Köln bietet dir mehr Konzerte als alle anderen Städte in NRW zusammen, keine Frage. Damit du in all dem Wust den Überblick behältst, gibt es hier laufend aktualisiert meine handverlesenen Favoriten für die kommenden Monate – natürlich frei von jeder Objektivität und jedwedem Anspruch auf Vollständigkeit.
Achtung: Aufgrund der Veranstaltungsregelung zur Eindämmung des Corona-Virus bitten wir darum, sich im Einzelfall noch einmal beim Veranstalter selbst zu erkundigen, ob die Veranstaltungen tatsächlich stattfinden.
Konzerte in Köln im Februar 2020
Stormzy | 28.2. | Carlswerk Victoria
Wer sich auch nur annähernd für UK-Rap oder auch Hip-Hop überhaupt interessiert, der kommt derzeit an Stormzy nicht vorbei. Der 26-Jährige kommt aus dem Grime, scheut sich aber auch nicht vor einer Ed-Sheeran-Kollabo. Stormzy spielt 2020 nur vier Shows in Deutschland, also ran an die Karten.
Stormzy: 28.2., Carlswerk Victoria, Köln
Highly Suspect | 28.2. | Kantine
Ryan Meyers Stimme ist fraglos das zentrale Element im Sound von Highly Suspect. Das New Yorker Trio nennt das Spannungsfeld zwischen Blues und Progressive Rock sein zuhause und fühlt sich dort hörbar wohl. Besonders die 2016-Scheibe „The Boy Who Died Wolf“ schindete mächtig Eindruck in Übersee, aber auch hierzulande. 2019 veröffentlichten die Geschwister Ryan und Rich Meyer gemeinsam mit Johnny Stevens ihre dritte LP „MCID“, mit der sie im Februar in Köln zu Gast sind.
Highly Suspect: 28.2., Kantine, Köln
Deichkind | 29.2. | Lanxess Arena
Was soll man zu Deichkind noch sagen? Wenn es eine Band gibt, die Popkultur von vorn bis hinten verstanden und durchschaut haben, dann wohl diese dynamische Hamburger Truppe. Das Talent, komplexe Sachverhalte minimal herunter zu brechen und gleichzeitig in eingängigen und doch nicht langweiligen Hip-Hop-Elektro-Kladderadatsch zu verpacken, ist seit jeher das Markenzeichen der Gruppe (spätestens seit „Aufstand im Schlaraffenland“) und sorgen für ihre Beliebtheit beim Festival-Mob und dem Feuilleton gleichermaßen. Letztes Jahr kam „Wer sagt denn das?“ mit allerlei mitsing- und grölbaren Songs um die Ecke, sodass die Tour erneut eine ziemliche Gaudi (so reden die Kids!) werden dürfte.
Deichkind: 29.2., Lanxess Arena, Köln
Konzerte in Köln im März 2020
Die Sterne | 6.3. | Gebäude 9
Das Gesicht der Hamburger Schule ist Dirk von Lowtzow, aber Frank Spilker und Die Sterne stehen definitiv ganz weit vorne im Schulfotoalbum. Nach langjähriger Bandgeschichte erfolgte 2018 ein tiefer Einschnitt: die langjährigen Mitglieder Thomas Wenzel und Christoph Leich verließen die Band und Frank Spilker ist seitdem Die Sterne in Personalunion. Das Album „Die Sterne“, das im Februar erscheinen soll, gestaltet sich dementsprechend als eine Kollabo Spilkers mit verschiedenen Gastmusikern – unter anderem Carsten „Erobique“ Meyer und die Düsseldorf Düsterboys. Wie das live klingt, könnt ihr euch im März in Köln anhören.
Die Sterne: 6.3., Gebäude 9, Köln
Princess Nokia | 14.3. | Live Music Hall
Es wird noch lange dauern, bis es auch der Letzte verstanden hat, aber Hip-Hop ist schon lange keine Männerdomäne mehr. Eine der unzähligen Beweise dafür ist Princess Nokia, jetzt schon Ikone der New Yorker Hip-Hop-Welt und Vorreiterin des Queer-Rap. Die Musikerin steht für eine neue Generation des Einforderns, der Gleichberechtigung und des Empowerments. Und macht außerdem auch einfach gute Musik. Was soll man sagen?
