Pop-Punk is not dead: Diese Bands solltet ihr kennen

Klischee, Klischee: Aber seien wir ehrlich. So sah ungefähr jedes Pop-Punk-Video der 2000er aus. Foto: Adobe Stock
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Pop-Punk, das war mal der „heiße Scheiss“: Bands wie blink-182, Sum41, Simple Plan, The Offspring, Good Charlotte und und und waren Chartstürmer und lieferten den Soundtrack für ein ganzes Lebensgefühl. Eine Komödie Anfang bis Mitte der 2000er ohne Pop-Punk-Soundtrack? Undenkbar. Das Ganze flachte dann irgendwann wieder ab und verschwand von der ganz großen Bühne. Aber in den 2010ern gab es ein Revival, in dem einige wirklich hörenswerte Bands das Licht der Welt erblickten. Ein paar davon stellen wir euch hier vor.

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Neck Deep

Sie waren nicht die ersten im „Silver Age“ des Pop-Punk, aber sie sind vielleicht die bekanntesten: Neck Deep aus Wrexham in Wales. 2012 gegründet, geht schon ihr erstes Album „Wishful Thinking“ steil und ab dem Moment sind die Jungs nicht mehr aus dem Pop-Punk-Kosmos wegzudenken. Support für Genre-Legenden wie blink-182 oder Sum41 inbegriffen. Leider auch ein Skandal um zwei ehemalige Bandmitglieder. Der Stil hat sich über die Jahre schon etwas geändert: weg von der Highschool-Hausparty fast in Richtung Coming-of-Age-Film. Aber auch nur fast. Neck Deep bleiben auf dem Boden und sind „5 Jungs, die darüber reden, wie dumm sie sind und dabei eine Menge Spaß haben“. Es lohnt sich also, sowohl in die alten als auch die neuen Sachen reinzuhören. Achtung: Die Stimme von Ben Barlow mag man entweder – oder auch gar nicht.

WSTR

Ebenfalls aus dem Mutterland des Punks, dem UK, kommen WSTR. Ganz genau gesagt, aus Liverpool. Ursprünglich hießen sie mal Waster, nach einer Abmahnungsklage aus Kanada wurden dann einfach die Vokale aus dem Bandnamen gestrichen. Das Schema wurde für die erste EP (SKRWD) beibehalten, danach hat man aber die Vokale wiederentdeckt. Der Sound hat sich hingegen nicht so stark verändert – auch wenn man immer bereit ist, zu zeigen, dass man sich verändern kann – ist immer klassischer Pop-Punk geblieben und klingt (wahrscheinlich geografisch bedingt) auch ein bisschen nach Neck Deep. Und das muss nichts Schlechtes sein.

State Champs

Ein Jahr früher und sie hätten es nicht in die Liste geschafft. Das wäre ein großer Verlust gewesen. Schon 2010 gründen sich State Champs in New York. Auch sie schaffen es, relativ schnell groß zu werden, definieren den modernen Pop-Punk mit und touren schnell mit den ganz Großen. Vom Stil her etwas schneller, etwas mehr Party und Spaß als Neck Deep. Zu Beginn noch etwas mehr Shouting, das hat sich bei den neueren Releases aber fast komplett gelegt. Auch die Ausflüge in die Akustik wissen zu überzeugen. „Kings of the new Age“ als Albumtitel zu wählen, ist schon eine Ansage. Ob es für den Königstitel reicht, wissen wir nicht. Als (Kron-)Prinzen lebt es sich aber doch sowieso viel entspannter. Und ein Feature mit Simple Plan und We The Kings ist doch auch ganz geil.

Knuckle Puck

Eine Band, die nach einem Schuss im Eishockey benannt ist, muss aus nördlicheren Gefilden stammen. Knuckle Puck kommen aus Chicago (sind also quasi die kleinen Brüder von Rise Against) und von da direkt in eure Gehörgänge. 2014 ging es los und die ersten EPs kamen beim wachsenden Pop-Punk-Publikum direkt gut an. Waren die ersten Alben noch rockiger, geht der Stil mit der Zeit fast in Richtung Post-Hardcore. Ein bisschen Emo ist auch immer dabei. Wobei das angesichts der aktuellen Weltlage ja auch schon wieder politisch und damit Punk ist. Hört man zum Beispiel auch auf dem neuesten Album „Losing What We Love“ – irgendwie ja schon am Titel.

