Gute Vorsätze für 2025? Du musst gar nix! 

Willkommen, neues Jahr! Atmet in Ruhe durch, damit der Start nicht allzu stressig gerät! Foto: Pexels
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Rund um den Jahreswechsel drängt sie sich wieder auf, die Frage nach den guten Vorsätzen. Vorhaben à la „Mehr Sport”, „Gesündere Ernährung” oder „Mehr Zeit mit der Familie verbringen” zählen zu den Klassikern; auch ein klimabewussteres Leben oder reduzierte Social-Media-Nutzung sind beliebte Vorsätze. Das Tückische daran: Wer die Messlatte bei den Zielsetzungen zu hoch ansetzt, droht schneller zu scheitern. Daher unser Tipp zum Jahresende: Ja zu guten Vorsätzen, aber Nein zu innerem Stress und Erfolgsdruck. Wie ein entspannter Start ins neue Jahr gelingt, erfährst du hier.

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Den inneren Druck lindern

Innerer Druck und Stress: Mit kleinen Alltagstipps kannst du eine permanente Anspannung verhindern. Foto: Pexels

Gerade zum Jahreswechsel können Gefühle der Überforderung entstehen: Kaum sind die Weihnachtsfeiertage mit den Besuchen bei Familie und Freund:innen gemeistert, wartet bereits der Januar mit all seinen Neuanfängen. Es entsteht das berühmte Bild des Hamsterrades, in dem du weder abschalten, noch dich konzentrieren kannst. Typische Anzeichen für inneren Druck sind unter anderem Schweißausbrüche, Verspannungen, Magenschmerzen, Versagensängste oder gar Panikattacken. Beschäftige dich daher für kurze Zeit auch mit Dingen, die dir wirklich Freude bereiten, um wieder klarer denken zu können. Einen entspannten Zustand erreichst du zudem durch das kurze Anspannen deiner Muskeln (Hände, Arme, Beine, Füße usw.). Zähle während der jeweiligen Anspannung bis 10 – dann lockere die Muskeln und atme mehrfach tief durch. Auch eine persönliche Prioritätenliste kann den inneren Druck lindern: Wenn du deine anstehenden Aufgaben notierst und nach Dringlichkeit sortierst, kannst du sie schrittweise abarbeiten. Halte zudem schriftlich fest, wie viel Zeit du pro Aufgabe benötigt hast – bereits kleine Erfolgserlebnisse lassen dich Durchatmen.

Auf die Atmung achten

Einmal tief durchatmen, bitte! Rund zehn Atemzüge pro Minute sind laut Expert:innen ideal. Foto: Pexels

Wusstest du, dass wir in Situationen der Überforderung oftmals falsch atmen? Forschungen der US-amerikanischen University of Evansville haben gezeigt, dass viele Menschen bei Stress eine viel zu flache und kurze Atmung an den Tag legen. Heißt: Sie atmen in den oberen Brustkorb statt in den Bauch. Auf diese Weise ereignen sich pro Minute 14 bis 18 Atemzüge – ideal wären bei geringer Belastung jedoch rund zehn Atemzüge in der Minute. Ewiges Gedankenkreisen und innerer Druck erschweren demnach die richtige und tiefe Luftzufuhr – mögliche Folgen sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten. Mit gezielten Atemübungen könnt ihr dies verhindern: Das beginnt mit einer aufrechten Körperhaltung, ist bei einer gekrümmten Haltung das tiefe Atmen doch nicht möglich. Auch bequeme Kleidung und regelmäßiges Lüften (im Büro und zuhause) lassen dich besser durchatmen. Hast du außerdem deine Atemzüge schon einmal bewusst gezählt, etwa beim Lesen, Arbeiten oder Zubettgehen? Du wirst sehen: Deine Atmung vollzieht sich umgehend gleichmäßiger. Überhaupt sorgt ein entsprechendes Bewusstsein für die notwendige Entspannung: Der Dreierrhythmus Einatmen-Ausatmen-Atempause hilft dir dabei.