Princess Nokia: 14.3., Live Music Hall, Köln
Konzerte in Köln im April 2020
Alli Neumann | 1.4. | Gebäude 9
Alli Neumanns Stimme ist so ein Fall für sich: charakteristisch, bei Bedarf wahnsinnig rauchig, immer voll und durchdringend und ziemlich einzigartig. Getragen wird der Gesang der zwanzigundirgendwas-jährigen auf einem Indie-Pop-Rock-Unterbau, der ohne Mühe Elemente der NDW und des aktuellen Sounds à la Bilderbuch verbindet. Macht Laune.
Alli Neumann: 1.4., Gebäude 9, Köln
Odd Couple | 3.4. | Bumann & Sohn
Es gab eine Zeit, da hatte Deutschland seine ganz eigenen Sound, nämlich den treffend bezeichneten Krautrock. Die geistigen Nachfahren dieses 60er-Jahre-Phänomens treiben noch heute ihr Unwesen, etwa in Form der Berliner Exil-Friesen Odd Couple. Das Duo (der Name verrät es) mischt die musikalischen Wurzeln munter mit Stoner Rock, Psychedelic und Garage, dass es eine Freude ist. Live funktioniert das sowieso ganz hervorragend, wovon ihr euch am 3. April in Köln überzeugen könnt.
Odd Couple: 3.4., Gebäude 9, Köln
Explosions In The Sky | 30.4. | E-Werk
Post-Rock-Freunde aufgepasst: Anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens sind Explosions In The Sky auf Welttournee und machen am 30. April für eins von drei Deutschland-Konzerten in diesem Jahr im Kölner E-Werk Halt. Wer auf monumentale Instrumental-Kathedralen à la Mogwai oder Godspeed You! Black Emperor steht, ist hier goldrichtig.
Explosions In The Sky: 30.4., E-Werk, Köln
Konzerte in Köln im Mai 2020
Darwin Deez | 6.5. | Luxor
Darwin Deez haben seinerzeit (nämlich 2010, das ist zehn Jahre her!) mit „Radar Detector“ einen der Smashhits des ausklingenden Indie-Hypes komponiert, der bis heute auf keiner einschlägigen Indie-Party fehlen darf. Die New Yorker Band um den namensgebenden Frontmann ist dann aber nicht etwa in der Versenkung verschwunden, sondern hat sich fleißig weiterentwickelt und macht keine Anstalten, das Musik-Biz zu verlassen. Zum zehnjährigen Jubiläum des Debüt-Albums gibt es das noch mal in voller Länge live auf Tour.
Darwin Deez: 6.5., Luxor, Köln
Jonathan Bree | 13.5. | Gebäude 9
Musik aus Down Under: Der Neuseeländer Jonathan Bree greift klanglich weit in zurückliegende Dekaden hinein und verbindet deren Soundelemente mit heutigen musikalischen Strömungen. Irgendwo zwischen Pop, Indie, Singer/Songwriter und Ambient, Chamber Pop und 80ern angesiedelt, setzt sich vor allem die warm-dunkle Stimme des Sängers fest, die in ihrer Klangfarbe ein wenig an Ian Curtis und im Gesangsstil ein bisschen an den frühen Morrissey erinnert. Das soll aber nicht heißen, dass Jonathan Bree seinen eigenen Stil setzt. Der zeigt sich auch im Auftreten, denn sowohl Bree selbst, wie auch seine Band, sind stets mit 60er-Jahre-Klamotte und maskierten Gesichtern auftreten. Alles sehr mysteriös.
Jonathan Bree: 13.5., Gebäude 9, Köln
Born Ruffians | 21.5. | Bumann & Sohn
Indie Rock is not dead! Dafür sorgen unter anderem die Born Ruffians aus Toronto. Die Kanadier feiern dieser Tage immerhin schon ihr zwölftes Jahr als Band und bringen im Laufe des Frühjahrs bereits ihr sechstes Studio-Album „Juice“ auf den Markt. Die Single-Auskopplungen sind schon reichlich vielversprechend, sodass das Konzert am 21. Mai in Köln eigentlich ein Selbstläufer werden dürfte.
Born Ruffians: 21.5., Bumann & Sohn, Köln