Real Friends

Ebenfalls aus dem US-amerikanischen Norden, direkt aus der Nähe von Chicago, kommen Real Friends. Da ist nicht nur eine geografische, sondern auch eine akustische Nähe zu Knuckle Puck. Beide Bands machen Pop-Punk, aber irgendwie eher auf ihre Art und Weise, etwas rauer, etwas trauriger – aber auf die positive Art. Und haben trotzdem keine Angst davor, auch über genre-untypische Themen wie Depression und Tod zu singen. Vielleicht könnte man melancholisch sagen, wenn es sich nicht immer noch um Pop-Punk handeln würde. Hört einfach mal rein und bildet euch selbst ein Urteil.

Seaway

Wir gehen noch etwas weiter in den Norden Amerikas. Und zwar nach Kanada, genauer gesagt nach Oakville. Hier wird 2011 Seaway gegründet. Die Jungs (Freunde seit der Highschool) klingen aber gar nicht nach eisigem, hohen Norden – sondern nach Kalifornien, nach Surfen und Skaten. Schnell, spaßig, poppig. So sollte Pop-Punk sein. Seit 2021 ist es allerdings sehr ruhig um die Band geworden, auch wenn es noch keine offizielle Nachricht über eine Auflösung gab. Das wäre auf jeden Fall sehr schade.

Waterparks

In Texas ist es heiß, da bieten Wasserparks doch eine willkommene Abkühlung. Ob sich die Band nach ihrem Lieblingsort benannt hat, ist uns unbekannt. Eine Abwechslung ist auf jeden Fall ihr Sound, der sich nicht nur an den gern zitierten Klassikern wie Green Day, blink-182 und New Found Glory orientiert. Stattdessen nennt die Band auch beispielsweise Kesha, Chance the Rapper oder Taylor Swift als Inspiration. Hört man auf den neueren Sachen auch deutlich als zu Beginn. Sie wurden auch schon als „the most chaotic band on the planet“ beschrieben. Das muss dann am Ende jeder selbst entscheiden.

Magnolia Park

Wir gehen wieder weiter in den Süden. Aus Florida kommen Magnolia Park. Klingt nach Blumen, Sonne, guter Laune. Der Sound geht aber in eine ganz andere Richtung. Viele Nu Metal Einflüsse, Screamo, elektronische Parts und tatsächlich zwei Alben, die „Halloween Mixtape“ heißen. Keine Sorge, der Sound ist kein Grund zum Gruseln, aber genau wie Waterparks eben nicht „more of the same“, sondern Pop-Punk, der nicht nach Schema F funktioniert.

Stand Atlantic

Aus Australien, kein Sänger: Stand Atlantic sind irgendwie ein Exot in dieser Liste. Die haben mit Bonnie Fraser eine Frontfrau, die weiß, wie man die Töne setzt. Gerade letzteres ist im Pop-Punk echt eine Seltenheit. Auch bei den „Klassikern“ sind/waren die Damen unterrepräsentiert. Schön, dass die Aussies das ändern und dass sich ihre Musik auch noch so verdammt gut anhört. Die Band sieht sich selbst als „cuties“ der Branche. Dafür kann die Musik aber auch ganz schön ballern. Freund:innen von Paramore greifen zu, alle anderen hören unbedingt Probe!

Yours Truly

Bestätigen zwei Ausnahmen die Regel? Oder sorgen sie für eine neue? Egal, wie man es nimmt – alles, was oben über Stand Atlantic steht, kann auch für Yours Truly gelten. Klassischer Pop-Punk Sound, aber durch die Frontfrau Mikaila Delgado dann eben doch nicht das, was man schon x-Mal gehört hat. Mit erst zwei releasten Alben ist das Trio eindeutig das Küken in dieser Liste. Ihre Songs klingen aber, als hätten sie schon deutlich mehr Erfahrung.

Hot Mulligan

Sind Hot Mulligan zu sehr Emo, um in dieser Liste zu landen? Wir sind uns nicht sicher, von daher lest ihr das jetzt hier. Etwas härterer Gesang als die anderen Bands, verrückte Songnamen, die sich in den Lyrics nicht wiederfinden und ein Trauersong für eine Ratte. Klingt wild? Ist es auch. Hot Mulligan sind auf jeden Fall einen zweiten Blick bzw. ein zweites Hören wert. Und das am besten jetzt: Wer weiß, wie lange Tades Sanville noch so singen kann.

Übrigens: Falls euch die Entwicklung des Genres und die Ups & Downs interessieren, legen wir euch noch folgendes YouTube-Video ans Herz.

Haben wir eine Band vergessen? Dann schreibt uns per Mail oder sendet uns eine DM bei Insta oder Facebook. Wir freuen uns, von euch zu hören – und vielleicht neue Musik zu entdecken.

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