich die Menschen neben ihr so sehr mit ihr freuen, statt neidisch das Gesicht zu verzerren, gibt’s auch für sie Umarmungen.

Robbie Williams hat so viele Hits mitgebracht, dass die meisten Fans auf den Rängen ihre Sitzmöglichkeit ignorieren. Von „Let me entertain you“ bis „Angels“ ist alles dabei. Aus Take-That-Zeiten gibt’s „The Flood“ und mit „Don’t look back in Anger“ erklingt auch ein Oasis-Cover. Eine Licht- und Lasershow untermalt das Ganze gekonnt.

Was das Geheimnis von Entertainment ist, kann Robbie Williams gut auf den Punkt bringen: „Du musst dein Publikum lieben.“ Und er liebt es, das spürt man. Nur anders als in den 90ern. „Da hab ich euch alle individuell zu lieben versucht“, sagt er grinsend. Sein goldglitzerndes Outfit ist heute weniger kontrastreich zu seiner Seele als damals, da war oft viel Schwärze, lässt Robbie Williams wissen.

Robbie Williams erzählt von inneren Dämonen

Da steht ein frech-charmant grinsender Mann im Glitzeroutfit, der seit 23 Jahren trockener Alkoholiker ist und in seinem Leben schon viele innere Dämonen bekämpft hat. „Ich war verloren und ich war einsam und verwirrt und depressiv und traurig – und ich wusste nicht mehr, wie man Mensch ist. Ich habe nicht mehr funktioniert und ich war isoliert. Ich mag Menschen – aber ich konnte nicht mehr mit ihnen reden. Ich hatte vergessen, wie es geht. In meinem Inneren starb ich förmlich, ich konnte keine Freude mehr finden.“ Das Leben, das Musik-Machen – alles habe nur noch geschmerzt. „Manchmal dachte ich mir: Was ist der Sinn, auf diesem Planeten zu sein, wenn es so schmerzvoll ist? Warum bleiben?“

Musik hat Robbie Williams das Leben gerettet. Foto: Sandra Heick

Zwei Dinge, sagt Robbie Williams, hätten ihn gerettet: Seine Frau zu finden, die nun die Mutter seiner Kinder ist – und das Publikum zu sehen, wieder und wieder. „Ihr kommt zu meinen Shows, um mich zu sehen, hört meine Musik, hört meine Texte, hört was ich von Herzen sage und singt es in meine Richtung. Ich nahm es als Beweis, dass ich etwas wert bin in einer Zeit, in der es mir psychisch nicht gut ging. „You think that I’m strong – you’re wrong.“

Fans singen: „I’ve had the Time of my Life“

In der Lanxess Arena sind nicht alle Fans 100 prozentig textsicher, aber man kann Robbie-Williams-Songs auch von Herzen schmettern, wenn man ein paar Wörter vernuschelt. Als das Licht nach Konzertende wieder angeht, erklingt „(I’ve Had) The Time of my Life“ aus dem Film „Dirty Dancing“, und viele singen mit, weil sie grad eine richtig gut Zeit hatten.

Robbie Williams‘ Stimme zieht einen in den Bann, vor allem dann, wenn er erzählend singt. Wenn er das Erlebte durch die Lyrics sprechen lässt, weil Musik für ihn Therapie ist. Heute wie in den 90ern – er ist ein grandioser Entertainer, der sogar stilvoll einen Deutschland-Schal zum Goldglitzeroutfit tragen kann und sein Alter mit Humor nimmt. Er zeigt noch immer gerne seinen tätowierten Oberkörper und freut sich, Sätze wie „Alles fit im Schritt“ fehlerfrei auf Deutsch formulieren zu können. Hymnen, Humor und Herz – es ist die perfekte Kombi. Entertainment auf den Punkt gebracht.

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