Mandu: S(e)oul Kitchen

Foto: Christof Wolff
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Die Prozedur beim Eintreten ist stets die gleiche. Die Türglocke schrillt. Im Hinterzimmer bellt der Hund gegen einen laufenden Fernseher an. Vorne steht die kleine Frau in einer roten Schürze. Schaut kurz von der Arbeit auf, grüßt. Kein Lächeln.

Das Mandu ist eher ein Imbiss als ein Restaurant. Fünf Tische, die Möbel sehen aus wie bei einer Wohnungsauflösung ergattert. Was wie Kreisklasse anmutet, entpuppte sich bei zahllosen Besuchen lukullisch als Champions League. Ist die Bestellung aufgenommen, verschwindet sie hinter der hohen Theke, um konzentriert zu Werke zu gehen. Dann kommt ihr Gatte ins Spiel. Bringt Kimchi vorab, den sauer-scharfen Kohl. Es folgen die bestellten Speisen, serviert vor der kleinen Frau persönlich. Gim Bab ist ein Muss! Das koreanische Sushi gibt es vegetarisch, mit Krebsfleisch sowie mit Rindfleisch-Bulgogi. Nirgends, wir schwören, haben wir es je so gut bekommen wie im Mandu. Die koreanischen Pizza ist ebenfalls eine Wucht. Wir präferieren sie mit Kartoffeln oder Kimchi. Zudem sollten unbedingt jene gefüllten Teigtaschen probiert werden, die der Speisestube den Namen leihen; die Mandu. Wir empfehlen alles. Ausnahmslos. Und weisen darauf hin, dass der Toilettenbesuch bei der kleinen Frau anzumelden ist. Sonst kann sie durchaus böse werden, zumal gleich hinter der Gaststätte ihre privaten Gemächer beginnen. Mit Mann und Hund. Und Fernseher.

Mandu, Eisenstr. 88, Düsseldorf

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