Primitivo: Firstclass Fusion

Foto: Christof Wolff
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Der Mann am Nebentisch hätte gern ein San Miguel. Da hat er wohl was nicht mitgekriegt, schließlich ist das baskische Lokal Agua y Pan schon seit einiger Zeit Geschichte. „Wir sind kein spanisches Restaurant“, lautet entsprechend die Antwort.

Primitivo heißt der Laden jetzt unter neuer Leitung und trägt den Untertitel „Punto Ristorazione“. Italienisch ist aber auch nur die halbe Wahrheit, denn hier wird querbeet länder- und küchenübergreifend gekocht: Entrecote auf Mangold und Shiitake, Udon-Nudelsalat mit japanischer Lachs-Bolognese, Crevettes rosé mit Rouille, Oktopus mit Sesam-Mayo, Kalbsschnitzel plus schwäbischer Kartoffelsalat, Wildgarnelen auf Safranrisotto. Wem derlei Kreationen respektive der Name des Küchenchefs – Galal El-Sherif – irgendwie bekannt vorkommen, dürfte schon im Em Brass gegessen haben, wo Galli ein ähnliches Konzept verfolgt.

Primitivos Gyoza sind ein fulminanter Auftakt: vier Teigtaschen gefüllt mit lockerer Fleischfarce und schön scharf abgeschmeckt, das kann so mancher Japaner nicht besser. Kurkumagelb leuchten der mit Rosinen angereicherte Couscoussalat und die Sauce zur Kaninchenkeule ; eins a sind die Spaghetti Vongole, mit Knoblauch, Queller (Salicorne), Chili, Kirschtomaten und einem würzigen Sud in perfekter Proportion, der die Nudeln nicht ertränkt

Ganz preiswert ist die Nummer nicht. Dafür bekommt man was fürs Geld, nicht zuletzt einen sehr angenehmen Service ohne Schnöselallüren. Um das Ganze mal neudeutsch auf den Punkt zu bringen: Hammer!

Primitivo, Mauerstr. 7, Düsseldorf

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