Vom Glück, allein zu sein

Die freie Texterin und Autorin Marie Luise Ritter berichtet in ihrem Blog, auf Instagram sowie in ihren mittlerweile fünf Büchern von der Suche nach der Liebe, dem Gefühl der Leichtigkeit sowie vom bewusst gewählten Alleinsein. Dabei ist es Ritter wichtig, zwischen diesem Alleinsein und der Einsamkeit zu unterscheiden. In ihrem Werk „Vom Glück, allein zu sein” macht die Autorin deutlich, dass wir fast alles, was wir zu zweit machen, auch alleine bewerkstelligen können – seien es Reisen, die aufwendige Zubereitung von Speisen oder der Kauf frischer Blumen. „Es geht darum, dass es ab und zu im Leben ganz gut tut, eine Weile allein zu sein, und was man währenddessen über sich lernt”, verrät Marie Luise Ritter. So könnten sowohl Singles als auch Menschen in Beziehungen die Erfahrung machen, hin und wieder gerne allein zu sein. Denn wer die eigenen Bedürfnisse erkennt, dabei Grenzen zieht und sich zutraut, in bestimmten Situationen „Nein” zu sagen, sagt gleichzeitig auch „Ja” zu Mut und Eigenständigkeit.
Marie Luise Ritter: Vom Glück, allein zu sein, Piper, 240 Seiten, 17,00 €

Ich möchte lieber nicht

Die Politologin und freie Journalistin Juliane Marie Schreiber (*1990) arbeitet unter anderem für ZDFheute, den Freitag und das Philosophie Magazin. Mit „Ich möchte lieber nicht” hat sie eine „Befreiung aus dem Zwang zum Glücklichsein” vorgelegt. Im Buch erklärt die gebürtige Ost-Berlinerin, weshalb positives Denken uns nicht zwangsweise weiterbringt. Während Glücksratgeber den Büchermarkt überschwemmen und Scheitern uns in der Gesellschaft als Chance verkauft wird, findet Schreiber: „Der Terror des Positiven nervt, belastet jeden von uns und schwächt den Zusammenhalt.” Ihr Vorschlag: Schimpfen und Wut als Motor des Fortschritts. Denn ohne Schmerz, so vermittelt die Autorin im Buch, gibt es keine Kunst.
Juliane Marie Schreiber: Ich möchte lieber nicht, Piper, 208 Seiten, 16,00 €

Immer funktionieren funktioniert halt nicht

Beziehungsprobleme, Stress im Job oder Krach im Freundeskreis – nicht jede:r kann und muss immer funktionieren! Foto: Pexels

Neues Jahr, neues Glück – und schon geht der Druck von vorne los? Wenn dir alles zu viel wird und der Alltag dich stresst, kommst du vielleicht auch zu der Erkenntnis: Immer funktionieren funktioniert halt nicht! Im gleichnamigen Podcast trifft das Geschwisterpaar Judith Brückmann (Life Coach) und Cord Neubersch (Psychologe) aufeinander, um über „die wichtigen Themen und Probleme des Lebens” zu quatschen. Die insgesamt 121 Folgen, die bis 2022 liefen, handeln etwa von Beziehungsproblemen, Stress, Persönlichkeitsentwicklung, Ängsten oder auch Burn-Out. Judith erklärt beispielsweise, was ihr hilft, wenn sie große Entscheidungen zu treffen hat. Auch bespricht das Duo, warum wir Ziele und gute Vorsätze schnell aus den Augen verlieren oder uns gelegentlich die Motivation dafür abhanden kommt. Der Podcast ist durch den plötzlichen Tod von Judith Brückmann im Februar 2022 mit der Folge 121 „Abschied mit Timo und Cord“ zuende gegangen.
Immer funktionieren funktioniert halt nicht. Über die alltägliche Überforderung und die Kunst, bei sich zu bleiben: Podcast mit Judith Brückmann und Cord Neubersch.

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