Mit einiger Verspätung hat das Café „Mirelda & Herr Bratskartoffel“ im Dortmunder Kreuzviertel neu eröffnet. Es will mehr sein, als ein Ort zum Kaffeetrinken. Hier sollen große und kleine Gäste ihre kreative Ader ausleben dürfen. Die Besitzer Apolline Johr-Schlünder und ihr Ehemann Axel Schlünder halten dafür in ihren nostalgisch-gemütlichen Räumen allerlei Bastel-Materialien, Leinwände und Rohlinge bereit, die nur darauf warten, in Kunstwerke verwandelt zu werden – leckere Cupcakes gibt’s natürlich auch.
Eigentlich hatte man in der Schillingstraße 30 schon Mitte März in den Startlöchern gestanden. Doch dann kam Corona und machte alle Pläne zunichte. „Als sich immer mehr abzeichnete, dass wir nicht eröffnen können und sich innerhalb von ein paar Wochen die ganze Welt veränderte, war auch für uns diese Zeit sehr unwirklich. Wir hatten so viel Herzblut in unser Kreativcafé gesteckt, dass ein Aufgeben nicht in Frage kam!“, erzählt Apolline. Die Zwangspause nutzen sie und ihr Mann, um Wundertüten zu befüllen und ihr Kinderbuch-Projekt „Mirelda & Herr Bratskartoffel – Eine murmelige Freundschaft“ voranzutreiben. Beides sind Dankeschöns für ihre Crowdfunding-Unterstützer.
Womit wir schon bei den putzigen Namensgebern des Cafés wären: einem Rotkehlchen (Mirelda) und einem Ameisenbär (Herr Bratskartoffel). Beide Figuren hat Apolline selbst entworfen. Sie ist studierte Sozial- und Theaterpädagogin und macht derzeit eine Ausbildung zur Kreativ-Therapeutin. Axel ist gelernter Koch, Erzieher und ausgebildeter Clown. Gute Voraussetzungen also für das Betreiben eines bunten Cafés, das Treffpunkt, Genuss- und Kreativraum in einem sein will. Ein Ort, an dem sich sowohl Erwachsene als auch Kinder mit Pinsel, Schere und Kleber austoben können sollen.
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Momentan bietet die wöchentlich wechselnde Speisekarte leckere Happen mit unprätentiösen Namen wie „Brot mit Dip“, „Tomatensuppe (vegan) mit Croutons“ oder „Scones mit Marmelade und Crème“. Unbedingt probieren sollte man nach Meinung der Café-Besitzer den „Pangalaktischen Donnergurgler“ (Frischer Minztee mit Apfelsaft und Zimt) und „Mireldas Traum“ (Mascarpone, Himbeeren, Keks). Sobald Corona und die Öffnungszeiten es zulassen, soll die Karte um ein Frühstücksangebot erweitert werden. Statt mit großem Tamtam haben Apolline und Axel ihren Eröffnungstag am 16. Mai übrigens im kleinen Kreis mit Familie und Freunden und unter Einhaltung der Hygiene-Vorschriften gefeiert.
Über ihre laufende Crowdfunding-Kampagne und die von der Dortmunder Wirtschaftsförderung gestartete Solidaritätsaktion „Dortmund, wir stehen hinter dir!“ haben die Gründer in den vergangenen Monaten viel Unterstützung erfahren. Auch die Stiftung „Help your Hometown“ von BVB-Kapitän Marco Reus hat sie finanziell unterstützt. „Dieses Glück und diese Erleichterung spüren wir noch immer“, sagt Axel. Die beantragte Soforthilfe, die Gründern zunächst verwehrt blieb, sichert ihnen darüber hinaus jetzt die nächsten Wochen.
Doch über den Berg sind die Café-Betreiber noch lange nicht. Die wegen Corona beschränkte Gästezahl schmälert die Einnahmen und geleitete Kreativ-Kurse können sie derzeit auch nicht anbieten. Ganz zu schweigen von der Ausrichtung von Kindergeburtstagen, so wie sie es ursprünglich geplant hatten. Wer mit dem Verzehr eines Muffins oder einer Limo das Kreativcafé unterstützen will, sollte sich vorab nach den aktuellen Öffnungszeiten erkundigen. Diese kommunizieren Apolline und Axel regelmäßig auf ihrer Webseite sowie bei Facebook. Außerdem bitten sie um eine Platzreservierung per E-Mail (kreativ@mirelda.de).
Mirelda & Herr Bratskartoffel, Schillingstraße 30, Dortmund
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