Letzte Chance: Die Saison der Open-Air-Kinos ist fast schon wieder vorbei. Aber weil es noch hier und da munter flimmert, zeigen wir, welche Filme sich in welchem Open-Air-Kino in NRW besonders lohnen.
Open-Air-Kinos in Düsseldorf und Köln
Bombshell | VierLinden
Fox News kennt man inzwischen auch hierzulande als Medienvertreter mit höchst fragwürdigen Methoden. Wundert‘s da noch, dass Sexismus und Belästigung hier jahrelang grassierten? „Bombshell“ erzählt von den Frauen, die sich dagegen gewehrt haben und bietet gleichzeitig Einblick in das ruchlose Uhrwerk des US-Nachrichtensenders. Die Geschichte ist spannend, die Darstellerinnen faszinierend – vor allem, wenn man die echten Personen kennt.
21.8., VierLinden, Düsseldorf
The Farewell | Flingern Lichtspiele
Die Dramedy „The Farewell“ wurde im coolibri-Universum schon des Öfteren mit Nachdruck empfohlen. Darin reist Protagonistin Billi zu ihrer Oma in China, der die liebe Familie die Todesdiagnose vorenthält. Also: Wer die semi-biografische Geschichte von Regisseurin Lulu Wang immer noch nicht gesehen hat, kriegt hier seinen finalen Tritt ins werte Gesäß. Der Streifen ist ein Paradebeispiel dafür, wie man die Eigenheiten von Kulturen und Familien in Filmform bannt. Einfach toll.
29.8., Flingern Lichtspiele, Düsseldorf
Parasite | Sion Sommerkino
In Köln schwimmt die Leinwand des Sommerkinos auf dem Wasser, während das Publikum sich auf die Rheinterrassen chillt. Und sich vom sozialkritischen Klassendrama „Parasite“ so richtig schön durchrütteln lässt. Unerwartete Wendungen, betörende Bildsprache und beißende Kommentare haben dem süd-koreanischen Film den verdienten Oscar in der Hauptkategorie „Bester Film“ gebracht.
8.9., Sion Sommerkino, Köln
Alle Freiluftkinos:
Open-Air-Kinos im Ruhrgebiet
Berlin Alexanderplatz | PSD-Bank Kino
Berlin Alexanderplatz mitten im Dortmunder Westfalenpark? Geht dank diesem ambitionierten deutschen Kinokracher, der den klassischen Roman von Alfred Döblin auf moderne Art interpretiert. Beeindruckende Bilder, grandiose Darsteller und viel Mut im Filmemachen sorgen für ein beeindruckendes Seherlebnis (auch, wenn die Story sich etwas verheddert).
22.8., PSD-Bank Kino, Dortmund
Matrix | Hattinger Hüttenkino
Das Hüttenkino auf der Hattinger Henrichshütte zeigte diesen Sommer schon manchen Klassiker. Mit „Matrix“ wird eines der Goldstücke des modernen Sci-Fi- und Action-Kinos gezeigt. Muss man über den Film noch irgendwas sagen?
29.8., Hüttenkino, Hattingen
Roads | Lichtburg Open Air
Auf dem Essener Burgplatz wurde das Freiluftkino verlängert. Am 30.8. sieht man „Roads“ von Regisseur Sebastian Schipper, der vorher mit dem One-Shot-Drama „Victoria“ international für Aufsehen sorgte. Und „Roads“ ist nicht weniger vortrefflich. Der Film über zwei Jugendliche, die von Marokko nach Frankreich reisen und dabei eine ehrliche und tiefe Freundschaft aufbauen zählt zu den besten Filmen, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Ist so – zieht’s euch rein!
30.8., Lichtburg Open Air, Essen
Weitere Open-Air-Kinos
Bohemian Rhapsody | SWK Open Air Krefeld
Das Biopic über Freddie Mercury ist vielleicht nicht der rundeste aller Filme, die ikonische Musik von Queen ist aber eh der Star der Show. Und natürlich Rami Maleks Schauspielleistung als besagter Herr Mercury. Da tanzt die ganze Krefelder Rennbahn!
31.8., SWK Open Air Kino, Krefeld
Rocketman | Hülskes Sommerkino Xanten
Hülskes Sommerkino ist ein Neuling im Reigen der Freiluftkinos. Dahinter stecken die Macher vom Dinslakener „Filme mit Freunden“, die zum Saisonausklang Filmgenuss ins Xantener Amphitheater bringen. Zum Beispiel „Rocketman“, das Biopic über Elton John. Das finden wir ehrlich gesagt noch besser als „Bohemian Rhapsody“, denn der Elton hat auch so manch feisten Hit im Repertoire und Darsteller Taron Eggerton liefert noch härter ab – und singt die Songs auch noch selber. Chapeau!
29.8., Hülskes Sommerkino, Amphitheater Xanten-Birten
Jojo Rabbit | Kraftstation Remscheid
An der Gelben Villa in Remscheid sitzt man am Hang – perfekt für Open Air Kino. Anfang September sieht man hier den Comedy-Hit „Jojo Rabbit“. Zum kaputtlachen, obwohl das Setting finster ist: der Film spielt im Zweiten Weltkrieg, wo der kleine Jojo gerne ein guter Nazi wäre, um seinem imaginären Freund Adolf Hitler zu gefallen. Wäre da nur nicht sein gutes Herz…
4.9., Kraftstation an der Gelben Villa, Remscheid